Ingolstadt
Für ein starkes Miteinander

Mitarbeiter der Lebenshilfe setzen sich im Werkstattrat für die Bedürfnisse ihrer Kollegen ein

17.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:17 Uhr

Volle Kraft für die Gemeinschaft: Tanja Wolfsteiner und Stephan Fürholzer. Foto: Hammer

Von Laura Schabenberger

Ingolstadt – Wenn Tanja Wolfsteiner und Stephan Fürholzer von ihrer Arbeit sprechen, geraten sie ins Schwärmen. Wolfsteiner erzählt davon, wie gerne sie in Neuburg für die Schüler kocht. Am liebsten Paprikageschnetzeltes. Und Fürholzer schildert, wie vielfältig sein Beruf im Lager ist. Denn die beiden sind glücklich, bei der Lebenshilfe ihren beruflichen Weg gehen zu können. Schließlich spielt hier vor allem das Zwischenmenschliche eine große Rolle, erklärt Wolfsteiner: „Wir haben hier alle sehr viel Spaß miteinander. Egal ob mit oder ohne Behinderung.“ Und damit sich alle Mitarbeiter auch weiterhin wohlfühlen, engagieren sich Wolfsteiner und Fürholzer seit einigen Jahren im Werkstattrat. Erst im Herbst wurden die beiden erneut in das Gremium, ähnlich einem Betriebsrat, bestellt.

Alle vier Jahre wird der Werkstattrat der Lebenshilfe neu von den über 800 Mitarbeitern gewählt. Dass Wolfsteiner und Fürholzer wieder überzeugen konnten, macht sie sehr stolz. Schließlich können sie so auf die Bedürfnisse der ganzen Lebenshilfe-Familie eingehen. Die beiden machen sich – zusammen mit den übrigen Werkstattrat-Mitgliedern – stark für faire Löhne, sichere Arbeitsplätze oder die Umsetzung von Baumaßnahmen. Zum Beispiel ist es ihnen gelungen, im Innenhof der Neuburger Lebenshilfe eine Unterstellmöglichkeit durchzusetzen, unter der die Mitarbeitenden sich draußen, aber dennoch im Trockenen aufhalten können.

Um zu wissen, wie genau sie als Gremiumsmitglieder vorgehen können, gibt es zum Start jeder Einsatzperiode eine Fortbildung – so verfügen auch die neuen Räte über die entsprechenden Grundlagen. Denn die Themen, mit denen sie sich beschäftigen, sind groß: Die Lebenshilfe-Vertreter müssen sich mit Geschäftsberichten sowie mit Engpässen aufgrund der Corona-Pandemie oder des Kriegs in der Ukraine auseinandersetzen.

Und gleichzeitig haben die Ratsmitglieder das Ohr nah an ihren Kollegen. Sie sind direkte Ansprechpartner, wenn etwas im Argen liegt – und sei es nur ein Problem mit den Büromöbeln. Denn niemand soll bei der Lebenshilfe das Gefühl haben, alleine zu sein, resümiert Wolfsteiner: „Wir sind ein Team und halten zusammen. Auch wenn einer was nicht kann. Das ist kein Thema. Bei uns hilft man sich gegenseitig.“

DK