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Der Riedenburger Fuchsgarten feiert runden Geburtstag

02.05.2024 | Stand 02.05.2024, 17:54 Uhr

Der Riedenburger Fuchsgarten feierte am 1. Mai sein 30-jähriges Bestehen und die Geschäftsübergabe an die nächste Generation. Als Überraschung für die Senior-Wirtsleute Ingrid ( 2.v.r.) und Sepp Fuchs sowie Tochter Caroline (v.l.) und ihren Mann Thomas Wanitschke kam die Münchner Augustiner Brauerei mit Pferdegespann samt Brauereiwagen vorbei. Foto: Erl

Da staunten manche Riedenburger und die frühen Feiertagsausflügler am 1. Mai nicht schlecht, als vormittags um 10.30 Uhr ein prächtiges Brauereigefährt, gezogen von vier kraftstrotzenden Kaltblutrappen, die Uferstraße entlang bis zum Fuchsgarten fuhr.



Wie der Senior-Wirt des Fuchsgartens, Sepp Fuchs, später im Gespräch mit der Heimatzeitung verriet, war das ein Geschenk der Augustinerbrauerei aus München an ihn und seine Frau Ingrid zum 30-jährigen Bestehen ihres Biergartens und zur Geschäftsübergabe an deren Tochter Caroline und ihren Mann Thomas Wanitschke.

„Für Ingrid war das eine besondere Überraschung, sie hat bis heute Morgen nichts davon gewusst“, erzählt Sepp Fuchs, der als CSU-Stadtrat die notwendigen Genehmigungen heimlich bei der Stadtverwaltung eingeholt hatte. Klar, dass das eindrucksvolle Brauereigefährt samt klappernder Pferdehufe Aufsehen erregte. Für den Fuchsgarten als Riedenburger Gastronomie-Institution war es der bestmögliche Auftakt für den Beginn der neuen Biergartensaison und insbesondere für den Start mit den neuen Wirtsleuten. Zumal auch ein 545 Kilogramm schwerer Ochse mit Namen August schon seit Stunden am Grillspieß rotierte und den Mittagsgästen mit Knödeln und Krautsalat aufgetischt werden konnte.

Den Generationenwechsel im Biergarten nahm zudem die Stadtkapelle Riedenburg zum Anlass, den Wirtsleuten und natürlich auch den Gästen im zünftigen Blasmusiksound aufzuspielen. Vater Sepp und Tochter Caroline waren sogar eingeladen, zum Auftakt gemeinsam einen Marsch zu dirigieren. Sowohl das sonnige Frühlingswetter als auch die Stimmung unter den Gästen trugen ihren Teil dazu bei, dass vom Ochsen August bald nur noch das Gerippe am Grillspieß hing.

Sepp und Ingrid Fuchs hatten den Biergarten zwar schon im Januar an die Nachfolgegeneration übergeben, aber die entsprechende Übergabefeier sinnvollerweise auf den 1. Mai als Start in die neue Saison verlegt. „Vor genau 30 Jahren auch an einem 1. Mai hatten Ingrid und ich damals den Fuchsgarten eröffnet und da bot sich dieses Datum für eine Doppelfeier natürlich an“, meinte der Senior-Gastronom.

Diese Austrägler-Rolle hat Fuchs in erstaunlich kurzer Zeit bereits verinnerlicht und er fühlt sich wohl dabei. „Als Privatier im Fuchsgarten zu sein ist klasse. Wenn die Verantwortung weg ist, ist das herrlich und man ist trotzdem mit dabei“, versichert er. Natürlich aber will sich das Paar nicht gänzlich zurückziehen, sondern nach wie vor aktiv ihre Nachfolger unterstützen. „Meine Frau und ich gehören jetzt zum Inventar und zum Betriebspersonal“, scherzt Sepp Fuchs.

Wehmut kommt bei ihm mit dem Abschied aus der Betriebsführung nicht auf. „Vielmehr ist es die Freude, dass es weitergeht. Es ist nicht selbstverständlich, dass junge Leute so etwas übernehmen. Aber sie sind sehr engagiert und bringen neue Ideen mit ein“, zeigt er sich zufrieden.

Die neu gewonnene Freizeit möchten beide nutzen, um auch mal an sonnigen Sommertagen das schöne Bayernland bei Ausflügen kennenzulernen. „Bislang konnten wir das nur bei Regenwetter machen“, erinnert er sich.

Tochter Caroline und ihr Mann hatten mit diesem idealen Saisonauftakt zusammen mit dem Betriebspersonal schon die erste Feuertaufe im Ansturm auf den Fuchsgarten zu bestehen. „Ich bewundere, was meine Eltern hier aufgebaut haben und ich werde das sehr gerne weiterführen – sicherlich mit ein paar neuen Ideen und erstmals mit einem Ruhetag an jedem Mittwoch“, versicherte die neue Chefin.

Aber erst mal genießt sie den Trubel unter den Kastanienbäumen. „Heute ist ein wunderschöner Tag und wir freuen uns, dass so viele Leute gekommen sind“, strahlt sie.

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