Altmannstein
Altmannsteiner Rathaus vor 50 Jahren eingeweiht

Aus dem einstigen Schulhaus wurde ein modernes Verwaltungsgebäude

30.11.2022 | Stand 19.09.2023, 1:00 Uhr

Das alte Schulhaus (rechts, gegenüber der Kirche) wurde vor 50 Jahren in ein Rathaus umfunktioniert. Das rechte Foto entstand im Jahr 1992. Fotos: Patzelt (Repro)

Altmannstein – Vor 50 Jahren, am Freitag, 24. November 1972, war es so weit: Nach langen und schwierigen Umbauarbeiten konnten der katholische Pfarrer Max Zellner und der evangelische Geistliche Johannes Schröter aus Riedenburg dem neuen Rathaus in Altmannstein den kirchlichen Segen erteilen.

Durch die Gemeindereform war es unumgänglich geworden, für die Verwaltung neue Räume zu schaffen, da auch der Personalstand erhöht werden musste. Für die rund 1200 vorherigen Einwohner der Gemeinde reichten die bisherigen Räumlichkeiten, die im Westtrakt untergebracht waren, vollkommen aus. Als aber die Marktgemeinde plötzlich auf rund 3600 Bewohner anwuchs, musste vergrößert werden. Der Marktgemeinderat entschloss sich daher, das alte Schulhaus am Marktplatz für diese Zwecke umbauen zu lassen. Erst als die Erweiterungsbauten an der Verbandsschule fertiggestellt waren, konnte die Marktgemeinde darüber verfügen.

„Neues Rathaus dokumentiert gewachsenes Selbstbewusstsein“ hieß es im DONAUKURIER vor 50 Jahren. Sämtliche Verwaltungsräume waren nach dem Umbau im ersten Stock untergebracht. Für den Parteiverkehr und die allgemeine Verwaltung diente der erste Raum. Vier Angestellte sorgten für den reibungslosen Ablauf des Personalverkehrs.

„Wohnlich ausgestattet“ wurde laut einem Bericht in unserer Zeitung das Dienstzimmer des Bürgermeisters Edmund Riepl. Auf der Westseite befanden sich die Kämmerei und die Kassenverwaltung. In sämtlichen Räumen waren „hochmoderne Teppichböden“ verlegt.

Im zweiten Obergeschoss war der neue Sitzungssaal untergebracht. „In diesem hübschen Raum muss es eine Freude sein, über die Probleme der Marktgemeinde zu diskutieren“, konnte man in unserer Zeitung lesen. Hufeisenförmig waren die Sitzplätze für die Gemeinderatsmitglieder angeordnet. Auch Zuhörer fanden noch Platz. Die bedeutendste Maßnahme beim Umbau bildete die Installation einer Ölzentralheizung. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 120000 Mark. Diesen Betrag erhielt die Marktgemeinde als Pro-Kopf-Betrag aus der freiwilligen Eingliederung der neuen Ortschaften. Zusätzlich konnte noch die Inneneinrichtung und ein moderner Computer für rund 80000 Mark angeschafft werden. Das Verwaltungsgebäude sollte für eine Zahl von 5000 Einwohnern ausgerichtet sein. Die Einweihung des neuen Altmannsteiner Verwaltungszentrums wurde vor 50 Jahren zu einer Feier. Bürgermeister Edmund Riepl konnte dazu neben dem vollzählig erschienenen Marktgemeinderat auch Landrat Konrad Regler begrüßen. Ferner war auch Altbürgermeister Anton Müller zur Einweihungsfeier gekommen. Riepl bedankte sich bei Marktrat Anton Engelschall, der die Leitung der Baumaßnahmen übernommen hatte. „Möge in diesem Haus immer eine gute Zusammenarbeit sein zum Nutzen der gesamten Bevölkerung der Marktgemeinde“, betonte Pfarrer Max Zellner bei seiner Segnung zusammen mit dem Riedenburger Pfarrer Johannes Schröter.

Auch Landrat Regler wünschte sich, dass in den neuen Räumlichkeiten „Beschlüsse mit Weisheit und Klugheit zum Wohle der Bürger und Bürgerinnen gefasst werden“. Danach fand im Streitberger-Saal die Straßen- und Kanalfeier mit Essen statt. Die Marktgemeinde hatte in den vorherigen Jahren sämtliche Ortsstraßen, sowie die öffentliche Entwässerungseinrichtung neu erstellen lassen.

pa