Herbstvolksfest Ingolstadt
Zufrieden trotz durchschnittlicher Zahlen

Schausteller und Beschicker ziehen leicht getrübte Halbzeitbilanz

29.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:08 Uhr

Das unberechenbare Wetter verleitet tagsüber, wie hier am Donnerstagnachmittag, nur wenig Publikum zu einem Besuch. Dafür lässt es sich ohne Drängen bummeln. Foto: Brandl

Der Auftakt zum Herbstvolksfest am vergangenen Freitag und dem darauffolgenden Wochenende verlief vielversprechend. Das nicht zuletzt deshalb, weil das Wetter einigermaßen mitspielte und das Publikum an den ersten beiden Tagen scharenweise auf den Festplatz lockte. Damit war es zu Wochenbeginn zunächst vorbei.

Das nasskalte Wetter hat seine Spuren in der am Donnerstag vorgestellten Halbzeitbilanz der Schausteller und Beschicker hinterlassen. Das Fazit: Es hätte im Vergleich zu den Vorjahren besser sein können, hieß es. Unter den herrschenden Rahmenbedingungen zeigte man sich dennoch zufrieden. Nun liegt alle Hoffnung auf einem versöhnlichen Schlusswochenende. Richten soll es dabei auch der verkaufsoffene Feiertag am Montag, 3. Oktober, in der Innenstadt, von dem sich Schausteller und Wirte reichlich Besucher auf der Festwiese versprechen.

Guter Start am Samstag und Sonntag

Das Wetter könne man eben nicht beeinflussen, bedauerte Kulturamtsleiter Tobias Klein in seiner Begrüßung. Gleichwohl, so stellte er fest, sehe er derzeit nirgends ein Volksfest mit berauschenden Zahlen und meinte damit auch das Oktoberfest in München. Zudem machten sich grundsätzliche Auswirkungen der Krise bemerkbar und damit eine gewisse Kaufzurückhaltung. Klein hob erneut den „sehr guten Start“ des Volksfestes am Freitag und Samstag hervor. Auch der Festumzug habe sich als „sehr gutes Element“ und als Publikumsbringer erwiesen. Zahlen wurden von Schaustellern in dieser Bilanz nur vereinzelt genannt, und auch mit der Statistik zu den ausgeschenkten Hektolitern hielt man sich diesmal zurück. Der Umsatz sei im Vergleich zu 2019 zurückgegangen, hieß es auf Nachfrage bei Festwirtin Michaela Kemper, die vor allem drei Komponenten für die durchwachsene erste Halbzeit ausmachte: „Das Wetter, die Inflation und Corona“, sagte sie. Die Pandemie verursache bei einigen nach wie vor Zurückhaltung „Der Tag der Betriebe heute ist aber ausreserviert“, konnte sie erfreut vermelden.

Sorgen wegen Personalmangels und steigenden Energiepreisen

Immer wieder wurde in der Runde das überragende Wochenende genannt, wenn auch der Sonntag vereinzelt einen ersten Dämpfer beschert habe. Ein Schausteller sprach hier im Vergleich von 40 Prozent weniger Umsatz. Insgesamt könne man aber auf eine sehr gute Volksfestsaison blicken – insbesondere, was Kinderfahrgeschäfte angehe, hieß es. Sorgen bereiteten dagegen der Personalmangel und die Angst vor weiter steigenden Energiepreisen. Man wolle weiterhin ein Fest mit „volkstümlichen Preisen“ anbieten können, hieß es dazu.

Erfreulich auch: Bisher habe es keine sicherheitsrelevanten Vorfälle gegeben, sagte Klein. „Das Volksfest ist ein tolles Familienfest“, stellte er fest. Auch energetisch gesehen erfüllt das Volksfest offenbar inzwischen so etwas wie eine Vorbildfunktion. Der Energieverbrauch befinde sich aktuell auf einem derart niedrigen Stand, wie man es sich vor zehn Jahren nicht hätte vorstellen können, sagte Sigi Schön, Vorsitzender der Schausteller. Betreiber einer Imbissbude hatte keiner an der Runde teilgenommen. Auf Nachfrage hieß es an einem Stand, dass es gerade auch am Seniorennachmittag an Publikum gefehlt habe.