Bei Minusgraden und Frosttemperaturen
Auf dem Jura bei Pollenfeld: Zwergkaninchen im Wald ausgesetzt

15.01.2024 | Stand 15.01.2024, 8:38 Uhr

Zwergkaninchen sind am Samstag auf dem Jura von Unbekannten ausgesetzt worden – bei Minusgraden und Frostboden. Foto: privat

Bei eisigen Temperaturen haben Unbekannte offenbar Zwergkaninchen auf dem Jura ausgesetzt: Die acht Tiere wurden – eher zufällig – in einem Waldstück zwischen Pollenfeld und Preith gefunden.



Wie Nicoletta Günzler vom Eichstätter Tierschutzverein sagte, wurden die Mini-Widder am Samstag weit abseits der beiden Dörfer gefunden. „Sie können noch nicht allzu lange dort draußen gewesen sein, da sie trotz der anhaltenden Minusgrade und dem Frostboden noch recht agil wirken“, mutmaßt Günzler.

Die acht Zwergkaninchen seien zahm und domestiziert und können der Vorsitzenden zufolge nicht von alleine dorthin gekommen sein. „Bei den aktuellen Temperaturen kommt es einem Wunder gleich, dass sie gefunden wurden.“

Viele Tierheime haben Aufnahmestopps



Wahrscheinlich sind die Tiere dort von Auswärtigen ausgesetzt worden, erklärt die Tierschützerin. Aus Erfahrung wisse man: „Keiner setzt Tiere in seiner eigenen Umgebung aus.“ Sie berichtet von einem ausgesetzten Kaninchen an der Autobahn im vergangenen Jahr: Damals sei ein Bayreuther Auto dort vorgefahren – das Kennzeichen war aber sogar noch gefälscht.

„Leider haben viele Tierheime Aufnahmestopps, da immer mehr Tierhalter sich ihrer Verantwortung entziehen und ihre ,geliebten Familienmitglieder‘ dort abladen“, sagt Günzler. Vermutlich deshalb würden immer mehr Tiere ausgesetzt.

Sie mahnt deswegen: „Das Aussetzen ist eine Straftat“, der Tierschutzverein stehe immer bereit, falls ein Tier abgegeben werden müsse: „Es gibt immer bessere Lösungen.“

Sollte jemand etwas auffälliges beobachtet haben, so bittet der Tierschutzverein um Hinweise.