Jahresversammlung
Feuerwehr Hirschberg: Starke Jugendarbeit und verdiente Mitglieder

06.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:44 Uhr

Als Vertreter des Kreisfeuerwehrverbands haben Kreisbrandmeister Thomas Netter (von links) und Kreisbrandinspektor Christoph Schermer bei der Jahresversammlung der Hirschberger Feuerwehr Thomas Sedlmeier, Josef Traub, Julia Herrmann und Christoph Lerzer geehrt. Foto: Nusko

Ein deutlicher Zuwachs an Mitgliedern, mehrere Ehrungen verdienter Vereinsangehöriger und eine ansehnliche Dokumentation der im vergangenen Jahr erfolgten sowie nun anstehenden Aktivitäten mittels einer Zeitschrift mit dem Titel „Feuer und Flamme“: Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der Feuerwehr Hirschberg hat es viel Erfreuliches gegeben.

Entsprechend zufrieden zeigte sich Vorsitzender Thomas Sedlmeier. Abgesehen von einer gewissen Stagnation beim Übungseifer konnte er eine sehr positive Bilanz ziehen. Seinen Angaben zufolge sei die Zahl der Mitglieder im vergangenen Jahr um zwölf auf insgesamt 136 angewachsen. Bei seinem Ausblick auf die Aktivitäten in diesem Jahr nannte Sedlmeier unter anderem den Faschingsball am 18. Februar, die Teilnahme am diesjährigen Florianstag in Amtmannsdorf am 20. Mai, den Feuerwehraktionstag am 25. Juni sowie einen Vereinsausflug im Herbst.

Sehr viel Positives, aber auch ein Appell

Dennoch hob der Vorsitzende auch den Zeigefinger. Zwar laufe „bei uns aktuell alles bestens“, aber das gesamte Gebilde sei „immer nur so stark wie das Mitwirken der einzelnen Person“. Deshalb gelte es für etliche Mitglieder, auch und gerade nach den durch Corona bedingten Einschränkungen, der „Bequemlichkeit und dem inneren Schweinehund“ den Kampf anzusagen und sich wieder verstärkt in die Aktivitäten einzubringen.

Über die finanziellen Verhältnisse bei der Hirschberger Feuerwehr berichtete Kassenwartin Julia Herrmann. Zwar habe es im vergangenen Jahr ein leichtes Minus gegeben, aber nach wie vor verfüge man über einen ansehnlichen Kassenstand.

Bei einer laut Tagesordnung anstehenden Abstimmung über die Höhe des Mitgliedsbeitrags waren sich die Versammlungsteilnehmer einig, dass dieser auch weiterhin acht Euro pro Jahr betragen soll.

Viel Erfreuliches hatte auch der Jugendbeauftragte Michael Schneider zu berichten. Im Nachwuchsbereich seien derzeit jeweils acht Kinder und Jugendliche mit Feuereifer bei der Sache. Für sie habe man im vergangenen Jahr wieder etliche Aktivitäten, so zum Beispiel die Beteiligung an der Aktion Saubere Landschaft und einen gemeinsamen Ausflug, veranstaltet. Für die Jugendlichen habe es vollständige Schutzausrüstungen gegeben und die Mitglieder der Kinderfeuerwehr hätten mit strahlenden Augen einheitliche Jacken, Hosen und Handschuhe entgegengenommen. Dafür habe es eine Förderung durch die Willibald-Schmidt-Stiftung gegeben.

Derart ausgestattet wollen die jungen Hirschberger als eine der ersten Kinderfeuerwehren im Landkreis Eichstätt in nächster Zeit die Kinderflamme, ein auf die Leistungsfähigkeit und das Alter der Teilnehmer abgestimmtes Abzeichen, erwerben.

Bei der Jahresversammlung ging es außerdem um die Umwidmung der Hirschberger Feuerwehr in einen eingetragenen Verein. Wie Vorsitzender Sedlmeier erläuterte, könne man durch eine entsprechende Satzungsänderung mit relativ geringem Aufwand von Förderungen durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt profitieren und damit die Vereinskasse deutlich entlasten. Dagegen gab es keinerlei Einwendungen.

