Beilngries - Was hätte das für eine Woche werden können? Ausgerechnet der 22. 2. 22 hätte im 22. Jahr der Beilngrieser Zwiebelonia - in Faschingszählweise ein "Runder" - zu den heißen Tagen hingeführt. Dass es aber erneut kein normaler Fasching werden kann, steht schon seit Wochen, wenn nicht gar Monaten fest. Und inzwischen musste die FG Grün-Weiß auch ihre letzte Hoffnung auf ein Faschings-Ereignis für die Bevölkerung in dieser Session begraben.
Wie FG-Präsidentin Claudia Alabiso am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete, wäre die Idee gewesen, nach all den ausgefallenen gewohnten Veranstaltungen nun am Faschingssamstag zumindest auf dem Kirchplatz Präsenz zu zeigen. Man wollte den Bürgern - und ganz besonders den Kindern, "da kennen manche ja schon gar keinen Fasching mehr" - ein wenig närrische Freude bereiten und die Botschaft aussenden: Die Zwiebelonia ist nach wie vor aktiv. Man stand mit dem Landratsamt im Austausch. Allerdings wäre ein Faschingstreiben nur mit solch umfassenden Auflagen erlaubt worden, dass es keinen Sinn gehabt hätte, wie Claudia Alabiso mitteilte.
Damit erlebt die Zwiebelonia zum zweiten Mal in Folge einen Fasching, der sich vom ersten bis zum letzten Tag nach Aschermittwoch anfühlt. Das ist für die Grün-Weißen nicht nur traurig, sondern auch ganz allgemein eine massive Herausforderung, wie die Präsidentin berichtet. Bereits im vergangenen Herbst hatte sie bei der Jahresversammlung deutlich gemacht, dass man sich in einem harten Kampf um den Fortbestand der Zwiebelonia befinde. Die damalige Hoffnung, im Fasching 2021/22 wieder durchstarten zu können, hat sich inzwischen zerschlagen.
Das Kernproblem: Nach dem ersten Pandemie-bedingten Komplettausfall vor einem Jahr hatten viele Kinder den Draht zum Fasching verloren - und so stand man, als es wieder losgehen sollte mit dem Tanztraining, vor sehr spärlich besetzten Reihen. Die neuerliche närrische Nullnummer tut nun ihr Übriges. Ein eigenes Showprogramm wäre aktuell nicht einfach so auf die Beine zu stellen. Und das, nachdem man mit einer "Mega-Prunksitzung" Anfang 2020 auf dem Höhepunkt des bisherigen FG-Schaffens angekommen war.
Aufgeben? Das kommt aber nicht in Frage, wie Claudia Alabiso beim DK-Gespräch deutlich anzumerken ist. Man werde weiterhin alles machen, was in der eigenen Macht steht - und die Hoffnung lebt, dass heuer auch Veranstaltungen wie das Altstadtfest und der Zwiebelmarkt wieder stattfinden können. Daran werde man sich selbstredend beteiligen.
Und dann gibt es da ja noch die 22. Diese Schnapszahl ist unter den Beilngrieser Faschingsfreunden "magisch". Schon seit Langem kündigt Claudia Alabiso an, dass die Zwiebelonia kein rundes Jubiläum wie etwa den 20. Geburtstag feiern wird, sondern eben das 22-jährige Bestehen. Wer sich über die Geschichte der Grün-Weißen informieren möchte, hat dazu auf der umfangreich bestückten Internetseite der FG unter www.fggruenweiss-zwiebelonia.de Gelegenheit. Und wer mit der Zwiebelonia Geburtstag feiern möchte, der soll ebenfalls auf seine Kosten kommen. Für September peilt man eine Veranstaltung an, so Alabisos Ankündigung - ganz bewusst zu einer Zeit, in der man bei etwas Glück mit dem Wetter zur Not auch eine reine Freiluftaktion gestalten könnte, sollte Corona das notwendig machen.
Bis dahin heißt es für die Grün-Weißen: weiterkämpfen. Ein großes Pfund sei dabei, dass der harte Kern der FG perfekt harmoniere und funktioniere, wie die Präsidentin berichten kann. Auf dieser Basis werde man sich weiter engagieren, insbesondere beim Ansinnen, erneut umfangreich besetzte Tanzgruppen aufzubauen. Und dann soll es irgendwann endlich auch wieder bei Faschings-Veranstaltungen in Beilngries und weit darüber hinaus heißen: Grün-Weiß - Helau! Beilngries - Helau! Zwiebelonia - Helau!
DK
Fabian Rieger
Die Schlüsselgewalt über das Rathaus hat FG-Präsidentin Claudia Alabiso am 11. 11. 2021 ? der Tradition entsprechend - von Bürgermeister Helmut Schloderer eingefordert. Die Hoffnung, dass es sich auch um den Schlüssel zu einem halbwegs normalen Fasching handeln könnte, hat sich Pandemie-bedingt aber inzwischen zerschlagen. -Foto: Foto: F. Rieger (Archiv)
