Wegen Hitzewelle im Juli
Borkenkäfer vermehrt sich im Landkreis Kelheim rasant – Das sollen Waldbesitzer tun

03.08.2023 | Stand 13.09.2023, 0:38 Uhr

So sieht das Bohrmehl am Bohrloch eines Borkenkäfers in einer befallenen Fichte aus. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Abensberg-Landshut sowie die forstlichen Zusammenschlüsse beraten und unterstützen die Waldbesitzer bei der Borkenkäferbekämpfung. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Viele Schüler hätten sich sicher besseres Wetter zum Ferienbeginn gewünscht – Für die Natur und die Grundwasserspeicher ist der Regen und die derzeit kühleren Temperaturen allerdings ein Segen, schreibt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in einer Pressemittelung.
Leider hat die Hitzewelle die Entwicklung des Borkenkäfers massiv begünstigt. Das bayernweite Borkenkäfermonitoring zeigte durch sehr hohe Fangzahlen die enorme Entwicklung der Käferpopulation an.
Mittlerweile werden im Bestand liegende Fichtenstämme und gebrochene Stammteile, die aufgrund der regelmäßigen Gewitterböen häufig zu finden sind, oft schon am nächsten Tag massiv vom Käfer besiedelt. Wie in den vergangenen Jahren ist rasches und konsequentes Handeln gefragt.

Borkenkäfer: So sollen Waldbesitzer sich verhalten

Waldbesitzer sollten in regelmäßigen Abständen nach frischem Bohrmehl suchen. Nach Regen empfiehlt es sich ein bis zwei Tage zu warten, so dass sich frisches Bohrmehl in Rindenschuppen, auf Moos oder in Spinnweben ansammeln kann. „Arbeiten Sie befallene Fichten, aber auch Sturmschäden unverzüglich auf. Wenn eine zügige Abfuhr nicht gewährleistet ist, bringen Sie das Holz auf Zwischenlager. Diese müssen allerdings mindestens 500 Metern vom nächsten Nadelholzbestand entfernt sein“, so die Behörde.

Nicht nur Waldbesitzern hat das trockene Wetter zugesetzt: Kelheimer Bauern bangen um ihre Ernte
Auch Nachbarn oder der zuständige Förster sollte informiert werden, wenn Waldbesitzer auf anderen Grundstücken Käferbefall entdecken. Wird eine befallene Fichte nicht aufgearbeitet, sind die ausfliegenden Käfer in der Lage mindestens 20 weitere Fichten zu befallen. Deshalb müsse möglichst jeder befallene Stamm rechtzeitig entfernt werden.

Hier kann Käferholz gelagert werden

Die insektizidfreie, waldschutzwirksame Aufarbeitung des Käferholzes wird weiterhin gefördert. Als waldschutzwirksam gelten dabei das Zwischenlagern auf einem anerkannten Lagerplatz, das Entrinden – falls noch keine ausflugbereiten Käfer unter der Rinde zu finden sind – sowie das Häckseln von Resthölzern, also Kronenmaterial, Reisig und Ästen. Die Behörde n beraten und unterstützen die Waldbesitzer bei der Borkenkäferbekämpfung.

Weitere Infos zum Borkenkäfer finden Sie auf der Homepage des AELF Abensberg-Landshut.