Dank für große Verdienste um die Feuerwehr

Zum Abschluss der Versammlung standen Ehrungen an. Der altersbedingt aus dem aktiven Dienst scheidende Josef Sedlmeier wurde für sein fast 49 Jahre währendes Engagement, mehrfach auch in verantwortlicher Position, ausgezeichnet.

Namens des Kreisfeuerwehrverbands Eichstätt vergaben Kreisbrandinspektor Christoph Schermer sowie Kreisbrandmeister Thomas Netter vier Ehrungen. In Würdigung seiner langjährigen „besonderen Verdienste im Feuerwehrwesen“ erhielt Josef Traub das Goldene Ehrenkreuz. Für Thomas Sedlmeier, Julia Herrmann und den stellvertretenden Kommandanten Christoph Lerzer gab es jeweils die Ehrennadel in Bronze.

GUT 135 STUNDEN IM EINSATZ, 208 STUNDEN IN DER ÜBUNG

Bei der Jahresversammlung der Feuerwehr Hirschberg gab es auch einen umfangreichen Bericht des Kommandanten Thomas Herrmann. Er ließ die Aktivitäten im vergangenen Jahr Revue passieren und kündigte an, im kommenden September stehe wieder der Erwerb von Leistungsabzeichen an.

Laut Herrmann gehören der Feuerwehr des Beilngrieser Ortsteils derzeit 25 Aktive, unter ihnen eine Frau, an. 2022 seien insgesamt 14 Übungen mit einer Gesamtdauer von 208 Stunden absolviert worden. Im Vergleich zum Jahr zuvor sei dies ein Rückgang von rund 132 Stunden gewesen. Dies liege sicher auch daran, dass zuletzt keine Leistungsabzeichen abgenommen wurden. Jedoch sei dies wohl nicht der alleinige Grund dafür, dass die Übungsbeteiligung zwar „immer noch gut, aber auch schon besser war“. Der Kommandant bedauerte vor allem die Beteiligung an einer Einsatzübung zur Brandbekämpfung, zumal deren Vorbereitung einen großen Aufwand erfordert habe. Er appellierte an die Aktiven, sich künftig wieder stärker einzubringen.

Am eifrigsten dabei waren im vergangenen Jahr Hubert Kuffer und Thomas Sedlmeier (jeweils neun Übungen), gefolgt von Michael Schneider und Josef Traub (acht) sowie Norbert Deschner und Alois Köppel (sieben).

Wie ebenfalls zu erfahren war, verzeichnete die Hirschberger Feuerwehr im vergangenen Jahr insgesamt sieben Einsätze. Neben einem vermeintlichen Waldbrand wurde sie dreimal wegen Fehlauslösungen von Brandmeldeanlagen alarmiert. Darüber hinaus standen zwei technische Hilfeleistungen sowie eine Verkehrsabsicherung an. Die gesamte Einsatzdauer belief sich auf gut 135 Stunden.

Herrmann verwies auch auf die Teilnahme etlicher seiner Kameraden an Lehrgängen und freute sich besonders darüber, dass man mit Manuel Müller einen neuen Gerätewart habe.

Dem Kommandanten zufolge stehen in nächster Zeit möglicherweise Veränderungen im Hinblick auf das Einsatzgebiet der Hirschberger Feuerwehr an. Diesbezügliche Umstellungen bei der Zonenplanung, die auch den Bereich der Feuerwehren in Beilngries und Haunstetten betreffen würden, seien derzeit auf dem Prüfstand.

Bei seinem Ausblick auf Aktivitäten in diesem Jahr verwies Herrmann auf die am 1. April anstehende Inspektion. Außerdem finde Ende September wieder eine Prüfung zum Erwerb von Leistungsabzeichen statt.

Im Hinblick auf den bevorstehenden Feuerwehrhaus-Anbau war zu erfahren, dass die erforderlichen Unterlagen bei der Stadt eingereicht sind und „in den nächsten Tagen“ an das Landratsamt weitergeleitet werden. Sobald die Baugenehmigung erteilt sei, solle zeitnah mit den Arbeiten begonnen werden. Weil der Ausbau auch und vor allem in Eigenleistung bewerkstelligt werde, brauche man dazu „viele fleißige Hände“.