Riedenburg
Feuerwehr Buch gründet für die Fahrzeugweihe eine Blaskapelle

01.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:51 Uhr

Am kommenden Samstag begleitet die Feuerwehr-Musi aus Buch die Segnung des neuen Fahrzeugs musikalisch. Foto: Erl

Die Segnung des neuen Feuerwehrautos – des ersten in der gesamten Vereinsgeschichte – mit Festumzug, aber ohne Blaskapelle, das geht für die Männer der Feuerwehr Buch gar nicht. Es war lange nach dem offiziellen Ende der letzten Jahresversammlung, als dem Vorsitzenden Andreas Schmidleitner und seinen Kameraden die Lösung dafür einfiel. Die Diskussion endete zu vorgerückter Stunde mit dem Vorsatz, eigens zu diesem Anlass eine Kapelle zu gründen.

Musikalische Talente gibt es schließlich genug in den Dörfern Buch und Frauenberghausen. „Die Jahresversammlung hat etwas länger gedauert, da haben wir es beschlossen“, erinnert sich Schmidleiter im Gespräch mit unserer Zeitung, während die zumeist jungen Leute der neuen Formation schon mal im Feuerwehrhaus Aufstellung zur Probe nehmen.

Das neue Feuerwehrauto muss für diese Probestunden die Garage verlassen, denn acht Instrumentalisten samt großer Trommel, Tenorhörnern, Trompeten, Klarinette und Ziehharmonika brauchen sowohl Platz als auch viel Raum, wo sich die Klänge ausbreiten können. Einen Namen für das wohl nur bis zur Fahrzeugsegnung existierende und somit recht kurzlebige Ensemble haben sie sich auch überlegt. „Uns ist vieles dazu eingefallen, aber jetzt soll es die Feuerwehr-Musi sein“, verrät Schmidleitner.

Christoph Hummel leitet die Musikanten

Die Leitung der Truppe – er mag dafür die Bezeichnung Dirigent nicht – hat Christoph Hummel aus Frauenberghausen. Bevor er dorthin heiratete, spielte er bei der Mühlbacher Blaskapelle und schwang manchmal stellvertretend den Taktstock. „Er ist der bessere von uns allen“, attestiert ihm Schmidleitner als Qualifikation für die musikalische Führungsaufgabe. Auch alle anderen sind musikalisch nicht unerfahren und spielen in der Stadtkapelle Riedenburg, der Vielharmonie im Unteren Altmühltal oder sind Autodidakten. „Das ist ein total zusammengewürfelter Haufen“, verrät Schmidleitner. „Und man braucht ja auch die richtigen Instrumente für so eine Marsch-Gruppe“, weiß Albert Hunner als ältester in der Formation.

Jüngste in der Runde ist die 13-jährige Trompeterin Maria Schmidleitner, die Tochter des Vorsitzenden. „Musik spielen ist nie ganz ernst“, sagt sie schmunzelnd auf die Frage nach dem Spaßfaktor dabei. Dem pflichtet der 16-jährige Johannes Kolbinger aus Buch bei. „Das hier macht noch mehr Spaß als in der großen Gruppe, weil jeder hier zeigen muss, was er kann“, grinst der Bursche mit dem Tenorhorn. Erst vor drei Wochen haben sie mit den Proben begonnen. Immerhin wollen sie fünf Märsche – darunter „Grüße ans Egerland“ und „Dem Land Tirol die Treue“ – sowohl im Takt als auch im Gleichschritt für den Festzug durchs Dorf auf die Reihe kriegen. Christoph Hummel ist guter Dinge, dass das klappt. Schon der Eindruck von der ersten Probe war überwiegend gut und er weiß, dass alle zu Hause für diesen ganz besonderen Moment am Samstag, 6. Mai, fleißig üben.

Nach dem Gottesdienst um 18 Uhr in Schambach stellen sie sich um 19 Uhr zusammen mit sechs Feuerwehrabordnungen aus der Gemeinde und den Ehrengästen in Echendorf zum Festzug auf. Gemeinsam marschieren sie dann zur Segnung des Fahrzeugs. „Das Dorf ist ja nicht groß, da reichen fünf Märsche“, ist sich Hummel sicher. Bei der vorletzten Probe vor dem Festzug noch im Feuerwehrhaus hören sich das Zusammenspiel und der Gesamtklang der „zusammengewürfelten“ Musiker schon mal recht beeindruckend an. Der Spaß, der die Jungen und die Älteren in der Musik verbindet, ist jedem von ihnen förmlich an der Nasenspitze anzusehen. Die Takte stimmen, der Schwung geht in die Beine und die Leidenschaft der Musiker schwebt in den Tönen mit. Bei der nächsten Probe wollen sie dann auch das Marschieren als Formation üben.

Kraft der Gruppendynamik ist fast greifbar

Die verbindende Kraft der Gruppendynamik ist dabei fast greifbar und manche Gedanken gehen bereits in die Zukunft. „Mal schauen, vielleicht können wir die Gruppe auch für danach beibehalten“, meint einer von ihnen.

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