Riedenburg
50 Mark von jedem Haushalt

Die marode Dorfkirche in Meihern wurde vor 50 Jahren renoviert

11.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:23 Uhr

Das Regina-Kirchlein in Meihern ist heute ein Schmuckstück am Fuße des mächtigen Dolomitfelsens. Foto: Patzelt

Von Anton Patzelt

Das heute so schmucke, der heiligen Regina geweihte Meiherner Dorfkirchlein befand sich vor 50 Jahren in einem äußerst schlechten Zustand. An verschiedenen Stellen regnete es hinein, die Fenster waren zum größten Teil zerbrochen, die Dachrinnen waren undicht und der Außenputz bröckelte ab. So entschloss man sich im Frühjahr 1972 zu einer gründlichen Renovierung des Kleinods.

Im Gasthaus Schmid fand damals eine Versammlung der Bürger von Meihern, Flügelsberg und St. Gregor statt. Dazu konnte Bürgermeister Lehmeier auch den Pfarrprovisor Pater Werinhard begrüßen. Der Geistliche rechnete für die umfangreichen Renovierungsarbeiten am Kirchlein mit einem Kostenaufwand von 15000 bis 20000 Mark.

„Nun stellte sich die Frage: Wer soll das bezahlen?“, hieß es in einem Bericht unserer Zeitung. Die Bürger einigten sich dahingehend, mit eigenen Regiearbeiten das Projekt zu verwirklichen. Es wurde vorgeschlagen, pro Haushalt 50 Mark zu bezahlen. Dieser Betrag konnte auch abgearbeitet werden. Bürgermeister Lehmeier sagte weiter zu, die Lage mit dem Gemeinderat zu besprechen und eventuell „tief in die Gemeindekasse zu greifen“.

Das kleine Gotteshaus ließ Regina von Seiboldsdorf alten Aufzeichnungen zufolge um das Jahr 1606 aufgrund eines Pestgelöbnisses errichten. Ordensgeistliche aus Altmühlmünster zelebrierten regelmäßige Messen in der Kapelle. Vermutlich fiel das Kirchlein später einem Sturzwasser zum Opfer – es wurde im Jahr 1843 am Fuße eines gewaltigen Dolomitfelsens jedoch wieder neu errichtet. Im Jahr 1993 baute man ein elektrisches Läutwerk und eine Turmuhr ein. Die größere Glocke stammt aus dem Jahr 1432, die kleine 35 Kilogramm schwere Glocke wurde 1842 von Joseph Filippi im Regensburger Stadtteil Stadtamhof gegossen.

DK