Ausrüstung präsentiert
Eindrucksvolle Leistungsschau der Feuerwehr

„Lange Nacht der Feuerwehren“ in Riedenburg soll Jugend für den ehrenamtlichen Dienst begeistern

25.09.2023 | Stand 25.09.2023, 16:32 Uhr

Der Einsatz an der Wasserspritze will gelernt sein: die dreijährige Melina Ehrl, ihre Mutter Jenny Ehrl und Jugendwart Martin Ferch. Mit den Einsatzfahrzeugen und der ausgefahrenen Drehleiter bot sich am Riedenburger Feuerwehrhaus eine beeindruckende Geräteschau. Fotos: Ehrl

Einige Jahre schon hatten die Riedenburger Feuerwehr keine Möglichkeit mehr, sowohl ihre Ausrüstung als auch ihr Einsatzspektrum den Gemeindebürgern präsentieren zu können. In der „Langen Nacht der Feuerwehren“, die vom Landesfeuerwehrverband in ganz Bayern angeregt worden war, holten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte das am Samstag eindrucksvoll nach.

„Wir hatten Corona-bedingt keinen Tag der offenen Tür mehr. Darum hat die Mannschaft sofort gesagt, da machen wir mit“, berichtete der Feuerwehrvereinsvorsitzende Robert Egerer von der hohen Motivation seiner Teams. „Wir möchten uns und die Fahrzeuge der Bevölkerung mal wieder vorstellen und die Ausrüstung präsentieren – denn es sind öffentlich investierte Gelder und die Geräte dienen dem Schutz der gesamten Bevölkerung“, bekräftigte er.

Bereits seit dem Vormittag verwandelten die Aktiven, darunter viele weibliche Teampartner, das Areal vor dem Feuerwehrhaus mit ihren sieben Einsatzfahrzeugen samt ausgefahrener Drehleiter und den beiden Booten in eine eindrucksvolle Geräteschau. Besonders die Kinder aller Altersgruppen nutzten am Nachmittag geradezu mit Feuereifer die Gelegenheit, einmal ins Führerhaus eines Löschfahrzeugs zu klettern, sich die Schalter für Blaulicht und Martinshorn zeigen zu lassen oder selber mal eine Spritze in die Hand zu nehmen.

Am Infostand von Jugendwart Martin Ferch bekamen sie und ihre Eltern nicht nur neugierige Fragen beantwortet. So wie die dreijährige Melina Ehrl aus Ihrlerstein und ihre Mutter Jenny durften sie mit einem Wasserstrahl auf die Fenster eines eigens aufgestellten Spritzenhäuschens zielen. „Melina ist absolut Feuerwehrbegeistert und will später dazugehen“, berichtete ihre Mutter. Ebenfalls als Kindermagnet bewährte sich die Hüpfburg im Design eines Feuerwehrautos, das bis in die Nachtstunden von den Kleinen gestürmt wurde.

Wie wichtig es ist, das Interesse an der Feuerwehr frühzeitig zu vermitteln, weiß Martin Ferch nur zu gut. „Wir haben immer mehr Probleme, nachwuchs für diesen freiwilligen Dienst bei der Feuerwehr zu bekommen. Denn nur noch wenige Menschen wollen sich ehrenamtlich engagieren“, weiß der Jugendwart.

Als Zielgruppe dieser „Langen Nacht“ nannte der Vereinsvorsitzende Robert Egerer aber auch die Jugendlichen und Erwachsenen und die zeigten großes Interesse. Bereits am späten Nachmittag waren die aufgestellten Bierbänke gut besetzt, die Grillstationen bestens frequentiert und Feuerwehrfrauen offerierten nicht nur viele Kuchen und Gebäckstücke in den Vitrinen. Eine von ihnen hatte eigens eine Feuerwehrtorte in den Farben rot und blau gebacken und mit Wappenfähnchen der eigenen Wehr verziert. Ein Musik-Duo vermittelte Partystimmung und ab 20 Uhr öffnete die Feuerwehr-Bar.

Über das große Interesse nicht nur der einheimischen Gäste freuten sich Egerer und seine Mannschaft ganz besonders. „Es ist erstaunlich, was man an fremden Sprachen hier gehört hat“, war von einem seiner Kameraden anerkennend zu hören. Darauf, dass so ein Unterhaltungs- und Präsentationsabend auch einen nachhaltigen Effekt hat, vertraut Riedenburgs Feuerwehrkommandant Hans Bühler. „So ein Tag ist immer mal wieder gut, um Mitglieder für die Jugendfeuerwehr und auch mal Quereinsteiger für die aktive Truppe zu gewinnen. Es ist wichtig, dabei zu zeigen, was die Feuerwehr kann und dass es ein schönes Ehrenamt mit einem hohen Kameradschaftsgeist ist. Wir wollen aber auch das Gesellschaftliche nicht zu kurz kommen lassen“, versicherte Bühler.

err