Kösching
Realschüler entwickeln bei digitaler Zukunftsnacht viele Ideen

27.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:33 Uhr

Konzentriert bei der Sache: An der Realschule Kösching konnte eine neunte Klasse ihr Potenzial zur Gestaltung ihrer lokalen Zukunft ausprobieren. Das kreative Spiel machte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch sichtlich Spaß. Fotos: Vogl

Wie könnte das perfekte Kösching der Zukunft aussehen? Mit dieser Frage setzte sich vor Kurzem eine neunte Klasse der Realschule Kösching auseinander. Die Schule veranstaltete zum ersten Mal eine digitale Zukunftsnacht – eine Nacht also, in der eine neunte Klasse den Abend im Schulgebäude verbringt und der Frage nachgeht, wie junge Menschen ihre Zukunft vor Ort mitgestalten können.

Für diese innovative Veranstaltung nutzen die Schülerinnen und Schüler das Open-World-Spiel „Minetest“, das es ihnen ermöglicht, ihre Vision für die Zukunft kreativ auszudrücken. „Minetest“ ist ein kreatives Spiel, bei dem die Spieler mit Hilfe von Blöcken Landschaften und Strukturen aufbauen können. Durch dieses Spiel können die jungen Menschen ihre eigene virtuelle Welt aufbauen und ihre Ideen mit anderen teilen.

Präsentation der Ergebnisse

Am Morgen nach der Projektnacht im Schulhaus präsentierten die Gruppen ihre Ergebnisse voreinander und stellten ihre in „Minetest“ entworfenen Visionen vor. Die Schüler wünschten sich unter anderem mehr Clubs mit eigenem Fitnessstudio, einen McDonald’s in Schulnähe und einen besser ausgebauten Personennahverkehr. Gewünscht wurden auch mehr öffentliche Mülleimer, ein Jugendtreff mit eingebundener Jugendhilfe und mehr Einkaufsmöglichkeiten, unter anderem für Kleidung. Besonders stolz waren die Schülerinnen und Schüler, dass sie ihre Ideen Simon Kempa, dem Jugendreferenten des Marktes Kösching, vorstellen durften. Die Jugendlichen erhoffen sich dadurch natürlich, dass ihre Anliegen in der politischen Praxis umgesetzt werden können.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit anlässlich des „Bayerischen Jahrs der Jugend 2022“. Digitale Zukunftsnächte werden derzeit an weiterführenden Schulen in ganz Bayern durchgeführt. In Kösching wurden die Schülerinnen und Schüler von drei Referenten der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit unterstützt und angeleitet.

„Wir finden das Projekt sehr schülernah“

Johanna Zieglmeier war eine der Lehrerinnen und Lehrer, die das Projekt unterstützten und betreuten. Sie zog am Ende ein rundum positives Fazit: „Wir finden das Projekt sehr schülernah und finden es toll, dass sich die Schüler direkt vor Ort einbringen können. Die Jugendlichen haben sehr motiviert an ihren eigenen zeitintensiven Projekten gearbeitet. Und sie visualisierten diese noch bis tief in die Nacht.“ Eine Schülerin meinte sogar, sie wolle auch später in diesem Bereich arbeiten und Politik für Jugendliche mitgestalten, berichtete die Lehrerin. Die Digitale Zukunftsnacht an der Realschule Kösching war somit eine perfekte Plattform für Schülerinnen und Schüler, um zusammenzuarbeiten, zu forschen und die Zukunft zu gestalten, die sie sich wünschen.

Doch an dieser Stelle ist noch lange nicht Schluss. Eine Delegation der Schülerinnen und Schüler aus Kösching wird im Sommer die Möglichkeit haben, mit ihren Ideen gegen andere Gruppen aus verschiedenen Schulen in Bayern anzutreten. Politikerinnen und Politiker können sich bei dieser Veranstaltung dann ein Bild von den Ideen der jungen Leute machen und deren Potenzial diskutieren.