Riedenburg
Generationenübergreifende Gemeinschaft bereitet Ausstellung vor

„In Riedenburg gehört mehr Kunst her“: Schau in der Galerie der Begegnung

21.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:41 Uhr

Die Künstlerinnen Sidonia Reichmann (von links), Katrin Schels und Ilona Gaul bereiteten mit der Kulturbeauftragten Karin Dachs die Ausstellung in der Bahnhofstraße vor. Foto: Erl

Riedenburg – Das wichtigste Wesen der Kunst ist für Sidonia Reichmann die Begegnung. Sowohl die Begegnung von Menschen untereinander als auch die Begegnung mit den Objekten des künstlerischen Schaffens. Als ein Urgestein im Kreis der Riedenburger Kunstschaffenden nennt sie den Ausstellungsraum in ihrem Haus in der Bahnhofstraße dann auch am liebsten eine Galerie der Begegnung. Diese Galerie der Begegnung soll nun in der Osterzeit wieder ihrer Bestimmung gerecht werden.

Zusammen mit den beiden Künstlerinnen Katrin Schels und Ilona Gaul ist die rührige und nach wie vor energiegeladene Seniorin aktuell mitten in den Vorbereitungen zu einer gemeinsamen Ausstellung. Organisatorisch unterstützt werden die drei dabei von der CSU-Stadträtin und Kulturbeauftragten Karin Dachs. Mit rund 40 Objekten aus ihren Werkstätten – von Bildern und Skulpturen bis zu Mandalas, Lyrik und Kalligraphie – wollen sie einen Einblick in ihre Arbeits- und Gedankenwelt geben.

„Jeder von uns hat etwas mitzuteilen, das kommt bei Künstlern von der Seele. Kunst ist immer auch ein Weg und eine Brücke zum anderen“, weiß Sidonia Reichmann. Gemeinsam gestalten sie diese vielschichtige Ausstellung und jeder Betrachter kann dabei sein ganz persönliches Bild oder Kunstobjekt finden, von dem er sich angesprochen oder berührt fühlt.

Kennengelernt und zueinandergefunden haben sich die drei Damen bei der Kunstwendfeier im vergangenen Jahr. Bei nachfolgenden Künstlertreffen, zu denen Karin Dachs eingeladen hatte, reifte dann der Gedanke im Austausch auch mit den anderen Kunstschaffenden, ihre drei so unterschiedlichen Schaffensrichtungen in einer Ausstellung zu bündeln. „Es können nicht immer alle Künstler der Region gemeinsam ausstellen. Solche Gelegenheiten müssen sich in kleinerer Form zwischen den Kunstwendfeiern jeweils ergeben“, sagt Dachs.

Sidonia Reichmann definiert diese generationenübergreifende Gemeinschaft mit ihren eigenen Worten: „Wir sind ein Mini-Kreis, bei dem man erkennen kann, dass etwas wächst und blüht. In Riedenburg gehört einfach mehr Kunst her“, fordert sie mit Bestimmtheit.

Tatsächlich harmonieren nicht nur die Künstlerinnen, sondern auch die Auswahl ihrer Werke. Die mit kräftigen Farben gemalten Bilder von Reichmann besitzen eine mentale Ausstrahlung, die über das bloße Betrachten hinaus reicht. In ihren lyrischen Versen spiegelt sich diese Ausstrahlung in harmonischer Wortkonstellation wieder.

Manches von dieser Lyrik findet sich auch auf der Rückseite der Mandalas, die Katrin Schels in die Ausstellung einbringt. Das Ilona Gaul mit ihren außergewöhnlich dynamisch wirkenden Figuren aus Zeitungspapier, die wie aus Bronze gegossen wirken, schon für Furore gesorgt hat, ist bei Kunstfreunden längst bekannt. Auch sie steuert sowohl ihre Bergsteiger-Figuren als auch neue Kreationen in einer Verschmelzung von Figur und Waldadaption bei.

Die Ausstellung wird am Palmsonntag, 2. April, um 13 Uhr in der Bahnhofstraße 10 in Riedenburg – gleich gegenüber der alten Postverteilung – eröffnet. Bis 18 Uhr sind alle Besucher willkommen, sich zwanglos mit den Objekten auseinander zu setzen. Zur Vernissage werden natürlich die Künstlerinnen anwesend sein und über ihre Werke sprechen. Die Ausstellung ist danach vom Gründonnerstag, 6. April, bis Ostermontag, 10. April, jeweils von 13 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Alle Objekte – erstmals sogar die von Sidonia Reichmann – können auch erworben werden.

err