Beilngries
Die Zwiebelonia feiert ihren Schnapszahl-Geburtstag

Vor 22 Jahren gegründet: Gelungene Veranstaltung zum Schnapszahl-Jubiläum

26.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:15 Uhr

Gebührend gefeiert hat die Faschingsgesellschaft Grün-Weiß Zwiebelonia ihren 22. Geburtstag. Foto: F. Rieger

Beilngries – Die fünfte Jahreszeit haben sich die Faschingsfreunde für ihr karnevalistisches Treiben reserviert. Dass es sich aber auch in einer der vier gewöhnlichen Jahreszeiten richtig gut feiern lässt, hat die Beilngrieser Zwiebelonia am Sonntag unter Beweis gestellt. Mit einer Veranstaltung, die einem klassischen Faschingsball in nichts nachstand, ließen sich die Grün-Weißen anlässlich ihres 22. Geburtstags hochleben.

22? Ja, richtig gelesen. „Heut’ gibt’s ein Fest, und das ist kein Wunder – die Schnapszahl ist im Fasching mehr wert als ein Runder“, ließ „Marktfrau“ Isabella Blamberger den bestens gefüllten Saal im Haus des Gastes bei ihrer gekonnt vorgetragenen und aus der Feder von Klaudia Vogt stammenden Bütt wissen. Dies war nur einer der zahlreichen, durch die Bank sehr gelungenen Beiträge beim „Festkommers“, der sich vom Brunch am Vormittag bis zum Kaffee am Nachmittag erstreckte.

Gewohnt starke Programmpunkte

Tanzmariechen Hanna Scheitler ist längst ein unverzichtbares Aushängeschild der Zwiebelonia, die kleinen Stecklinge eroberten die Herzen des Publikums im Flug, Gardemarsch und Majorette-Einlage wurden ebenso gekonnt wir routiniert präsentiert, besagte Hanna kann es auch im Garde-Duo mit Lisa und der krönende Jubiläumstanz dürfte im anstehenden Fasching sicher ein absoluter Höhepunkt sein – kurzum: Die Geburtstagsfete der Grün-Weißen wurde dem Schnapszahl-Jubiläum, auf das man lange hingefiebert hatte, gerecht.

Nicht fehlen durften bei einem solchen Anlass freilich auch die Grußreden. Neben Landrat Alexander Anetsberger feierten alle drei Beilngrieser Bürgermeister – Helmut Schloderer, Anton Grad und Christian Gerner – mit der im Jahr 2000 gegründeten Zwiebelonia. Anetsberger erinnerte mit einem Augenzwinkern daran, dass Präsidentin Claudia Alabisos bekannte Ankündigung „Diesmal haben wir gar nicht so viel Programm“ erfahrungsgemäß bedeute, dass die Prunksitzung nicht vor halb Drei nachts ihr Ende finde. Aber, und das wolle er ausdrücklich betonen: „Bei euch ist es immer kurzweilig, immer unterhaltsam.“

Schloderer sagte mit Blick auf all die Herausforderungen dieser Zeit: „Lachen ist die beste Medizin. Und ihr seid gute Medizinmänner.“

Eine „Medizin“ der etwas anderen Art bescherte dann Grad den vier Politikern auf der Bühne. Nachdem auch er, genau wie Gerner, den Grün-Weißen für deren wichtiges Engagement gedankt hatte, monierte er spaßeshalber, dass zu einem „Schnaps“-Zahl-Fest ja doch irgendwie etwas fehle. Da ließen sich die Zwiebelonen nicht lange bitten und so stieß Präsidentin Alabiso mit den vier Ehrengästen per Schnapserl auf die Schnapszahl an.

Ihren Glückwunsch zum Geburtstag überbrachten auch zahlreiche Freunde von Faschingsverbänden und -gruppierungen – mit warmen Worten und kreativen Geschenken. Ein besonderes „Präsent“ hatte dabei Ursula Klein vom Fastnacht-Verband Franken im Gepäck. Sie nahm Ehrungen vor, neben der Faschingsgesellschaft an sich auch noch für Claudia Alabiso, Heike Scheitler und Mike-Leon Faltermeier.

Rückblick auf die vergangenen 22 Jahre

Dass es keine Selbstverständlichkeit sei, diesen 22. Geburtstag erreicht zu haben, machten Präsidentin Claudia Alabiso und die Vereinsvorsitzende Jacqueline Schweigl bei ihrem Rückblick deutlich. Die Vereinsgeschichte, die dabei vorgestellt wurde, glich durchaus einer Achterbahn-Fahrt. Auf die erste Euphorie sei eine sehr harte Zeit gefolgt. Es habe gedauert, bis man bei den Beilngriesern Akzeptanz fand, berichtete Alabiso. Aber man habe sich davon nicht entmutigen lassen, sondern sich stetig weiterentwickelt – und mit der Zeit auch ein immer breiteres Publikum gewonnen.

Der Rückblick war gespickt von schönen Momenten und von Personen, die den Weg der Zwiebelonia geprägt haben oder bis heute prägen. Ihnen allen sprachen Alabiso und Schweigl ein großes Dankeschön aus. Selbiges galt für all die Aktiven und die treuen Helfer im Hintergrund.

Auf dem absoluten Höhepunkt der eigenen Entwicklung angelangt wähnte man sich dann 2020. Mit der Prunksitzung „hatten wir für uns ein Level erreicht, auf dem es nicht mehr besser ginge“, so die Präsidentin. Und dann? Dann kam Corona. „Das traf uns voll“, bilanzierte Schweigl. Durch die lange Zwangspause − keine Treffen, kein Tanzen und ganz besonders kein Fasching – habe man sehr viele Mitstreiter verloren. Nicht nur einmal sah man die Zukunft der FG bedroht. Ob man schon gänzlich über den Berg sei? Das konnte Claudia Alabiso den Anwesenden nicht garantieren.

„Einen weiteren Fasching ohne irgendetwas, das würden wir nicht überstehen, davon bin ich überzeugt“, sagte sie. Aber, und das ist die viel wichtigere Botschaft: Mit der Feier des 22. Geburtstags habe man nun einen großen Schritt heraus aus der Pandemie-Tristesse geschafft. Einige neue Nachwuchskräfte konnten auch schon wieder begeistert werden, das Programm für den Fasching 2022/23 steht. Und wie hatte es „Marktfrau Isabella“ in ihrer Bütt gesagt? „Diese Mannschaft gibt nicht auf – da könnt ihr euch verlassen drauf!“

DK