Modern und nachhaltig
Gemeinderat Lenting bringt „Lebensmittelmarkt und Ärztehaus“ voran

06.03.2024 | Stand 06.03.2024, 19:55 Uhr

Der künftige Standort des neuen Netto-Supermarktes in Lenting mit modernen Glas-Elementen, großzügigen Parkplätzen für Elektroautos und Fahrräder sowie nachhaltigen Energielösungen. Die Bauarbeiten sollen in diesem Sommer starten und werden voraussichtlich in 24 Wochen abgeschlossen sein. Foto: Vogl

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats von Lenting wurde der Bebauungsplan „Lebensmittelmarkt und Ärztehaus“ weiter diskutiert und das Verfahren vorangetrieben. Das Konzept sieht den Bau eines neuen Netto-Supermarktes sowie eines Ärztehauses und einer Apotheke im Anschluss an das Baugebiet „Hinter den Zäunen III“ im Süden von Lenting vor.

Thomas Wolf von Auer Immobilien in München hat die aktuellen Pläne für einen neuen Netto-Supermarkt vorgestellt. Der vorgeschlagene Markt soll eine Verkaufsfläche von etwa 1000 Quadratmetern bieten, moderne Glaselemente haben und eine Grundstücksfläche von 6032 Quadratmetern einnehmen. Eine Bäckerei ist in dem aktuellen Plan nicht mehr vorgesehen, da es nicht möglich war, einen Pächter dafür zu finden. Der Entwurf sieht insgesamt 78 Parkplätze vor, von denen zwei für Elektroautos bestimmt sind, sowie 14 Fahrradstellplätze.

Außerdem sind eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, eine Blumenwiese im Süden des Ladens und die Wärmeerzeugung durch eine Wärmepumpe geplant. Der Baubeginn ist für diesen Sommer geplant, die Fertigstellung wird voraussichtlich 24 Wochen dauern. Bernd Vogl (FW) kritisierte den Wegfall der Bäckerei. „Die Wertigkeit des Objektes ist gesunken. Das ist enttäuschend.“

Neben dem Supermarkt soll auf einem 2267 Quadratmeter großen Grundstück ein neues Ärztehaus mit einer Apotheke gebaut werden. Das Projekt des Lentinger Allgemeinmediziners und Gemeinderatsmitglieds Wolfgang Hüttner (CSU) sieht im Erdgeschoss eine Allgemeinarztpraxis und eine Apotheke vor, während im Obergeschoss Praxen für Zahnärzte und Physiotherapeuten untergebracht werden sollen.

Holger Ranft von T+R Ingenieure in Ingolstadt stellte die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und die damit verbundenen Abwägungen vor. Die Fachstellen äußerten keine nennenswerten Einwände gegen den Bebauungsplan – mit Ausnahme der Stellungnahme einer Anwaltskanzlei, auf die ausführlich eingegangen wurde. Es wurde auch hervorgehoben, dass eine erneute öffentliche Auslegung juristisch begleitet werden würde.

Bernd Vogl (FW), der sich bereits früher gegen den Bau eines Supermarktes ausgesprochen hatte, kritisierte das Projekt scharf und bezeichnete es als „eines der unnötigsten Objekte zur Flächenversiegelung.“ Bürgermeister Christian Tauer (SPD) stellte das Gutachten der Firma Cima zur Einzelhandelssituation vor, um weitere Anfragen zu beantworten.
Ziel des regionalen Einzelhandelsgutachtens ist es, ausgewogene Angebotsstrukturen im Einzelhandel zu erhalten und zu verbessern und einen bequemen Zugang zu lebenswichtigen Gütern zu schaffen, insbesondere für immobile Bevölkerungsgruppen. Das Gutachten bewertete auch die fußläufige Erreichbarkeit und stellte fest, dass diese für das Blumenviertel zwischen 500 und 1000 Metern liegt.

Der Edeka-Supermarkt in Oberhaunstadt und die Märkte in Kösching, die weiter entfernt sind, wurden in dem Gutachten als irrelevant für die Nahversorgung eingestuft. Die entsprechenden Beschlüsse wurden dann mit deutlicher Mehrheit gefasst: Die geänderten Pläne wurden mit 9:4 Stimmen befürwortet, und die Änderungen des Bebauungsplans sowie der Billigungs- und Auslegungsbeschluss wurden mit jeweils 10:3 Stimmen verabschiedet.