Kommissarin Weidinger ermittelt
Die Essinger Autorin Marion Stadler stellt ihren Heimat-Krimi „Holzklotzmisere“ vor

23.11.2023 | Stand 23.11.2023, 17:54 Uhr |

Den Tatzelwurm in Essing wollte die Autorin Marion Stadler schon lange zum Zentrum einer ihrer Heimatkrimis machen. In „Holzklotzmisere“ passieren viele seltsame Unfälle rund um die bekannte Essinger Holzhängebrücke. Foto: Landfried

Wieso passieren kurz nacheinander so viele seltsame „Unfälle“ am Tatzelwurm? Wieso wirft ein Unbekannter Holzklötze von der Essinger Holzhängebrücke hinunter auf die Straße? Und was hat es mit den sonderbaren Gedichten auf sich, die einige Essinger von einem anonymen Poeten bekommen? Dorfkommissarin Mary Weidinger ist bei ihrem neuen Fall ganz schön gefordert. Mit „Holzklotzmisere“ ist der mittlerweile siebte Heimatkrimi aus der Feder von Marion Stadler erschienen.

Gefordert, das war die Autorin auch beim Schreiben. Wer nun meint, dass Marion Stadler nach sechs Fällen für ihre Kommissarin aus Essing die Inspiration fehlt, liegt komplett daneben. Vielmehr ist es die Fülle an Inspirationen, die die Autorin sinnig miteinander verknüpft, um ein atmosphärisches – und natürlich humor-gespicktes – Gesamtbild zu weben.

Gedichte und Bühnenprogramm



„Diesmal habe ich auch Gedichte schreiben müssen“, verrät Marion Stadler und lacht. Sie war quasi zu Besuch im Kopf des „gspinnerten Gedichteschreibers“, der bei Marys siebter Ermittlung eine Rolle spielt. Dessen Ergüsse landen im Briefkasten einer Komikerin, die mittlerweile im idyllischen Ort unterhalb der Burgruine Randeck heimisch geworden ist. „Weil sie einen Auftritt in Essing hat, habe ich auch ein kleines Bühnenprogramm geschrieben“, erzählt Marion Stadler weiter. „Und ich springe zwischen verschiedenen Zeitebenen.“ All das habe sie gereizt und sei inspiriert von „Die großen Vier“ aus der Feder von Agatha Christie, eines der großen Vorbilder der Autorin.

Erstes Buch bei neuem Verlag



Mehr zur Handlung verrät die Essingerin im Gespräch mit unserer Zeitung nicht. Zu erzählten gibt es aber trotzdem genug. Denn „Holzklotzmisere“ ist ihr erstes Buchkind, dass unter dem Dach ihres neuen Verlags seine Erscheinung feiert. Man erinnere sich: Band sechs hatte Marion Stadler im Eigenverlag veröffentlicht, dabei war es auch möglich, ihre Werke als e-book anzubieten. „Das ist mir einfach ein Anliegen“, betont sie. Über eine befreundete Heimatkrimi-Autorin sei sie auf den Empire-Verlag aufmerksam geworden. Und just war man dort Anfang diesen Jahres auf der Suche nach neuen Autoren in diesem Genre.

Vom Erfolg überrascht



Marion Stadler ist begeistert: „Der Verleger hat eine völlig andere Herangehensweise, als ich vorher gewohnt war.“ Der Schwung ist allein daran sichtbar, dass ihre bisherigen sechs Heimatkrimis in neuem Outfit und mit neuen Titeln ab Mai monatlich neu erschienen. „Dass das so erfolgreich wird, hätte ich nie gedacht.“ „Mordssautrog“ – vorher „Sautrog“, der sechste Teil – sei bei Amazon, wo ihre Bücher auch als e-books zu haben sind, eine Woche auf Platz 53 gelistet gewesen. „Das ist voll schön anzuschauen“, sagt Marion Stadler, die regelmäßig einen Blick in die Statistiken wirft.

Aber wieso neue Titel? „Ich war eigentlich dagegen, dass meine Babys neue Namen bekommen“, so die Autorin. Die Argumente des Verlegers allerdings hätten sie überzeugt. So geht es auch um Reichweite und darum, Leser deutschlandweit anzusprechen. Wer mit Tatzelwurm nichts assoziieren kann, der wird wahrscheinlich nicht zugreifen. Mit „Holzklotzmisere“ sieht das anders aus. Die neuen Titelbilder wurden von einem Grafiker konzipiert, jedes zu sehende Element hat Bedeutung, auf ihrem Instagram-Kanal hat Marion Stadler in den vergangenen Monaten regelmäßig die Details erklärt.

Noch jede Menge Ideen im Kopf



Den Tatzelwurm als Location habe sie „schon lange gedrückt“. Im Kopf schwirren auch noch andere Orte für neue Geschichten herum. Denn: Die größte Veränderung kommt auf Marion Stadler zum Jahreswechsel zu. Ab Januar ist sie selbstständige Autorin. „Ich werde meinen aktuellen Job kündigen. Inzwischen verdiene ich mit meinen Büchern so viel, dass ich davon leben kann“, freut sie sich. Mindestens drei Bücher im Jahr sollen dann erscheinen.

Stadler arbeitet an Liebesroman



Der achte Teil rund um Dorfkommissarin Mary Weidinger ist schon fertig, wird von Stadler derzeit überarbeitet und kommt im Dezember ins Lektorat. 2024 wird er erscheinen – und Teil neun und zehn. „Auch ein Liebesroman wird kommen. An dem arbeite ich schon ganz lange, jetzt ist es an der Zeit“, erzählt die Essingerin mit der schier unerschöpflichen Fantasie.

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