Weihnachten
Beilngries: Der Advent wird dunkler, aber nicht finster

Energiesparen ist Thema im Beilngrieser Stadtrat

28.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:01 Uhr

Deutlich reduziert wird heuer in Beilngries der Umfang der Weihnachtsbeleuchtung. Auch einige Christbaum-Standorte entfallen. Ganz verzichten müssen die Beilngrieser und ihre Gäste aber nicht auf die Adventsstimmung. Foto: Adam (Archiv)

Von Fabian Rieger

Beilngries – Jeder Privatmann, jeder Unternehmer – die gesamte Gesellschaft sieht sich mit denselben Fragen konfrontiert: Wo kann Energie eingespart werden? Und an welchen Stellen kann ein Umstieg auf andere Energiequellen, am besten regenerativ und vor allem bezahlbar, gelingen? Genau diese Gedanken macht man sich auch bei der Stadt Beilngries für die kommunalen Liegenschaften, wie Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) am Donnerstagabend im Stadtrat aufzeigte. Auf Basis einer von der Verwaltung geleisteten Vorarbeit hatte sich vor einer Woche bereits der nicht-öffentlich tagende Infrastrukturausschuss mit dem Themenkomplex beschäftigt – und nun war das Gesamtgremium an der Reihe.

Bürgermeister prophezeit: Energie wird Dauerthema im Stadtrat

Schloderer betonte, dass es verschiedene Dimensionen gebe: Zum einen gehe es nun um kurzfristig mögliche Einsparungen. Und zum anderen mache man sich Gedanken um mittel- bis langfristige Umstellungen, was die Energieversorgung betrifft. Der Stadtrat werde dieses Gesamt-Thema nun regelmäßig auf seiner Tagesordnung haben, prophezeite der Bürgermeister – sowohl mit Anregungen aus dem Rathaus als auch mit Anträgen von privatwirtschaftlicher Seite.

An diesem Donnerstag war dem Sachvortrag zu entnehmen, dass für alle 92 städtischen Liegenschaften eine Überprüfung des Strom- und Heizmittelverbrauchs erfolgt ist. Bei 69 Gebäude ist der Verbrauch so niedrig oder es gibt kein Heizsystem, sodass es hier jeweils keinen Handlungsbedarf gibt. Bei den anderen 23 Gebäuden könne hingegen kurzfristig durch das Reduzieren der Raumtemperatur – freilich nicht in Einrichtungen wie dem Seniorenzentrum – oder mittelfristig durch den Umbau der Heizanlage eine Einsparung erzielt werden. Der Beschluss, den das Gremium fällte, sieht vor, dass die kurzfristigen Einsparpotenziale so auch umgesetzt werden – und dass Ideen für potenzielle Umstellungen der Heizanlagen auf regenerative Brennstoffe von der Verwaltung planerisch weiterverfolgt werden.

Weniger Weihnachtsbeleuchtung, weniger Christbaum-Standorte

Was die kurzfristigen Sparmöglichkeiten anbelangt, war auch noch die anstehende Weihnachtszeit ein Thema. Es wird deutlich dunkler, aber nicht finster – so lässt sich die städtische Planung zusammenfassen, die vom Stadtrat abgesegnet wurde. In der Ringstraße, am Haus des Gastes, am Rathaus und am Kreisverkehr wird es heuer keine Weihnachtsbeleuchtung geben. Entlang der Hauptstraße müssen die Bürger hingegen nicht auf vorweihnachtliche Stimmung verzichten.

Deutlich reduziert wird die Zahl der Christbäume. Im Vergleich zu den Vorjahren entfallen diejenigen beim Stadtwappen, beim Jugendheim, in der Unteren Stadt (nahe Gasthof Stern), beim Kriegerdenkmal, am Friedhof, am Kreisverkehr und am Kanalhafen. Alle anderen Christbaum-Standorte bleiben erhalten, auch diejenigen in den Ortsteilen (jeweils einer).

Ein Bürger wollte in der Fragestunde wissen, ob es die Weihnachtsbeleuchtung entlang der Hauptstraße überhaupt brauche, wenn der Weihnachtsmarkt doch sowieso im Sulzpark stattfinde. Dem hielt Schloderer entgegen, dass man grundsätzlich auf sparsame LED-Leuchten umgestellt habe – und dass wenigstens in der Altstadt den gesamten Advent über ein wenig Weihnachtsstimmung erzeugt werden solle. „Ich denke, das müssen wir uns schon leisten können.“

Eingestellt wird hingegen jegliche Fassaden- und Kirchenbeleuchtung – mit Ausnahme derjenigen am Haus des Gastes, da sie gleichzeitig als Straßenbeleuchtung dient.

PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden: Thema wird noch einmal intensiv geprüft

Angesprochen wurde am Donnerstag außerdem noch das Thema PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden. Hier soll noch einmal intensiv geprüft werden, inwieweit dies „unter den aktuell gültigen Voraussetzungen“ sinnvoll sei – und mit welchen Finanzierungs-/Betreibermodellen es vorstellbar wäre. Wenn hier ein konkreter Plan vorliege, müsste sich der Stadtrat noch einmal damit beschäftigen, so die Ankündigung.

DK