Kunst in Kriegszeiten
Drei ukrainische Künstlerinnen begeistern die Besucher im Dolina-Gewölbe in Riedenburg

17.11.2023 | Stand 17.11.2023, 17:23 Uhr

Die ukrainischen Künstlerinnen Inna Savenko (2.v.l.) Oleksandra Kolos und Lina Fedorenko, freuten sich zusammen mit den Organisatorinnen Eva Stauber und Karin Dachs sowie Bürgermeister Thomas Zehetbauer (links) über die zahlreichen Besucher. Fotos: Göthel

Mit Licht und Wärme sind die Besucher bei der Vernissage der Ausstellung „Three Points“ im Dolina-Gewölbe in Riedenburg begrüßt worden. Die Werke der drei ukrainischen Künstlerinnen Lina Fedorenko, Inna Savenko und Oleksandra Kolos strahlen trotz der bedrückenden Situation in ihrer Heimat eben diese Wärme, Schönheit und Lebendigkeit aus.

Der Schatten des Krieges ist in einigen Malereien, besonders bei Kolos und Fedorenko jedoch ebenfalls gegenwärtig – ebenso wie Optimismus, Stärke, Kampfgeist und Hoffnung.

Zu Beginn der Vernissage spielte Thomas Übelacker zu Ehren der Künstlerinnen die ukrainische Nationalhymne und schuf damit eine besondere Stimmung. Mithilfe von Übersetzerin Helena Semjonow stellten die Künstlerinnen sich und ihre Arbeiten vor, gaben einen Einblick in ihr künstlerisches Wirken, aber auch in ihr Innerstes, die Sorgen, Ängste und Unsicherheiten, die der Krieg ihnen und ihrem Heimatland auferlegt hat.

Inspirierender Austausch mit Gastkünstlerinnen



Die Organisatorin des Artist-in-Residence-Programms (wir berichteten), Eva Stauber, erzählte begeistert von dem inspirierenden Austausch mit den Gastkünstlerinnen. Der künstlerische Ausdruck ist dabei sehr verschieden, fügt sich in der Ausstellung aber doch wunderbar zusammen. Auf der einen Seite des Gewölbe-Kellers die fast schon märchenhaften, romantischen Pastellmalereien von Savenko, die, wie sie erzählt, draußen in der Natur entstanden sind. Auf der anderen Seite die auf Körper fokussierten Ölgemälde von Kolos, die dem Betrachter Emotionen wie Trauer, Angst, aber auch Akzeptanz und Stärke entgegenschreien. Dazwischen Tonskulpturen und Aquarelle von Fedorenko, die mal die kleinen Dinge im Leben feiern, die Kraft und Faszination der Natur aufgreifen oder in schwarz-weiß eine melancholische Stimmung einfangen.

Zeugnis für kulturelle Vielfalt



Als Kulturbeauftragte der Stadt Riedenburg freute sich Karin Dachs über die bereits dritte Ausstellung im Dolina-Gewölbe. „Es ist ein wunderbarer Ort, der nach langer Zeit aus dem Dornröschenschlaf geweckt wurde.“ Die Ausstellung sei ein Zeugnis für die kulturelle Vielfalt, die in Riedenburg aufblühe. Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) hatte bereits im letzten Jahr ein Gemälde der Rosenburg von Inna Savenko erstanden und freute sich, die neuen Werke zu betrachten. Er machte deutlich, dass durch die vielen verschiedenen kulturellen Veranstaltungen die Stadt viel dazugewonnen habe. „Riedenburg kann sich kulturell sehen lassen“, so sein Fazit.

Öffnungstage in Riedenburg und Kelheim



Am Samstag und Sonntag ist die Ausstellung im Dolina-Gewölbe, Kelheimer Straße 5, von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Werke können erworben werden. Eine letzte Chance, die Ausstellung zu besuchen, bietet sich am 25. und 26. November in der Kulturkantine in Kelheim.