Ingolstadt
Zeichen gegen Diskriminierung

FCI und Stadt organisieren Podiumsdiskussion zum Thema „Rassismus im Sport“

17.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:16 Uhr
Sabine Kaczynski

Eine Expertenrunde mit FCI-Funktionär Dietmar Beiersdorfer (hier mit Mikrofon) und Sportlern mit dunkler Hautfarbe oder Migrationshintergrund tauschte sich vergangene Woche zum Thema „Rassismus im Sport“ aus. Foto: Sabine Kaczynski

Von Sabine Kaczynski

Ingolstadt – Ein deutliches Zeichen gegen Rassismus wollten der FC Ingolstadt und die Stadt Ingolstadt am vergangenen Mittwoch bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Rassismus im Sport – früher wie heute“ setzen.

In der Gesprächsrunde kamen Dietmar Beiersdorfer (FCI-Geschäftsführer Sport und Kommunikation), Sabrina Wittmann (U19-Trainerin), Enver Maltas (U19-Co-Trainer), Sebastian Wagner (Leiter des Fanprojekts Ingolstadt) sowie Miky Njike (Audi-Ingenieur und Fußballer aus Kamerun) zu Wort. Dazu wurden Ausschnitte des Dokumentarfilms „Schwarze Adler“ gezeigt, der über die Erfahrungen von Deutschen Nationalspielerinnen und Nationalspielern und anderen Profifußballerinnen und Profifußballern in Bezug auf Diskriminierung in Sport und Alltag berichtet. In dem preisgekrönten Werk erzählen schwarze Sportlerinnen und Sportler wie Jimmy Hartwig, Steffi Jones, Gerald Asamoah oder Cacau ihre ganz persönlichen Geschichten über Ausgrenzung und Rassismus. Einzelne Sequenzen des Films dienten als Diskussionsgrundlage für die Podiumsrunde.

Durch den Abend führten Stadionsprecher Italo Mele sowie Projektleiterin Susanne Greiter, weitere Gäste waren Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll sowie die Integrationslotsin Barbara Blumenwitz. Enver Maltas, der selbst türkische Wurzeln hat, bezeichnete im Gespräch den Fußball als einen Bereich, in dem „die Herkunft komplett irrelevant“ sei und deshalb für ihn „schon auch eine gewisse Art der Selbstbestätigung war“. Es gehe darum, alle Menschen mit Respekt und Wertschätzung zu behandeln – egal, woher sie stammten, meinte Dietmar Beiersdorfer und betonte, dass diese Haltung gerade im Sport gut umsetzbar sei, weil man dort als Team auftrete und miteinander agieren müsse, um erfolgreich zu sein. Um jeglicher Diskriminierung einen Riegel vorzuschieben, müsse jeder „seinen Teil dazu beitragen – egal, ob das die Stadt, die Jungs auf dem Platz oder die breite Öffentlichkeit“ sei, so der FCI-Geschäftsführer.

Die Podiumsgäste berichteten zudem von ihren eigenen Erfahrungen zum Thema Rassismus im Sport, im Alltag und auch in Ingolstadt. Darüber hinaus wurde neben Beiträgen über Benachteiligung von Personen mit Migrationshintergrund auch das Thema Diskriminierung von Frauen im Fußball kurz angeschnitten. Rund zweieinhalb Stunden dauerte der intensive Gedankenaustausch, der in den Räumlichkeiten der VHS Ingolstadt stattgefunden hatte.

DK