Altmannstein
Fachkräftemangel auch in Altmannstein enorm spürbar

Altenheim Maria Rast nur mit 39 Personen belegt – Bischofsbesuch am 12. Juli

20.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:55 Uhr

Das Caritas-Altenheim Maria Rast in Altmannstein ist aktuell mit 39 Personen belegt. Fotos: R. Meyer

Der Fachkräftemangel hat große Auswirkungen auf das Caritas-Altenheim Maria Rast in Altmannstein. So ist die Fachkraftquote nur noch mit Leihpersonal zu halten, wie Heimleiterin Sabine Mayer bei der Jahresversammlung des Caritasverein Altmannstein berichtete.

Heimleiterin Mayer teilte mit, dass das Haus nur mit 39 Personen belegt ist. Der Pflegenotstand mache große Probleme, zurzeit seien drei Leiharbeitnehmer beschäftigt. Auch gestalten sich die bürokratischen Hürden bei Pflegehelferinnen aus anderen Ländern auf Anerkennung in Deutschland sehr schwierig, erklärte sie weiter.

Neben Mayer begrüßte Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) als Vorsitzender des Caritasvereins bei der Versammlung die Vereinsführung mit Pfarrer Wolfgang Stowasser, den Ärzten Sabine und Michael Wördehoff sowie Markus Ott, Georg Halbritter, Steuerberater Reinhard Stadler, Schriftführerin Hannelore Eichenseher, Kassierin Eva Meyer, von der Caritas Wohnen und Pflege die Geschäftsführerin Mechthild Hattemer sowie die anwesenden Besucher. Hummel verwies auf das neue Führungsteam der Einrichtung (siehe eigenen Bericht). Alle Personalentscheidungen wurden mit Geschäftsführerin Hattemer getroffen. Durch den großen Umbruch auf Leitungsebene war das gesamte Personal stark gefordert.

Personalmangel „bringt uns an die Grenzen“

In ihrem Tätigkeitsbericht bezeichnete Heimleiterin Mayer den Personalnotstand als größtes Problem. Nachdem die Corona-Einschränkungen immer weniger wurden, sind nun langsam wieder Veranstaltungen möglich. Das monatliche Eis-Café ist wieder geöffnet. Ein Höhepunkt war die Nikolausfeier, bei der ein Fernsehteam zu Gast war. In diesem Jahr kommt laut Mayer wieder der Singkreis ins Haus, auch mit den Schulen wurde Kontakt aufgenommen. Als Investitionen für das Haus wurden zwei neue Geschirrspüler angeschafft. Schiebefenster wurden teilweise ertüchtigt. Es gab einen Wasserschaden im Eingangsbereich, dieser müsste bis Ende Mai behoben sein. Im September hatte es wir einen wiederholten Corona-Ausbruch gegeben. Mayer bedankte sich auch vor diesem Hintergrund beim Personal, über die – insbesondere beim Corona-Ausbruch – enorme Arbeitsleistung.

Auch Hattemer sprach das Thema Personalmangel an. „Die Fachkraftproblematik bringt uns in diesem Haus schon an die Grenzen“, sagte sie. Mit der daraus resultierenden Minderbelegung könne es schnell zu einem Verlust von 50000 Euro kommen. Die Forderung der Politik sei zurzeit nicht mehr nachvollziehbar: So sei geplant, anstatt mit einer 50-prozentigen Fachkraftquote auf 43 Prozent zurückzufahren, damit wieder mehr Plätze belegt werden könnten – auch mit dem Hintergrund, dass die Nachfrage an Pflegeplätzen ständig steige. Hattemer wies zudem darauf hin, dass der Lohnsockelbetrag dieses Jahr um 200 Euro erhöht wurde und eine Pflegefachkraft rund zwölf Prozent mehr Lohn erhält. Sie erwähnte wiederholt, dass dieses Haus nach Tarif bezahlt. Ein großes Problem mit den Fachkräften sei auch, dass manche Kommunen für Fachkräfte Sonderzahlungen, Mietminderungen oder Ähnliches anbieten. Sie werde diesen Weg aber nicht beschreiten.

Neuer Standort der Kleiderbörse optimal

Da die Altmannsteiner Kleiderbörse an den Caritasverein angegliedert ist, gab Hannelore Eichseher dafür einen Bericht ab. Seit über einem Jahr ist die Kleiderbörse am neuen Standort im Oberacher-Haus. Dies sei in Glückgriff gewesen: Es kämen hier mehr Kleiderspenden an als im Hofer-Haus und der Publikumsverkehr sei bei weitem höher. Somit konnten 1000 Euro für den Garten der Begegnung in Hagenhill gespendet werden, die Helfer vor Ort wurden mit 1000 Euro unterstützt, die Wasserwacht bekam 500 Euro. Im Hofergarten konnten zwei Sitzbänke für über 2400 Euro angeschafft werden. Sachspenden im Wert von rund 2000 Euro wurden für Neuankömmlinge aus der Ukraine ausgegeben. Eichenseher dankte allen Kleiderspendern und ihrem elfköpfigen Team für diese enorme Leistung. Großer Dank ging auch an die Gemeinde, dass die Kleiderbörse das sehr gut gelegene Gebäude nutzen darf.

Neues Konzept für den Brandschutz notwendig

Stadler trug den Rechnungsbericht für das Altenheim vor. Er stellte fest, dass das Haus auf gesunden Füßen steht, aber auch die Kosten für Erneuerungen nicht unerheblich sind. Die Erneuerung das Aufzugs wurde 2022 abgeschlossen und schlägt mit 43000 Euro zu Buche. Die Rückstellung für anstehende Investitionen liegt diesmal bei rund 123000 Euro. Die Einnahmen seien immer noch im grünen Bereich. Im Anschluss trug Eva Meyer den Kassenbericht für den Caritasverein vor. Erfreulich sei, dass sich das Guthaben um rund 9000 Euro erhöht hat.

Wie Heimleiterin Mayer berichtete, ist die Erstellung eines neuen Brandschutzkonzepts notwendig. Hier kommen voraussichtlich Kosten in Höhe von 110000 Euro auf das Haus zu. Nachdem die Abstimmung einstimmig war, alles brandschutztechnisch auf den neuesten Stand zu bringen, werden als nächstes Angebote eingeholt.

Pfarrer Wolfgang Stowasser erklärte mit Blick auf die pastorale Neuplanung, dass der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer das neue Dekanat kennenlernen möchte. Er kommt wohl am 12. Juli nach Altmannstein. Der Ortsgeistliche möchte dem Bischof zeigen, wie in einem Altenheim gepflegt wird.

DK