Volksbegehren geplant
Ziel: 25.000 Unterschriften für Radgesetz - ADFC Ingolstadt kämpft mit

ADFC Ingolstadt informiert über Volksbegehren und erörtert lokale Situation im Radverkehr

11.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:22 Uhr

Mehr Radwegein Bayern fordert der Fahrradverband ADFC. Foto: Stadt Ingolstadt (Archiv)

Bayerns organisierte Radler sammeln derzeit Unterschriften für die Zulassung eines Volksbegehrens.



Damit will das Bündnis aus Verbänden und Parteien, dem auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) angehört, ein Radgesetz erreichen, das die Staatsregierung dazu verpflichtet, in Bayern ein besseres, sicheres Radwegenetz zu schaffen und bis 2030 den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr auf 25 Prozent zu steigern. Mindestens 25.000 Unterschriften sollen in einem ersten Schritt bis Ende Oktober zusammenkommen. Beteiligt an der Aktion ist auch der Ingolstädter ADFC-Ortsverein, der jetzt auf seinem Radlerstammtisch Mitglieder und interessierte Bürger über den Rad-Entscheid informierte.

Kritik: Es geht nichts vorwärts

In der Politik gehe trotz Versprechen nichts vorwärts, hieß es auf dem gut besuchten Treffen. „Wir vermissen die Erwähnung des Radverkehrs in der Politik“, so Christoph Spaeth, einer der Vorsitzenden des ADFC Ingolstadt. Dabei habe schon König Ludwig II. – zu Lebzeiten offenbar passionierter Radler – vor mehr als 100 Jahren ein Velo-Gesetz einführen wollen, wie Spaeths Kollegin Uschi Feyrer-Ziob später berichtete. Daraus wurde damals nur nichts – der Märchenkönig fand zuvor den Tod im Starnberger See.

Nun will es also das Bündnis mit Hilfe seiner lokalen Ableger und der Unterstützer aus den Reihen der Radler richten. Und die hatten an dem Abend auch die Situation in Ingolstadt im Blick, was eine Optimierung des Radverkehrsnetzes angeht. Hier wird zurzeit etwa über die Vision einer vorrangigen Fahrradroute durch die Altstadt diskutiert, die abseits der Fußgängerzone verlaufen könnte. Gesprochen wurde auch darüber, wie Autofahren unbequemer gestaltet werden könne, um mehr Leute zum Radfahren zu bewegen. Es ging um genügend Fahrradabstellplätze, oft verwirrende Beschilderungen für Radfahrer, durchgängige Fahrradvorrangrouten und den aktuellen Stand der neuen Radwegeführung an der Saturn Arena, zu der zahlreiche Meinungen geäußert wurden.

Hoffnung auf Änderung in Ingolstadt

Der ADFC hatte sich mit der städtischen Fahrradbeauftragten Theresa Schneider kompetenten Besuch eingeladen, um Fragen wie diese zu erörtern. Daraus resultierte letztlich auch die Hoffnung, dass sich in Ingolstadt bald einmal etwas ändern könnte oder zumindest Prozesse zur Verbesserung des Radverkehrs in Gang gebracht werden könnten. Eine derartige Hoffnung war die auf die Zählung von Fahrradströmen statt von Kraftfahrzeugen. Ein Vorgang, der wichtig sei, wenn es um die Ausweisung von Fahrradstraßen gehe, wie Schneider erklärte. Die Fahrradbeauftragte konnte dahingehend aber noch nichts Konkretes verraten, wie sie sagte. Damit nährte sie jedoch immerhin gewisse Hoffnungen bei den Radlern auf das Anstoßen derartiger Prozesse.

Sollte das Bündnis für den Radentscheid Bayern die Grenze von 25.000 gültigen Unterschriften bis zum Wunschtermin im Herbst knacken, geht es für den ADFC und seine Mitstreiter in die zweite Phase, in der das Volksbegehren beantragt werden muss. Damit es erfolgreich ist, müssen dann allerdings in kurzer Zeit eine Million bayerische Wahlberechtigte unterschreiben. Ein Vorhaben, für das wohl weitere Bündnispartner notwendig seien, wie es auf dem Treffen des ADFC hieß.

mbl