„Augen zu und durch“
Luftgewehr-Schützen des SV Edelweiß Mendorf wollen Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffen

12.04.2024 | Stand 12.04.2024, 7:00 Uhr

Die fünf Stammschützen des SV Edelweiß Mendorf werden im Aufstiegskampf zur 2. Bundesliga von zwei weiteren Schützinnen unterstützt. Foto: DK-Archiv

„Eigentlich haben wir das Ziel schon erreicht.“ Eigentlich. Denn Schützenmeister Franz Jilke fiebert mit Anspannung einem ganz besonderen Wettkampf entgegen. Nach überragenden Leistungen in der Bayernliga Südost haben die Luftgewehrschützen des SV Edelweiß Mendorf ihrer Saison mit der Qualifikation zum Aufstiegskampf die Krone aufgesetzt. Das Ziel nach der Vizemeisterschaft: der Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd an diesem Samstag.

Schon jetzt können die Edelweißschützen auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken – mit nur drei Niederlagen aus 14 Wettkämpfen sicherten sie sich punktgleich mit Meister SG Endorf (22:6) den zweiten Platz in der Bayernliga Südost. „Die Saison war sehr gut. Wir haben uns das im Vorfeld gar nicht so ausgerechnet. Das Ziel war es, die Klasse zu halten und nicht abzusteigen“, resümiert Jilke.

Doch schon früh in der Saison hat sich gezeigt, dass die Mendorfer den Blick viel mehr Richtung Tabellenspitze richten können. Die ersten Begegnungen liefen so gut, dass das Team aus dem kleinen Altmannsteiner Ortsteil sogar Herbstmeister wurde. „Der Kopf ist freier, wenn man nicht im Abstiegsstrudel ist. Grundsätzlich war das eine super Leistung von meinen Schützen. Da ich bin ich stolz auf meine Jungs und Mädels“, lobt Jilke seine Schützlinge. Und dieser zweite Tabellenplatz lässt die Edelweißschützen nun sogar von der 2. Bundesliga träumen.

An diesem Samstag zählt es nun für das SV-Quartett. Um 11.30 Uhr und um 14.30 Uhr müssen die Mendorfer auf der Olympia-Schießanlage in München-Hochbrück am Luftgewehr ihr Können zeigen. Die Besonderheit des Aufstiegswettkampfes ist neben dem besonders hohen Druck der Modus: Während über die Saison hinweg Mann-gegen-Mann geschossen worden ist, geht nun ausschließlich das Gesamtergebnis der einzelnen Teams in die Wertung ein. Jilke erklärt: „Alle Vereine müssen mit fünf Schützen jeweils zweimal 40 Schuss absolvieren. Das Ergebnis wird dann zusammengezählt. Die Summe am Ende ist entscheidend.“ Die beiden ringstärksten Teams steigen dann in die 2. Bundesliga auf.

Für Mendorf gehen Sophia Scheringer, Vanessa Zieglmeier, Sissi Veits, Stefan Appelsmayer und Melissa Zieglmeier an den Start. „Wenn einer einen schlechten Tag hat, macht das das Mannschaftsergebnis schlecht“, warnt Jilke. Deshalb fahren auch die beiden Ersatzschützinnen Julia Appelsmayer und Mia Scheringer mit. Dabei schätzt der Schützenmeister die Chancen für seine Mannschaft als ganz ordentlich ein, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung verrät: „Grundanspannung ist natürlich da. Man möchte das Beste rausholen und bereitet sich seit Wochen vor.“

Den letzten Wettbewerb hatten die Mendorfer Ende Februar, damals feierte das Quartett im heimischen Schützenhaus zwei fulminante 5:0-Erfolge. Seitdem wird geübt. „Wenn jeder ein gutes Ergebnis schießt, ist alles möglich. Augen zu und durch.“

Wie viele Vereine in die 2. Bundesliga aufsteigen können, ist aktuell noch unklar. Umso größer ist die Aufregung im Dorf. Jilke möchte aber „keinen großartigen Hype“ um den Wettkampf machen. Die Schützen sollen zur Ruhe kommen und sich fokussieren. Vorteile sieht er dafür auch im Mannschaftsmodus: „Es gibt hier im Gegensatz zum Mann-gegen-Mann-Modus keinen direkten Druck auf die Schützen. Das ist weniger Stress.“

DK