Taekwondo
Brandl brilliert in Belgien: Pförringerin setzt erstes internationales Ausrufezeichen im Olympia-Jahr

19.03.2024 | Stand 19.03.2024, 16:24 Uhr

Sie zeigt es selbst an: Lorena Brandl vom Team Tiger and Dragon Altmannstein/Mindelstetten will nach ganz oben. Foto: Julia Ronken

„Es war einfach ein richtig geiler Tag“, sagt Lorena Brandl nach ihrem ersten internationalen Auftritt in diesem bedeutenden Jahr. In wenigen Monaten wird die Taekwondo-Kämpferin aus Pförring bei den Olympischen Spielen in Paris auf der Matte stehen und nach Edelmetall streben. So wie sie es bereits am vergangenen Samstag beim G2-Turnier in Lommel (Belgien) tat, wo ihr nicht nur wegen der Goldmedaille ein dickes Ausrufezeichen an die Konkurrenz gelang.

„Schon beim Aufwärmen habe ich gemerkt, dass alles funktioniert und ich richtig gut drauf bin“, erklärt die 26-Jährige, die Anfang des Jahres Deutsche Meisterin geworden war, kurz darauf ihr Olympia-Ticket in der Tasche hatte und sich seither im Aufbautraining befand. „Davon habe ich jetzt schon voll profitieren können. Ich hatte richtig Bock zu kämpfen“, so die Achtplatzierte der Weltrangliste.

In der Gewichtsklasse +73 Kilogramm kämpfte sich die Athletin vom Team Tiger and Dragon Altmannstein/Mindelstetten souverän bis ins Finale vor, eliminierte dabei Ainhoa Pastor (Spanien), Aleksandra Kowalczuk (Polen) sowie im Halbfinale die Weltranglisten-20. Tania Castineira (Spanien) jeweils in zwei Runden. Im ersten Auftritt 2024 auf internationaler Bühne war Brandl die Silbermedaille bereits sicher. „Als G2-Turnier, bei dem es die doppelte Zahl an Weltranglistenpunkten zu holen gibt, war die Poolliste richtig stark besetzt. Dass ich dann so durchmarschiere, war krass. Ich bin richtig stolz auf meine Leistung.“

Im Finale gegen die Weltranglisten-Vierte Rebecca McGowan machte Brandl dann die Goldmedaille perfekt. Allerdings denkbar knapp: Runde eins verlor sie 2:3, ehe sie in Runde zwei beim Stand von 4:4 einen Treffer mit der Faust landete und so das Ruder herumriss. Noch enger ging es in der entscheidenden dritten Runde zu, die 2:2 endete. Weil die Technik bei ihren beiden Punkten höher gewertet wurde, ging der Sieg schließlich an die Pförringerin. „Das gibt mir Selbstvertrauen und ist auch für meinen mentalen Weg wichtig. Es war ein geiler Einstieg und ein gutes Feedback, dass der körper so arbeitet, wie wir das haben wollen.“

Weiter geht es für Brandl am 7. April mit den Spanish Open sowie am 14. April mit den Serbia Open, ehe mit der Europameisterschaft (9. bis 12. Mai in der serbischen Hauptstadt Belgrad) der erste Höhepunkt des Olympia-Jahres ansteht.

Im belgischen Lommel ebenfalls auf der Matte standen vom Team Tiger and Dragon Marlen Nedic, Leonie Mayer sowie die beiden Nachwuchskämpferinnen Anna Klein und Anna-Lena Voll. Nedic (-73kg) musste sich im ersten Kampf der Spanierin Carlota Zanoni geschlagen geben. Die Offendorferin Mayer (-53kg) überzeugte gegen Agnieszka Krajewska (Polen) und war auch im zweiten Kampf gegen Sophia Oceguera (USA) nicht zu stoppen. Im Viertelfinale war dann aber gegen Teodora Stamenkovic (Serbien) Schluss, womit die Offendorferin Bronze knapp verpasste. Die Talente Klein und Voll konnten ihren ersten Kampf nicht gewinnen, sammelten aber weitere internationale Erfahrung.

DK