Volksfest in Riedenburg
Engagierter Kampf um jeden Stich

Zum Schafkopfturnier der Feuerwehr kommen 296 Spieler – Wenig junge Leute an den Spieltischen

29.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:44 Uhr

Frauen sind an den Schafkopf-Spieltischen beim Volksfest ein seltener Anblick. Doch Birgit Kral ist es gewohnt, mit Männern wie Hans Götz, Thomas Reither und Heinrich Zilles zu spielen. Foto: Erl

Das Schafkopfturnier der Feuerwehr Riedenburg gehört schon so unverrückbar zum Volksfest wie die Karussells vor dem Bierzelt. Bereits zum 31. Mal hatten der Vereinsvorsitzende Robert Egerer und seine Aktiven heuer dazu eingeladen und neben 1000 Euro Preisgeld für den Sieger noch 40 Sachpreise für die Nächstplatzierten bereitgestellt.

„Mich freut es, dass die Geschäftsleute innerhalb und außerhalb unserer Gemeindegrenzen die Feuerwehr so kräftig mit ihren Sachspenden unterstützen“, betonte er in seinem Dank an die Spender.

Welch guten Ruf das Riedenburger Turnier hat, zeigte sich am Samstag alleine schon an der Teilnehmerzahl. Immerhin 296 Schafkopfspielerinnen und -spieler mischten an 74 Tischen mit Feuereifer die Karten und kämpften engagiert um jeden Stich. „Von uns sind keine Mannschaftskameraden unter den Spielern – das ist für uns eine Sache der Fairness, nicht mit den oft aus weitem Umkreis angereisten Gästen um die Preise zu konkurrieren“, versicherte Egerer.

Vor Spielbeginn hatte Max Perras allen Teilnehmern die präzisen Spielregeln und auch die Punktewertungen bekanntgegeben. Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) ist zwar selbst kein so leidenschaftlicher Anhänger dieses bayerischen Traditionsspiels, wünschte aber allen ein gutes Blatt und freute sich, dass so viele Schafkopfer den Weg ins Riedenburger Bierzelt gefunden hatten.

Für die Kameraden des Feuerwehrvereins ist diese Veranstaltung am Volksfestsamstag mehr als nur ein fixer Termin. Gut 30 von ihnen sind dabei als Organisatoren, Aufsichtspersonal oder hinter den Kulissen bei der Auswertung der Ergebnisse im Einsatz. „Sechs Leute geben die Listen an zwei PCs doppelt ein, damit alles fehlerfrei und schnell erfasst wird und die Sieger bald bekanntgegeben werden können“, erläuterte der Vorsitzende.

An einem der vielen Tische sammelten derweil Birgit Kral aus Vohburg, Hans Götz aus Ammerthal bei Amberg, Thomas Reither aus Saal und Heinrich Zilles aus Altmühlmünster als Spielerquartett möglichst viele Punkte. „Ich habe schon als Kind gespielt und spiele noch jeden Montag mit meiner Gruppe. Ein guter Bekannter hat mich zu diesem Turnier mitgenommen“, erzählte Birgit Kral mit einem guten Blatt in der Hand. Sie sei es gewohnt, mit Männern zu spielen. „Aber manchmal könnte ich jemandem den Hals umdrehen, wenn einer sich nach dem Spiel noch recht aufregt“, sagte sie mit funkelnden Augen. Die drei Männer sahen da keinen großen geschlechtsspezifischen Unterschied. „Eine Frau spielt nicht anders als ein Mann“, unterstrich Hans Götz die diesbezügliche volle Gleichberechtigung.

Noch seltener als Frauen an den Spieltischen waren allerdings junge Menschen. Der 24-jährige Niklas Bittner aus Dietfurt war einer von ihnen. „Mir gefällt dieses Spiel, ich spiele es fast jede Woche. Das Alter ist da keine Frage und spielt auch keine Rolle“, sagte er im Kreis der zumeist grauhaarigen Mitspieler. Was ihn an so einem Schafkopfturnier reizt, ist, mal wieder mit neuen Leuten zu spielen. Die ausgelobten Preise spielten für ihn keine große Rolle und mit der Erwartung auf den Hauptpreis war er ohnehin nicht nach Riedenburg gekommen.

err