Sie sind zwischen 60 und 74 Jahre alt, lieben das Wandern und Radfahren und schätzen die Geselligkeit in froher Runde: die Gruppe rüstiger Rentner in Böhmfeld. Bei der ersten Aktion im April 2018, einer Wanderung durch das Katzental nach Schambach, waren nur sechs Männer dabei. Heute werden in der Chat-Gruppe 43 Senioren zu den monatlichen Aktionen eingeladen. „Weitere sind herzlich willkommen“, betont Karl Schneider, einer der Initiatoren.
Sofern die Corona-Regeln ein Treffen zuließen, verabredete sich die reine Männerrunde zu Wanderungen in der näheren Umgebung, zum Beispiel nach Eitensheim, Hofstetten, Gaimersheim, Gungolding und Biberg oder zu einem Rundgang um Böhmfeld. Meist jedoch schwangen sich die junggebliebenen Herren auf ihre Räder. Seitdem ging es von Böhmfeld aus schon ins Urdonautal nach Konstein, durchs Altmühltal nach Euerwang, auf dem Schambachtal-Radweg nach Sandersdorf, zur Kratzmühle nahe Beilngries oder durch das Katzental nach Kipfenberg.
Die Tagesstrecken mit bis zu 70 Kilometern waren auch für Radler ohne elektrische Unterstützung gut zu bewältigen. Einen Höhepunkt bildete sicher die Stadtführung in Eichstätt mit Stadtrat Bert Lina, der vor 40 Jahren als erfolgreicher Fußballtrainer in Böhmfeld fungierte. Zum Jahresabschluss trafen sich vor kurzem 24 Senioren zu einem Dorfrundgang mit Altbürgermeister Alfred Ostermeier.
Der langjährige Gemeindechef wusste viele interessante Informationen zu vermitteln über den Wandel des Dorfes, über die Geschichte und die gute Ausstattung der Pfarrkirche, über Epitaphe, Marterl und Kapellen, über Kindergärten und Schulen, aber auch über die „unmoralische“ Steigerung der Baulandpreise in den letzten Jahrzehnten. Karlheinz Nieberle stellte das Kriegerdenkmal und das hölzerne Gefallenenkreuz vor, während Gerhard Halsner beim Schwalbennest für den Bund Naturschutz und für mehr Klimaschutz in der Gemeinde warb. Martin Nadler steuerte Wissenswertes über den FC Böhmfeld und den Bau von Sportplätzen bei. Wie immer rundete ein geselliges Beisammensein die gelungene Veranstaltung ab.
Auf die Frage, welche Motive hinter dem Rentnertreff stehen, betont Karl Schneider: „Die Bewegung per Fuß oder Rad innerhalb der Region ist uns wichtig, aber unverzichtbar ist auch immer die gemütliche Einkehr in einer bayrischen Gaststätte. Da tauschen wir Erinnerungen und Neuigkeiten aus.“ Dabei werde auch schon mal über aktuelle Fragen diskutiert. So habe beim letzten Treffen die Krise der Kirchen im Mittelpunkt gestanden: „Ich freue mich jeden Monat auf unseren Rentnertreff!“
EK
