Artenreichtum erhalten
Naturpark Altmühltal will Bestand von Flachland-Mähwiesen fördern

10.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:21 Uhr

Margeritenblüte im Naturpark Altmühltal. Foto: Frank Molder

Blühende Wiesen mit weißen Margeriten, Flockenblumen und leuchtend blauem Salbei – jetzt im Mai kann man wieder die für den Naturpark Altmühltal typischen Blumenwiesen finden. Jedoch ist ihr Bestand in den letzten Jahren massiv zurückgegangen. Derzeit läuft eine Erfassung vorhandener Wiesen, die dann künftig als sogenannte Spenderflächen dienen sollen.

Jede verschwundene Wiese stellt einen immensen Verlust für die Artenvielfalt dar, denn artenreiche Wiesengesellschaften wie die sogenannten Flachland-Mähwiesen sind sehr wertvolle Lebensräume für die Pflanzen- und Tierwelt und insbesondere auch für die Insektenvielfalt. Ihren Erhalt hat sich der Naturpark Altmühltal (Südliche Frankenalb) seit langem auf die Fahnen geschrieben. So wurden in den vergangenen beiden Jahren in vier Landkreisen des Naturparks die vorhandenen Wiesen erhoben und auf ihre Qualität und Artenausstattung überprüft. In diesem Frühjahr schließen sich die östlichen Naturparkflächen in den Landkreisen Kelheim und Neumarkt an.

Umweltministerium fördert Maßnahme



Gefördert wird die Untersuchung vom bayerischen Umweltministerium. Die Unteren und Höheren Naturschutzbehörden, die für die beteiligten Landkreise Eichstätt, Weißenburg-Gunzenhausen, Neuburg-Schrobenhausen, Roth, Kelheim und Neumarkt zuständig sind, unterstützen die Maßnahme.

„Uns ist es wichtig, die für das Altmühltal typischen artenreichen Wiesen langfristig zu erhalten“, sagt Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal. Die geeigneten und kartierten Flächen können dann künftig als sogenannte Spenderflächen dienen, das heißt, man kann beispielsweise das gemähte Gras mit den in ihm enthaltenen Samen zur Begrünung nahe gelegener Flächen verwenden. Auf diese Weise können artenreiche Wiesen mit naturraumtreuem Saatgut neu entstehen oder renaturiert werden.

In der Natur gewonnenes Saatgut



Herkunftsgesichertes Saatgut vom Saatguthersteller wie etwa Regiosaatgut ist aufgrund der hohen Nachfrage und der anspruchsvollen Produktion oft nur schwer oder nicht immer in der gewünschten Artenzusammensetzung zu bekommen. Zudem ist im Naturraum gewonnenes Saatgut insbesondere für naturschutzfachliche Begrünungen besser geeignet.

Das sogenannte Spenderflächenkataster, das heißt die Zusammenschau von geeigneten und beernteten Spenderflächen sowie entsprechend neu angelegten oder aufgewerteten Flächen, soll künftig bayernweit bei den Unteren Naturschutzbehörden, den Landschaftspflegeverbänden oder den Naturparken geführt und verwaltet werden.

Für die Bearbeitung wurde das Fachbüro Baader Konzept aus Gunzenhausen gewonnen. Die Bestandsaufnahme wird in den Monaten Mai und Juni erfolgen, wenn die Wiesen in voller Blüte stehen. Rückfragen sind möglich per Mail unter verein@naturpark-altmuehltal.org.