Altmannstein/München
Blaskapelle erkundet Maximilianeum

Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Tanja Schorer-Dremel besuchen die Schambachtaler den Landtag

19.11.2022 | Stand 19.09.2023, 5:05 Uhr

Am Ende eines aufregenden Tages durfte das Gruppenfoto mit der Landtagsabgeordneten Tanja Schorer-Dremel natürlich nicht fehlen.

Altmannstein/München – Zwischen Ausschusssitzung und Schreibtischarbeit hatte es Tanja Schorer-Dremel jüngst nicht mit ihren Landtags-Kollegen zu tun, sondern mit Besuch aus ihrem Wahlkreis. Die Schambachtaler Blaskapelle folgte der Einladung der CSU-Abgeordneten ins Maximilianeum – und durfte in München einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit der bayerischen Regierung werfen.

Nach einer Führung durch das architektonisch bedeutende Gebäude in der Landeshauptstadt herrschte beim Zusammentreffen mit der Eichstätterin zunächst großes Hallo. Man kennt sich. Schließlich ist Schorer-Dremel in den Wochen ohne Sitzungen in den Gemeinden im Kreis Eichstätt unterwegs, hat das Ohr nah an den Menschen, denn: „Mir ist es ein Anliegen, mich um die Belange der Leute vor Ort zu kümmern. Mit kleinen Themen kann man oft etwas bewirken und wirklich mitgestalten.“ Und die Themenvielfalt bringe es mit sich, dass „jede Woche ein anderes Abenteuer“ mit sich bringt – der Grund, weshalb ihr die Ausübung ihres Mandats nach wie vor große Freude bereite. Ihre lebendigen Schilderungen ließen bei der Fragerunde dahingehend gar keine Zweifel aufkommen.

Nicht nur die jungen Musiker der Schambachtaler um Hans Kuffer nahmen für den Austausch mit der Abgeordneten Platz im Saal, in dem sonst Ausschüsse tagen. Mit von der Partie waren auch der Altmannsteiner Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) mit einigen Bürgern, der Beilngrieser Rathauschef Helmut Schloderer (BL/FW) samt Volksfestausschuss und Geschenk sowie Magda Batz, die Witwe des vor einem Jahr gestorbenen Mindelstettener Altbürgermeisters Emmeram Batz, mit mehreren Begleiterinnen. Und natürlich lautete die erste Frage: „Wo sitzen Sie im Plenarsaal?“ Als stellvertretende Vorsitzende der CSU-Fraktion lautete die Antwort darauf natürlich: ganz vorne. Auf Platz zehn sitzt Tanja Schorer-Dremel bei den Vollversammlungen.

Und was ist ihr Lieblingsthema? Die Politikerin zählte gleich eine ganze Reihe auf: Wald, Schafhaltung, das Spektrum in der Kinderkommission, deren Vorsitzende sie ist und in deren Mission es jetzt nach New York zum Weltkindergipfel geht. Der Blick über den Tellerrand hinaus sei wichtig, betonte sie in diesem Zusammenhang. Und die Kinderrechte sähe sie gerne im Grundgesetz verankert. Als Herzensangelegenheit bezeichnete sie auch das Walderlebniszentrum in Schernfeld, in dem kürzlich das neue Verwaltungs- und Seminargebäude eingeweiht worden ist.

Natürlich war auch die Energiekrise Thema bei der Fragerunde. Man habe 10H relativiert, einen 1,5 Milliarden Euro schweren Härtefallfonds für Unternehmen aufgelegt – über den man auch kommunale Kindergärten und Seniorenheime unterstützen könne –, setze sich als CSU für den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke bis 2024/25 ein. Mit Blick auf vor Ort erzeugte regenerative Energie kritisierte Schloderer die fehlenden Umspannwerke, weshalb der Strom gar nicht ins Netz eingespeist werden könne. „Kann man hier nicht versuchen, politisch Druck aufzubauen?“ Schorer-Dremel erklärte, dass man versuche, den Prozess der Energiewende über das Wirtschaftsministerium zu begleiten. Und: Auch auf Staatsdächern sollen mehr PV-Anlagen angebracht werden. Weniger als vier Prozent der Gebäude des Freistaats sind aktuell damit ausgerüstet. Großes Potenzial sah Schorer-Dremel in Wasserstoff als Energieträger. Hier mache man zügig Fortschritte: „Wir sind da weiter, als wir alle denken.“ Deutschlands Süden könnte bis 2025 das Drehkreuz für Wasserstoff in der Mitte Europas werden.

Hummel sprach sich für eine kurzfristigere Möglichkeit aus, auf den „aus dem Ruder gelaufenen Strommarkt“ zu reagieren, wo dieser doch über das Erneuerbare-Energien-Gesetz reguliert werde. „Mir ist nicht verständlich, warum man das so laufen lässt“, sagte er. Wegen der sogenannten Merit Order, nach der der Strompreis in Deutschland an der Börse gebildet wird, um einen einheitlichen Strompreis zu bestimmen, zahlt der Verbraucher horrende Preise, während Erzeuger innerhalb kürzester Zeit satte Gewinne einfahren. Er appellierte, es zur ersten Priorität zu machen, die Strom- und Energiepreise für die Verbraucher schnell wieder zu senken. Laut Schorer-Dremel ist es ein Leichtes, die Merit Order zu kippen – allerdings bewege man sich hier auf EU-Ebene und es gebe keine Mehrheit hierfür.

Eingreifen konnte man aber bei der Sanierung des Wasserleitungsnetzes in der ehemaligen Pondorfer Gruppe. „Was haben wir gestritten mit dem Wasserwirtschaftsamt – es hat sich gelohnt“, erinnerte Schorer-Dremel an den Kampf um Zuschüsse für das millionenschwere Projekt. Und zur andauernden Sperrung der Umgehungsstraße bei Hepberg, auf die Hans Kuffer hinwies, sprach die Politikerin ihrem Parteikollegen im Bundestag ein großes Lob aus: „Reinhard Brandl zieht da gerade alle Register.“ Mit Brandl stehe sie ohnehin in engem Austausch, wie Schorer-Dremel im Gespräch mit unserer Zeitung verriet. Vernetzung lautet das Rezept, wenn es gilt, etwas zu bewegen. Oft werden ihr in Gesprächen Themen mitgegeben, für die sie sich dann Informationen einholt, verschiedene Stellen zusammenbringt – oder auch einen Antrag im Landtag stellt. Genau das würde sie auch gerne noch ein paar Jahre tun.

DK