Riedenburg
Evangelisches Erntedankfest an drei Wegstationen

Riedenburger Christen preisen Gott für seine Schöpfung

05.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:56 Uhr

An fünf Weg-Stationen feierten die evangelischen Christen am ersten Sonntag im Oktober das Erntedankfest. Unser Bild zeigt die Gläubigen mit Pfarrer Christian Bernath und Tatjana Röhrich beim Legen eines Erntedank-Mandalas. Foto: Hegenberger

Riedenburg – Trotz der Hitze während des Sommers, des Krieges in der Ukraine und des fehlenden Regens hat Gottes Schöpfung wieder reichlich Früchte auf den Feldern und in den Gärten hervorgebracht. Wenn die Altäre in den Kirchen mit Obst, Gemüse, Getreide, Kürbissen oder Brot geschmückt werden, ist es wieder soweit: Dann begehen die Gläubigen das Erntedankfest.

„Was hat es mit Erntedank eigentlich auf sich?“, fragen sich immer mehr Menschen. Früher sei die Ernte der landwirtschaftlichen Produkte viel wichtiger gewesen, als es heute der Fall ist. Deswegen dankten die Menschen schon immer Gott für die Ernte, zumal das Leben der Leute unmittelbar davon abhing, ob die Ernte gut oder schlecht ausfiel. Sie war die Grundlage für das Überleben im Winter und darum wurde am Ende der Erntezeit gefeiert. Auch wenn mit der Industrialisierung und Technisierung der Landwirtschaft das Erntedankfest immer mehr an Bedeutung verloren hat, feiern die evangelischen Christen am ersten Oktobersonntag Gottes Schöpfung. Dem tat am Sonntag auch der dringend benötigte Regen keinen Abbruch. Mit Regenschirmen und fester Kleidung ausgerüstet, trafen sich rund drei Dutzend Christen mit Pfarrer Christian Bernath auf der Seebühne am Stadtweiher zur ersten von fünf Weg-Stationen beim diesjährigen Erntedankfest. „Dankbarkeit verändert unser Leben“, lautete die Botschaft. Wunderschön legte Kirchenvorstandsmitglied Tatjana Röhrich ein Mandala unter trockenem Schutzraum, welches die Gottesdienst-Besucher mit dem Lied „Die Erde ist schön“ unter rhythmischer Begleitung von Nachwuchsorganist Leon Schuhmann auf der Ziehharmonika umrahmten.

Weiter zog die Gruppe zur nächsten Station an der Schiffsanlegestelle. „Wir sollen Brücken bauen, denn Brücken verbinden“, meinte der 55-jährige Pfarrer und beschrieb die sehenswerten Brücken in unserer Region mit dem Appell: „Werdet zu Brückenbauern“.

Trotz Regens führte die nächste Weg-Station in den Pausenhof des Klosters Sankt Anna zur lebensgroßen Skulptur von Franz von Assisi. Mit besinnlichen Texten und dem lautstarken „Laudato si“ gaben die Gläubigen ihrer Freude Ausdruck über die vielen Gaben aus der Natur. Nach der letzten Station in der von Mesnerin Hanna Hegenberger mit einem Erntealtar geschmückten Christuskirche waren alle Besucher zu Kaffee mit Kuchen willkommen.

Am Sonntag, 9. Oktober, lädt Pfarrer Bernath nach dem 10-Uhr-Gottesdienst in der Christuskirche gegen 11.15 Uhr alle Eltern mit ihrem Nachwuchs zum Kleinkinder-Erlebnisgottesdienst ein. „Wir feiern Erntedank“ lautet das Leitwort des weiteren Weg-Gottesdienstes, dessen erste Station am Kinderspielplatz im Stadtpark mit einem „Erntedank-Mandala“ beginnt. Mit Blick auf die Stabbogenbrücke beginnt die zweite Station mit „Dankbarkeit für alle Brückenerfahrungen“. Beim Franziskusbrunnen im Kloster St. Anna erleben die Gottesdienstbesucher den Sonnengesang von Franz von Assisi. „Wenn das Alltägliche zum Besonderen wird“ heißt es dann zum Abschluss in der Christuskirche.

hhe