Ardennenklassiker
Radprofi Ricarda Bauernfeind aus Eichstätt beim Amstel Gold Race kurz vor Ziel eingeholt

14.04.2024 | Stand 14.04.2024, 20:59 Uhr

Ihr Trainingslager musste Ricarda Bauernfeind vorzeitig abbrechen, um als Ersatzfahrerin beim Amstel Gold Race für ihr Team Canyon-Sram dabei zu sein. Foto: Maheux

Für die Eichstätterin Ricarda Bauernfeind (Foto) ist in der vergangenen Woche kaum etwas nach Plan gelaufen. Trotzdem – oder gerade deswegen – konnte die 24-jährige Profirennradfahrerin am Sonntag in den Niederlanden ein erfolgreiches Amstel-Gold-Race bestreiten. Und auch der erste Ardennenklassiker verlief alles andere als planmäßig.

Eigentlich hätte Bauernfeind (Canyon-Sram) noch im Einzel-Trainingslager in Salzburg am Feinschliff für die Vuelta (Spanien-Rundfahrt vom 28. April bis 5. Mai) arbeiten wollen. Doch am Dienstag bekam sie einen Anruf. Drei ihrer Teamkolleginnen fielen krankheitsbedingt aus. „Ich habe mich gefreut, weil die Ardennenklassiker sind immer kleine Highlights. Aber ich war trotzdem ein bisschen traurig, weil ich gerne in Salzburg bin. Mit den langen Bergen wollte ich mich auf die Vuelta vorbereiten“, sagt Bauernfeind, die Salzburg vorzeitig verlassen musste.

Verkürztes Rennen nach Unfall



Nach einer Trainingsfahrt mit ihrem Team Canyon-Sram ging es am Sonntagvormittag zum Start. 157 Kilometer lagen vor den besten Radsportlerinnen der Welt, keine von ihnen wusste zu diesem Zeitpunkt, dass bereits nach gut 100 Kilometern die Siegerin feststand. Denn das Rennen war aufgrund eines Unfalls auf der Strecke für etwa eine Stunde unterbrochen und wurde später verkürzt. Ein Polizei-Motorrad kollidierte mit einem Auto.

Bauernfeind über 30 Kilometer lang in Ausreißergruppe



Nach der Pause waren also statt 112 nur noch etwa 55 Kilometer zu fahren. „Wir haben danach ein super hartes Rennen erwartet und mussten jede Möglichkeit zur Attacke nutzen“, sagt Bauernfeind, die ihren Worten Taten folgen ließ. Die Eichstätterin riss 38 Kilometer vor dem Ziel mit zwei weiteren Fahrerinnen aus und baute ihren Vorsprung auf die Verfolgerinnen auf fast 1:30 Minuten aus. Erst auf dem letzten Anstieg, 1,5 Kilometer vor dem Ziel holte sie das Feld ein. Am Ende wurde Bauernfeind zeitgleich mit der Siegerin Marianne Vos (Visma) als 18. gewertet.

Kurios: Die spätere Zweitplatzierte, Lorena Wiebes (SD Worx), hatte nach dem Zielsprint bereits gejubelt. Wenige Zentimeter vor dem Zielstrich zog die Ex-Weltmeisterin aber noch an ihr vorbei.

DK