Beilngries – „Hans bleib do“ – zu bestens bekannten Volksliedern und Polkas hat es am frühen Freitagabend auf dem Beilngrieser Kirchenvorplatz etwas Besonderes zu bestaunen gegeben. Kinder, Jugendliche und auch der ein oder andere Erwachsene – sie alle verwandelten das Herzstück der Beilngrieser Altstadt in einen Tanzboden. „Wir wollen der Öffentlichkeit einfach mal wieder auf uns aufmerksam machen“, sagte Jürgen Singer – zweiter Vorsitzender beim Beilngrieser Heimat- und Volkstrachtenverein D’Hirschbergler Stamm – im Gespräch mit unserer Zeitung. Und so hielten die Trachtler ihre Jugendstunde diesmal unter freiem Himmel auf dem Kirchplatz ab.
Bange Blicke hatten die Vereinsmitglieder zunächst noch gen Himmel gerichtet, am Freitagnachmittag hatte es teilweise kräftig geschüttet. Aber pünktlich zum Beginn der Jugendstunde hatten sich die Regenwolken wieder weitestgehend verzogen − und so fand sich auch ein interessiertes Publikum ein. Manche machten es sich auf den Bänken am Kirchplatz oder auf der für den Triathlon errichteten Bühne beim Rathaus gemütlich – und ein paar Mutige ließen sich sogar zum Mitmachen animieren.
Mitmachen – ein gutes Stichwort, wie Singer im DK-Gespräch aufzeigte. Wer Freude an Tracht, Volkstanz und einem guten Miteinander habe, sei beim Beilngrieser Trachtenverein jederzeit willkommen. Die Kinder- und Jugendgruppe, knapp 20 Mitglieder mit erster Jugendleiterin Sophie-Marie Singer und zweiter Jugendleiterin Sophie Mittermeier, trifft sich alle zwei Wochen, immer freitags, im Rosenstüberl im ehemaligen Franziskanerkloster (Gebäude des Spielzeugmuseums) – im Sommer um 18 Uhr, im Winter um 18.30 Uhr. Interessenten können gerne Kontakt zu allen Ansprechpartnern im Vorstand aufnehmen oder einfach mal zum Hineinschnuppern vorbeischauen. Kinder und Jugendliche, die Mitglied werden, erhalten eine Tracht gestellt.
Regelmäßige Treffen gibt es freilich auch bei den erwachsenen Vereinsmitgliedern – einmal pro Monat, ebenfalls freitags, um 20 Uhr in der Krone in Beilngries.
Und auch darüber hinaus unternimmt man im Verein viel miteinander, wie Singer berichtete. Eis oder Pizza essen, Teilnahme an Jugendzeltlagern, Ausflüge oder auch mal ganz spontan ein Treffen zum Schafkopfen – kurzum: „eine gute Gemeinschaft“. Und zwar eine, bei der Musik und Tanz in traditioneller Form definitiv nicht zu kurz kommen dürfen. Das zeigte sich am Freitag eindrucksvoll. Und, nach der langen Corona-Zeit sicher ein besonderes Gefühl für alle Beteiligten: Nach jedem Stück, zu dem sich die Gruppe gekonnt über den Kirchplatz bewegte, gab es kräftigen Applaus.
rgf
Neue Mitglieder sind bei den Beilngrieser Trachtlern jederzeit willkommen. Foto: F. Rieger
Der örtliche Trachtenverein hatte zur offenen Jugendstunde geladen. Foto: F. Rieger
