Von derlei Haushaltszahlen können andere Kommunen und insbesondere der Landkreis Eichstätt nur träumen: Mindelstettens Etat 2024 weist keine Altschulden aus, eine Kreditaufnahme ist nicht geplant und die Rücklagen dürften zum Jahresende bei etwa drei Millionen Euro liegen.
So wurde der Haushalt 2024 vom Gemeinderat bei der Sitzung am Dienstagabend ohne Debatte und ohne Gegenstimme verabschiedet.
„Mit diesen Zahlen können wir uns sehen lassen, die Gemeinde ist gut aufgestellt“, sagte Bürgermeister Alfred Paulus. Nach seinen Worten gibt es in der Finanzplanung der Kommune „keine Luftschlösser und alles ist konservativ gerechnet“. Der Bürgermeister will die im Haushaltsplan vorgelegten Zahlen auch in der Realität erreichen. „Die Gemeinde bleibt weiterhin schuldenfrei“, betonte Paulus bei der gemeinsam mit Monika Ringeisen, Kämmerin der VG Pförring, vorgenommenen Vorstellung des Zahlenwerks. Angesichts dieser positiven Ausgangslage bleiben die Steuersätze für die Grundsteuer A und B sowie die von den Firmen zu entrichtende Gewerbesteuer konstant.
Wachsender Anteilan der Einkommensteuer
Paulus wies auf einige Besonderheiten des Haushalts hin. Bei dem der Gemeinde zustehenden Anteil an der Einkommensteuer erwartet man für das laufende Jahr einen Betrag von 1,65 Millionen Euro, ein Plus von 131540 Euro gegenüber dem Vorjahr. „Die Bürger verdienen mehr Geld, das ist erfreulich“, erklärte der Bürgermeister. Als zweiten Grund nannte er das Bevölkerungswachstum in Mindelstetten. Zufrieden äußerte er sich zudem über die geplanten Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Höhe von knapp 1,14Millionen Euro: „Das ist eine beträchtliche Summe für eine so kleine Gemeinde.“
Allerdings schlagen die allgemeinen Entwicklungen natürlich auch auf Mindelstettens Etat durch. Die sonstigen Finanzausgaben erhöhen sich heuer um 6,2 Prozent auf 1,8 Millionen Euro. Vor allem die Kreisumlage von 1,3 Millionen Euro, knapp 52000 Euro mehr als im Vorjahr, die VG-Umlage von knapp 362000 Euro und die Gewerbesteuerumlage von knapp 135000 Euro sind beträchtliche Posten, die den Etat belasten. Die Personalausgaben der Gemeinde steigen ebenfalls um 17 Prozent auf knapp 915000 Euro. Mindelstettens Rücklagen dürften deshalb heuer um 693000 Euro auf geplante drei Millionen Euro schrumpfen.
Das Gesamtvolumen des Etats beträgt 5,82 Millionen Euro, ein Rückgang um 13 Prozent gegenüber dem Jahr 2023. Für den Verwaltungshaushalt sind etwa 4,29 Millionen Euro veranschlagt und für den Vermögenshaushalt rund 1,52 Millionen Euro.
Dank der soliden Finanzplanung strebt Mindelstetten in den kommenden Jahren zahlreiche Baumaßnahmen an. Das geht aus der Investitionsplanung bis 2027 hervor, die ebenfalls einstimmig gebilligt wurde. Die Errichtung eines Gebäudes für den Bauhof der Gemeinde dürfte rund eine Million Euro kosten. Für den Anbau an die Grundschule sind 1,8 Millionen Euro vorgesehen. Die Dorferneuerung in Hiendorf soll mit 1,73 Millionen Euro zu Buche schlagen.
Rund 990000 Euro fürneues Bauland eingeplant
Für den Ankauf von Grundstücken, um weiterhin Bauland zu entwickeln, sind bis 2027 rund 990000 Euro veranschlagt. Außerdem sind die folgenden Erschließungen geplant: rund 250000 Euro für das Baugebiet Hiendorf, rund 500000 Euro für das Baugebiet Bäckerwiese, rund 400000 Euro für das Baugebiet Mindelstetten Süd IV und 300000 Euro für das Bau- und Gewerbegebiet Tettenagger.
rat
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