Mehrheit für Steg über den Mailinger Bach
Großmehringer Freizeitgelände soll leichter zugänglich werden

21.02.2024 | Stand 21.02.2024, 19:13 Uhr
Martin Wallner

Ein Steg für Fußgänger und Fahrradfahrer soll zwischen den beiden Brücken über den Mailinger Bach gebaut werden. Die Verwaltung der Gemeinde Großmehring soll eine Kostenschätzung vorlegen. Foto: Wallner

Im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung stand der Antrag der CSU/ABG-Fraktion, den Bau eines Stegs für Fußgänger und Fahrradfahrer über den Mailinger Bach prüfen zu lassen.

„Das Thema wurde bereits seit vielen Jahren immer wieder im Großmehringer Gemeinderat diskutiert, aber nie wirklich angegangen“, begründete CSU-Fraktionssprecher Thomas Heindl den Antrag. Das Freizeitgelände südlich des Mailinger Bachs habe sich enorm weiterentwickelt. Neben der Nibelungenhalle mit ihren Vereinsräumen, den Stockbahnen, einem Kinderspielplatz, den Tennisplätzen, dem Schützenheim Adlerhorst, der Minigolfanlage, dem Trachtlerheim, dem Fußballplatz und dem Schlittenberg soll bald noch eine Pumptrack- und Skateranlage dazukommen. „Es ist jetzt schon das Freizeit-, Kultur- und Sportgebiet unserer Gemeinde, dessen Bedeutung auch in den nächsten Jahren sicher zunehmen wird“, betonte Heindl. Das Areal könne derzeit vom Hauptort aus aber nur über die Brücken bei der Nibelungenhalle und in der Nähe der Donaustraße erreicht werden, die mehr als ein Kilometer trennt. „Ein Steg in der Mitte der beiden Querungen auf Höhe des TSV-Sportgeländes im Norden und der Minigolfanlage im Süden würde Fußgängern und Radfahrern je nach Startort die Wegstrecke deutlich verkürzen“, erläuterte Johannes Mirbeth (CSU).

Helmut Sielaff (SPD) befürwortete den Antrag auch mit dem Hinweis auf die Kinder des TSV Großmehring, die so schneller ihre Trainingsstätten erreichen könnten. Auch Monika Schneider (UW) gefiel der Antrag. „Ist jetzt die richtige Zeit, um diese ‚Küraufgabe‘ der Gemeinde anzugehen? Die Kosten stellen ein Problem dar“, schränkte sie ihre Zustimmung aber ein.

Haushaltsmittel sollenbereitgestellt werden

„Keinen Mehrwert“ für Großmehring sah dagegen Josef Renetzeder (WFG) in dem Steg. „Nur ein kleiner Teil der Großmehringer hätte einen Nutzen davon.“ Bürgermeister Rainer Stingl (WFG) war der Antrag zu verbindlich: „Die Gemeinde hat derzeit große finanzielle Belastungen, auch die Fördertöpfe versiegen allmählich.“ Er schlug in einem eigenen Antrag eine Machbarkeitsstudie vor. Das erübrigte sich aber, da der CSU/ABG-Antrag mit 14 zu 6 Stimmen eine Mehrheit fand. Die Verwaltung wurde damit beauftragt, in die Planungen einzusteigen und dem Gremium eine Kostenschätzung für das Projekt vorzulegen. Bereits im Haushalt 2024 sollen dafür Mittel in Höhe von 20000 Euro (Vorschlag des Dritten Bürgermeisters Gerhard Lechermann, UW) bereitgestellt werden.

Manfred Pöll vom technischen Bauamt erläuterte den Räten die Probleme, die eine Bushaltestelle an der Köschinger Straße am Seniorenzentrum machen würde. Zum einen wäre eine Verbreiterung der Fahrbahn nötig. „Durch die Höhenlage der Fahrbahn muss beim Einbau von Bordsteinen am Fahrbahnrand auch die Hinterkante der Gehwege angehoben werden, was zu Anpassungen an den privaten Einfriedungen, insbesondere im unmittelbaren Bereich der Bushaltestellen führt“, erklärte Pöll. Auch hätten sich alle Anwohner schriftlich deutlich gegen eine Haltestelle ausgesprochen. Einstimmig fasste der Rat dann den Beschluss, diesen Plan nicht weiter zu verfolgen.

Fahrbahnquerungund Gehweg

Dafür soll eine Fahrbahnquerung am Kreisverkehr Köschinger Straße sowie ein Gehweg von der Einmündung Pflegeheim bis zum Standort der Glascontainer am Kreisverkehr gebaut werden. Bürgermeister Stingl wird bei den örtlichen Taxiunternehmen anfragen, ob ein innerörtliches Ruftaxi, für das die Gemeinde die Hälfte bezahlen würde, ins Auge gefasst werden kann.

Ohne Gegenstimme wurde auch die Sanierung des Radweges zwischen dem Kreisverkehr Interpark Süd und dem Kreisverkehr Katharinenberg beschlossen. Federführend ist dabei das Staatliche Bauamt Ingolstadt. 

Mit drei Gegenstimmen wurde der Vorschlag von Thomas Heindl angenommen, bei der Europawahl am 9. Juni die Entschädigungen für Wahlhelfer zu differenzieren. Helfer in den Briefwahllokalen erhalten 50 Euro, Helfer in den normalen Wahllokalen 70 Euro, wegen des unterschiedlichen Zeitaufwands.

Wegen des Einbaus von elektronischen Wasserzählern wurde ein Neuerlass der Wasserabgabesatzung nötig. Diese orientiert sich jetzt an der Mustersatzung des Bayerischen Gemeindetags.