Riedenburg
Ärger über rasende Rallye-Autos

Bei der Bürgerversammlung in Baiersdorf werden viele verschiedene Themen angesprochen

14.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:09 Uhr

Eifrig diskutiert wurde bei der Bürgerversammlung im Riedenburger Ortsteil Baiersdorf. Foto: Patzelt

Zur Bürgerversammlung nach dem Motto „Dahoam in Baiersdorf“ hat das Riedenburger Stadtoberhaupt Thomas Zehetbauer (CWG) die vielen teilnehmenden Dorfbewohner sowie die mitgereisten Stadtratsmitglieder begrüßt. Das Wort „Heimspiel“ lehnte das Gemeindeoberhaupt allerdings ab: „Ich lasse mir grundsätzlich die Themen vorher nicht geben und warte ab, was so kommt.“ Und bei diesem Treffen kam so einiges. Die Palette reichte von abgesenkten Bordsteinen über rasende Rallye-Autos bis hin zur Errichtung von Bürgerwindkraftanlagen.

Straßenbeleuchtungwird auf LED umgestellt

Abgeschlossen ist das Aufstellungs- und Veränderungsverfahren bezüglich des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Solarpark Baiersdorf“ mit paralleler Flächennutzungs- und Landschaftsplanänderung. In Bezug auf den Mobilfunk wurde der eigenwirtschaftliche Ausbau der Netzbetreiber im Gemeindebereich weiterhin unterstützt und der Ausbau im Rahmen des Mobilfunkförderprogramms vorangetrieben.

In allen Ortsteilen der Stadt Riedenburg soll die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED erfolgen. „Die jährliche Energieeinsparung gegenüber den herkömmlichen Lampen beträgt etwa 71 Prozent“, begründete Zehetbauer diese Maßnahme. Die Gesamtkosten bezifferte er auf rund 193000 Euro. Von einem „zweischneidigen Schwert“ berichtete der Rathauschef bei der Entwicklung Hundesteuer: „Die Einnahmen sind zwar von 10995 Euro auf 11055 Euro angestiegen, das bedeutet aber auch gleichzeitig, dass es mehr Hunde gibt. Und mit ihnen auch ihre Hinterlassenschaften.“ Zehetbauer richtete an alle Hundebesitzer den dringenden Appell, die Landschaft sauber zu halten und die Hinterlassenschaften der Vierbeiner ordnungsgemäß zu entsorgen.

Eine verschmutzte Wasserrinne im Hofweg, die bereits auf der Bürgersammlung im Vorjahr gemeldet worden war, monierte ein Dorfbewohner und ein weiterer Versammlungsteilnehmer beklagte die Absenkung der Bordsteine im Brandweg. Ein Einwohner stellte die Vermutung an, dass hier beim Durchschießen der Leitungen durch die von der Telekom beauftragten Firmen „nicht sauber gearbeitet“ worden sei.

„Da muss man zur Seite springen, um nicht überfahren zu werden“, schilderte ein Baiersdorfer die teilweise arge Raserei von so manchen Teilnehmern an einer großangelegten Classic-Rallye. Und ein weiterer stellte dazu die Frage: „Kann man da vonseiten der Stadt nichts unternehmen – die brettern durch die Dörfer als wären sie auf der Autobahn?“ Laut Bürgermeister wird die Stadt nur über das Stattfinden dieser Rallye informiert: „Da sind wir als Kommune raus. Nicht einmal die Streckenführung ist uns bekannt. Sie fahren im Rahmen der normalen Straßenbenutzung“. Ein weiterer Dorfbewohner beschwerte sich über den „großen Lärmpegel“ der Autos. Allerdings wird dieser laut Zehetbauer vom Veranstalter kontrolliert.

Bessere Akzeptanz vonBürgerwindkraftanlagen

Die Vermoosung einiger Gehwege wurde ebenfalls angesprochen. Der Bürgermeister stellte klar, dass für die Reinigung und Sauerhaltung die Anlieger selbst verantwortlich sind. Ein Teilnehmer an der Versammlung äußerte den Wunsch nach einer elektronischen Geschwindigkeitsanzeigetafel an der Einfahrt von Keilsdorf aus Richtung Baiersdorf kommend.

Einen größeren Rahmen nahm das Thema Bürgerwindkraftanlagen ein. „Wenn wir die Möglichkeit haben – warum nicht? Die würden von der Bevölkerung natürlich ganz anders akzeptiert“, äußerte sich Zehetbauer. Allerdings liegen zurzeit keine konkreten Anträge auf Anlagen bei der Stadt Riedenburg vor. Probleme könnte das Umspannwerk in Harlanden bereiten. „Hier ist die Kapazitätsgrenze erreicht. Wir haben im Moment keine andere Möglichkeit, den Strom wegzubringen“, sagte Zehetbauer. „Das ist klar: Es baut keiner ein Windrad, wenn er keine Einspeisungsmöglichkeit in Harlanden hat“, gab die Stadträtin Annette Eichenseer dem Bürgermeister recht. Allerdings sollte man das „Projekt Bürgerwindkraftanlagen“ weiterverfolgen, meinte Eichenseer. Nach knapp zwei Stunden beendete Zehetbauer die Bürgerversammlung.

pa