Mit Video
Landtagsabgeordnete Petra Högl und Landrat Martin Neumeyer pflanzen Bäume in Thann

07.03.2024 | Stand 08.03.2024, 14:43 Uhr

Gemeinsam den Wald klimafit machen: Alexander Riepl (v.l.), Riedenburgs Vize-Bürgermeister Martin Schwarzmeier, Landtagsabgeordnete Petra Högl (CSU), Landrat Martin Neumeyer und der Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbands, Josef Ziegler, pflanzten zusammen mit Max, Korbinian und Herbert Riepl Elsbeeren in einem Waldstück der Riepls in der Gemarkung Thann. Foto: Ehrlich

Ausgestattet mit festem Schuhwerk, Arbeitshandschuhen und Spaten ist am Donnerstagvormittag die politische Prominenz in Gestalt der Landtagsabgeordneten Petra Högl (CSU) und Landrat Martin Neumeyer (CSU) auf eine Waldfläche von Herbert und Alexander Riepl nach Thann (Landkreis Kelheim) gekommen. Ihr Ziel: Bäume pflanzen für den Wald der Zukunft und damit ein starkes Zeichen für den aktiven Waldumbau setzten, der unabdingbar ist im Hinblick auf die Klimakrise.



Mit Staatspreis ausgezeichnet worden

Die Brüder Riepl sind im vergangenen November mit einem Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung von Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) ausgezeichnet worden. Die Ministerin hatte sich deshalb angekündigt, um zusammen mit der Vize-Vorsitzenden des Landwirtschaftsausschusses, Petra Högl, sowie Josef Ziegler, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbands, den Waldumbau der Brüder zu begutachten und dann selbst beim Bäumchenpflanzen Hand anzulegen. Krankheitsbedingt musste sie kurzfristig absagen.

„Nichtsdestotrotz haben wir viele Helfer da“, sagte Högl zu Beginn der Pflanzaktion mit Blick in die versammelte Runde. Man sei heute zusammengekommen, „um den Wald zukunftsfähig aufzustellen“, betonte sie, und um zusammen mit den Waldbesitzern Elsbeeren, eine Baumart, die zukunftsfähig ist, zu pflanzen. Der Wald habe mit Trockenheit zu kämpfen, mit Schneebruch und Wind, deshalb müsse der Wald für die Zukunft ausgerichtet werden.

Freistaat unterstützt mit 2,50 Euro pro Bäumchen



Der Freistaat lege deshalb „großen Wert darauf, etwas für die Waldbesitzer zu tun“. Denn schon 103 000 Hektar Wald seien in Bayern „zukunftsfähig umgebaut“ worden. Der Freistaat unterstützte das mit 2,50 Euro pro Bäumchen. Allein im vergangenen Jahr hat Bayern laut Högl 90 Millionen Euro in den Waldumbau in Bayern investiert. Der Wald sei nicht nur als Erholungs- und Freizeitgebiet wichtig, sondern stelle auch einen wichtigen Rohstoff bereit. Das von den Waldbauern erwirtschaftete Holz sei schließlich ein wichtiger Brenn- und Baustoff.

Högl bedankte sich auch im Namen der Ministerin bei der Familie Riepl, die „so viel Engagement und Herzblut in den Wald investiert“ und den Waldbau als Generationenaufgabe sehe.

„Jede Pflanzung soll die Baumartenvielfalt im Wald steigern“



„Es ist wichtig, dass man die Anliegen der Waldbesitzer in die Öffentlichkeit bringt“, sagte Herbert Riepl. Nur so bekomme die breite Öffentlichkeit mit, mit welchen Problemen die Waldbewirtschafter zu kämpfen haben. „Durch den mit dem Klimawandel verbunden Temperaturanstieg muss der Wald breiter aufgestellt werden. Jede Pflanzung soll die Baumartenvielfalt im Wald steigern und das hauptsächlich mit klimaresilienten Pflanzen“, erläuterte Riepl. Der Waldbesitzer weiß auch, dass Waldumbau Zeit braucht und daher Durchhaltevermögen gefragt ist: „Jede Baumart, die wir heute pflanzen, können unsere Nachfahren in 60 bis 80 Jahren natürlich verjüngen.“

Auch Ziegler lobte das Werk der Brüder als „Paradebeispiel für Waldumbau“. Als Fachmann sehe man sofort, dass hier Leute am Werk seien, die etwas erreichen wollen. Im Wald der Riepls sei klar erkennbar, dass gearbeitet wird, regelmäßig Bäume herausgeschnitten werden, wodurch mehr Licht in den Wald komme. Dies sei eine Voraussetzung dafür, dass die für die Klimaresistenz wichtigen Mischbaumarten gepflanzt werden können.

Waldgerechte Wildbestände sind wichtig für Waldbau

Beim Pflanzen der Elsbeeren halfen auch die Förster Hubert Beslmeisl und der stellvertretende Leiter des Amtes für Ernährung Landwirtschaft und Forsten (AELF) Abensberg- Landshut, Peter Enders, mit. Neben dem Pflanzen von klimaresilienten Baumarten, dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass es nötig sei, für waldgerechte Wildbestände zu sorgen, machten Herbert und Alexander Riepl deutlich. Jagd gehöre zum waldbaulichen Arbeiten einfach dazu.