Bebauungsplan beschlossen
Im Osten Köschings entsteht ein neuer Einkaufsmarkt

24.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:09 Uhr

Neuer Einkaufsmarkt am östlichen Rand der Marktgemeinde: Die blaue Fläche markiert das für den Supermarkt zu überplanende Areal, im Bereich des grünen Rechtecks soll das Einkaufsgebäude entstehen, rechts daneben werden Parkplätze angelegt. Diagonal am rechten Bildrand ist die Verbindungsstraße (EI-34) nach Kasing sichtbar, südlich der Parkfläche ist die Andreas-Schmeller-Straße zu sehen. Foto: Schöberl (Montage)

Die Ansiedlung eines Rewe-Marktes am östlichen Siedlungsrand war bereits im Mai vergangenen Jahres Thema im Köschinger Marktrat, jetzt sprach sich bei der Sitzung am Donnerstag das Gremium – mit einer Gegenstimme – zur Weiterführung des Projekts für die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes aus.

Thomas Heinz (Bauamt) hob auf Nachfrage von Manfred Lindner (Grüne) hervor, dass die gemeindliche Zustimmung nicht auf ein anderes Projekt dieser Art oder einen anderen Projektträger übergehen könne. Mit einer eigenen Einkaufsgelegenheit im Osten der Marktgemeinde würden – wie schon von Vorgängern des jetzigen Bürgermeisters angestrebt – die Zufahrtswege zu den Supermärkten im Westen entlastet, so Dieter Betz und Andrea Ernhofer (beide SPD). Stephan Nunner (CSU) griff die Stellungnahme eines Bürgers auf, wonach auf der Zufahrtsstraße (Kreisstraße EI-34) von Kösching kommend eine Linksabbieger-Spur in Richtung Andreas-Schmeller-Straße eingerichtet werden soll, um potenzielle Verkehrsrückstaus auf der Kreisstraße zu vermeiden.

Einige Änderungen wurden vom Marktrat im Bebauungs- und Gründordnungsplan „Ziegelsgrund-III“ mitaufgenommen, unter anderem – zur rechtlichen Absicherung – eine Radwegtrasse im Westen des Baugebiets; die endgültige Trassenführung ist jedoch noch nicht entschieden.

Neuer Radweg nach Bettbrunn

Einstimmig sprachen sich die Markträtinnen und Markträte für den Bau eines Radweges zwischen St. Lorenzi (Kasing) und Bettbrunn aus. Etwa 1,8 Kilometer der Strecke verlaufen auf Köschinger Gebiet, für die Gemeinde entstehen entsprechend dem Wegeanteil und nach Abzug der Zuschüsse circa 23000 Euro an Kosten.

Kontrovers wurde die Zustimmung zu einer dauerhaften Lagerung von Erdmassen auf einem im Interpark befindlichen Erdstoffhügel diskutiert. Stephan Nunner (CSU) kritisierte die Vorgehensweise, wonach seinerzeit die von einem Bauprojekt stammende Erde ohne vorherige Beprobung und rechtliche Klärung an irgendeiner Stelle abgeladen worden sei und die Aktion nachträglich offiziell genehmigt werden solle. „Wenn ein Landwirt auf seinem Acker – wie geschehen – vorgehen würde, wären saftige Geldstrafen fällig und es würde ein Rückbau der Maßnahme angeordnet.“ Mit 13:5 Stimmen sprach sich die Mehrheit der Markträte dennoch für die gemeindliche Zustimmung aus: Der Haufen sei mittlerweile zugewachsen, bilde zudem einen Lärmschutz zum benachbarten Reiterhof. Die Forderung zur Abtragung der großen Erdmenge sei zwar möglich, aber am Status quo etwas zu ändern, wäre eher die schlechtere Variante.

Eigene Maßnahmen für Klimaschutz

Einstimmig entschied sich das Köschinger Marktratsgremium, das vom Landkreis Eichstätt in seiner Gesamtheit angestrebte Ziel „Energieneutralität bis 2035“ durch eigene Maßnahmen zu unterstützen. Einige der Ratsmitglieder zählten en paar Maßnahmen auf, die bereits bis in sieben oder acht Jahren erreicht sein könnten.

Der SPD-Antrag „Förderrichtlinien zur Gewährung von Zuschüssen für CO2-min- dernde Ausgaben“ wird vermutlich im Nachhaltigkeitsausschuss diskutiert. Damit sollen Förderrichtlinien (Dieter Betz) festgelegt und Doppelförderung (Simon Kempa) in Zusammenhang mit dem BaFa-Programm vermieden werden.

Intensiv wurde ein SPD-Antrag zur Neuaufstellung eines Flächennutzungsplans im Rat besprochen. Der letzte Flächennutzungsplan wurde laut Thomas Heinz vor längerer Zeit aufgestellt und anschließend seien sukzessive immer aktuelle Änderungen eingearbeitet worden. Für die gemeindlichen Planungen würde derzeit ein Flächenentwicklungsplan aus den 90er-Jahren herangezogen. Der Marktrat sprach sich dafür aus, Ziele eines neu zu erstellenden Plans zu definieren und anschließend für die Umsetzung Fachbüros miteinzubeziehen.

Im Bereich der Unteren Marktstraße wurde an einem neu errichteten Geschäftshaus die Barrierefreiheit im Eingangsbereich durch Erhöhung des Randsteins hin zur Hauptstraße hergestellt. Stephan Nunner äußerte wenig Verständnis für diese Einzelmaßnahme. Das wecke weitere Begehrlichkeiten für die Zukunft.

Mantelflickerzug: Bußgeld für viele Besucher

Georg Liebhard wünschte sich zukünftig speziell für Großereignisse im Ort – wie etwa den kürzlich abgehaltenen Mantelflickerzug – eine etwas weniger restriktive Parküberwachung. Sehr viele mit dem Auto angereiste Besucher erhielten diesmal einen Bußgeldbescheid von 50 Euro wegen „Zuparken des Gehwegs“. Daniel Mayerhofer, Sprecher der Stammtischvereine und Hauptorganisator des Mantelflickerzuges, verwies auf die hohe Besucherzahl und schlug für die Zukunft bei solchen Großveranstaltungen eine offizielle und ausreichend dimensionierte Ausweisung von Parkplätzen vor.