Musik im „Musenhof“
Gerhilde Winbeck stellt die Veranstaltungen im Pfarrhof in Schambach vor

24.04.2024 | Stand 24.04.2024, 17:06 Uhr

Klassische Musik, Gesang, Lyrik und Malerei – beim Schambacher Nachsommer ist jedes Jahr viel geboten. Foto: Erl

Das Engagement von Gerhilde Winbeck, ihren ehemaligen Pfarrhof in Schambach als kulturelles Kleinod abseits der großen Zentren zu öffnen, führt sie auch in diesem Jahr weiter. Es ist ihr ein großes Anliegen, Schambach für die Zukunft als „Musenhof“ zu erhalten, wo Komponisten, Schriftsteller, Maler sich erholen und arbeiten können.

Leopold-Mozart-Quartett aus Augsburg macht den Anfang



Mit bewusster Hinwendung zu ebenso anspruchsvoller wie unterhaltsamer Musik und gestaltender Kunst lädt Winbeck von Anfang Mai bis Oktober zu sieben Veranstaltungen in das imposante Juraensemble ein. Nach den Aufführungen der Musik des vor fünf Jahren gestorbenen Komponisten und Ehemanns Heinz Winbeck in Hamburg, Augsburg und Leipzig hatte ihr das Leopold-Mozart-Quartett aus Augsburg vorgeschlagen, eines seiner Werke auch an seinem Heimatort zu spielen. Mit der Komposition „Helian“, eines seiner schwersten und tiefgründigsten Stücke, willigte sie für das Auftaktkonzert am 1. Mai natürlich herzlich gerne ein. Umso mehr, als sie für den 1. Mai schon den Quartettsatz „Beschriebene Blätter“ der Winbeck-Kompositionsstudentin Ines Lütge – es ist eine Uraufführung in Memoriam Heinz Winbeck – zusätzlich zu einem Beethoven-Streichquartett geplant hatte. Neben den sehr anspruchsvollen Konzerten des Jahresprogramms haben aber auch leichtere, nicht jedoch geistlosere Auftritte im Pfarrhof ihren Platz.

Lieder von Georg Kreisler



Jene wie die scharfsinnigen Songs eines Georg Kreisler, der einst mit beißender, rabenschwarzer Kritik in Liedern wie „Geh’n ma Tauben vergiften im Park“ die österreichische Spießergesellschaft so charmant aufspießte. Vorgetragen am 1. Juni von Sänger Heribert Heider zur Klavierbegleitung von Tobias Jackl.

Am 16. Juni erfreut das A-cappella-Gesangsensemble Vox Orange aus Eichstätt unter Cornelius Menig in seiner originellen Mischung von Schlager- und klassischen Bearbeitungen ein weiteres Mal das Riedenburger Publikum.

Gemeinsames Singen und Gemäldeausstellung



Der Pfarrhof wird am 23. Juni erneut zur faszinierenden Kulisse für Lieder an einem Sommerabend, samt gemeinsamem Singen mit Georgina Demmer und dem GIS-Ensemble in Kombination mit einer Gemäldeausstellung von Angelika Hercher.

Schon eine Woche darauf verbinden die bekannte Pianistin Masha Dimitrieva, der georgische Komponist und Geiger Igor Loboda sowie der Wiener Schriftsteller Hans-Maria Darnov beim dritten Sommerkonzert am 30. Juni musikalische Virtuosität mit slawischer Leidenschaft. „Mit geschäumten Worten rosarot“, lautete dazu der Titel anlässlich der Uraufführung im Altstadttheater Ingolstadt. „Vielleicht können wir damit an diesem Tag des offenen Gartens auch eine Lesung des Riedenburger Schriftstellers Engelbert Huber aus seinem neuesten Buch anbieten“, verrät die Hausherrin aus den aktuellen Planungen dazu.

Schambacher Nachsommer unter dem Motto „Liebe und Leben“



Auch für den vierten Schambacher Nachsommer mit seinem zweitägigen Rundumprogramm zum Thema „Liebe und Leben“ quer durch alle Genres und Räume des Juraensembles zum letzten Ferienwochenende am 7. und 8. September laufen die Vorbereitungen schon auf Hochtouren.

Im finalen Konzert am 19. Oktober wird mit Bernhard Weidner ein weiterer Winbeck-Schüler sein 3. Streichquartett „Gotisches“ auf den Sockel des 2. Streichquartetts seines Lehrers Heinz Winbeck aufbauen. Es spielt das Zentaurquartett.

Eintritt meist kostenfrei



Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist meist kostenlos, Spenden zur Deckung der Unkosten sind erwünscht. Gerhilde Winbeck ist keine der üblichen Konzertveranstalter. Sie setzt ihre Schwerpunkte nicht auf wirtschaftlichen Erfolg, sondern auf hochkarätige Musik und eine harmonisch-entspannte Atmosphäre im zauberhaften Ambiente des barocken Pfarrhof-Ensembles.

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