OB schaltet sich ein
Unterschriften für „Eichstätter Erklärung“

25.02.2022 | Stand 23.09.2023, 2:35 Uhr

Kurzauftritt von Oberbürgermeister Josef Grienberger: Der Stadtrat hatte seine parallel laufende Sitzung unterbrochen, um sich bei der Gegendemo zu zeigen. Foto: Knopp

Eichstätt – Während sich die Impfgegner wie jeden Donnerstag am Residenzplatz versammelten, gab es bei der Gegendemonstration am Pater-Philipp-Jeningen-Platz zwei besondere Aktionen.

Denn der Eichstätter Stadtrat hatte seine parallel laufende Sitzung im Alten Stadttheater auf Antrag von Adalbert Lina (FW) für eine Viertelstunde unterbrochen, um der Kundgebung einen kurzen Besuch abzustatten. Dort richtete Oberbürgermeister Josef Grienberger (CSU) einige Worte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Grienberger war auch einer der Ersten, der die „Eichstätter Erklärung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“ unterzeichnete. Darin rufen die Initiatoren, die Mediziner Andrea Kraus und Simon Boretzki, zum konstruktiven Dialog mit allen Mitbürgern auf und warnen vor Radikalisierung und Polarisierung. Ihnen geht es darum, den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Eichstätt zu bewahren. „Wir haben die Erklärung bewusst sachlich gehalten“, sagt Kraus. Sie hofft, dass gerade auch diejenigen die Erklärung unterschreiben, die nicht zu den wöchentlichen Gegendemonstrationen kommen, aber dennoch ein Zeichen gegen die Impfgegner und Corona-Leugner setzen wollen.

Wer diese Eichstätter Erklärung noch unterschreiben möchte, hat an diesem Samstag am Marktplatz noch Gelegenheit dazu. Die Initiatoren werden etwa von 8 bis 12.30 Uhr mit einem Stand vertreten sein und Unterschriften sammeln. Wer es nicht einrichten kann, nach Eichstätt zu kommen und die Initiative dennoch unterstützen möchte, kann das auch im Internet tun. Auf der Plattform openpetition.de ist die „Eichstätter Erklärung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“ ab sofort freigeschaltet.

An der Lichterwanderung am Residenzplatz nahmen laut Polizei dieses Mal rund 240 Personen teil. Nach dem lärmenden Zug durch die Stadt gab es dieses Mal auch Redebeiträge, die thematisch ein weites Feld von Politik über Verschwörungstheorien bis hin zur Esoterik abdeckten. Laut Polizei blieb alles friedlich.

kno, mms