Ingolstadts erstes Funkenmariechen
Zehnjährige Gardetänzerin begeistert jetzt auch Solo

07.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:41 Uhr
Anna Hafenrichter

Das Funkenmariechen im Einsatz: Akrobatische Figuren sind für die zehnjährige Mia Hirsch kein Problem. Fotos: Hafenrichter

Radschlagen, Spagat, akrobatische Verrenkungen, dabei permanent Lächeln – für Mia Hirsch kein Problem. Sie tanzt und turnt seitdem sie fünf Jahre alt ist und tritt regelmäßig mit der Kindergarde auf. In dieser Faschingssaison hat sie spontan die Rolle des Funkenmariechens übernommen und begeistert ihr Publikum nun mit ihren Solo-Einlagen.

Ein Novum bei der Faschingsgemeinde Narrwalla Ingolstadt, die in den vergangen Jahren eher ein Kinderprinzenpaar in ihre Shows integrierte. In den Räumlichkeiten des TSV Ingolstadt Nord herrschte am Sonntag reges Treiben: Von 14 bis 18 Uhr fand hier der Kinderfasching – mit lustigen Spielen und einem Auftritt der Narrwalla Ingolstadt – statt.

Während sich die Sportgaststätte bereits mit kleinen Piraten, Feen, Zauberern und Tieren füllte, bereiteten sich hinter den Kulissen die Tänzer und Tänzerinnen der Narrwalla auf ihren Auftritt vor.

Die einen rauten die Tanzschuhe auf und bearbeiteten sie anschließend mit Rizinusöl, die anderen waren währenddessen mit Dehnen, Schminken und Frisieren beschäftigt.

Das diesjährige Motto heißt „Believe“

Die Kinder- und Jugendgarde konzipierte in diesem Jahr alle Auftritte nach dem Motto „Believe“, wobei die Solo-Einlagen von Mia Hirsch, dem Funkenmariechen der Kindergarde, diese Saison einen Höhepunkt darstellen.

Die Schülerin ist gerade einmal zehn Jahre alt und in diesem Jahr der Star der Kindergarde. Dort tanzt sie schon ihr halbes Leben lang, nachdem bereits ihre Mutter und ihre Tante treue Mitglieder der Faschingsgemeinde sind. „Meinen letzten Gardeauftritt habe ich getanzt, als ich mit Mia schwanger war“, erzählte Katrin Hirsch lachend.

Die Liebe für Fasching und Tanz hat die junge Schülerin mit in die Wiege gelegt bekommen, das Tanzen und Turnen bereitet ihr große Freude, auch Lampenfieber hat sie kaum, wenn sie auf der Bühne steht. Besonders gefällt ihr dabei, wie sie mit ihren Nummern dem Publikum ein Lächeln auf die Lippen zaubern kann.

Funkenmariechen gibt es nicht bei jeder Garde. Man erkennt sie daran, dass sie ein anderes Kostüm tragen als der Rest der Garde-Tänzerinnen, meist versehen mit einem kurzen Tüll-Rock und funkelnden Accessoires.

Ob Funkenmariechen auftreten, hängt dabei oft mit regionsspezifischen Prägungen zusammen.In den 1980er-Jahren legte Narrwalla-Tanzmariechen Anita Haas spektakuläre Auftritte hin. Die Faschingsgesellschaft band in den vergangenen Jahren meist ein Kinderprinzenpaar in die Show ein, nach der zweijährigen Pandemie-Pause sind junge Buben allerdings rar gesät, und so erklärte sich die zehnjährige Schülerin dazu bereit, als Solistin aufzutreten.

Knapp 40 Auftritte stehen für sie und den Rest der Garde in dieser Faschingssaison auf dem Plan. Wirklich aufgeregt war Mia allerdings nur vor ihrem ersten Auftritt beim Narrwalla-Ball im Ingolstädter Stadttheater, wo sie ihre Showeinlage zum ersten Mal vor rund 600 Zuschauerinnen und Zuschauern sowie Oberbürgermeister Christian Scharpf aufführte.

Selbstdisziplin und Leidenschaft

Die Solo-Nummern beanspruchen viel Zeit für die Planung und das Einstudieren. Trainiert wurde Mia von Michael Hiebl, ihrer Tante Ines Oberle, die als Trainerin auch die gesamte Kindergarde betreut, und ihrer Mutter Katrin Hirsch.

Trotz Unterstützung bedarf es doch ein ordentliches Maß an Selbstdisziplin und Leidenschaft, um so viel Zeit in ein Hobby zu stecken. Die vielen Stunden machen sich bezahlt: Mia begeistert das Publikum mit ihren akrobatischen Solo-Einlagen und verschafft ihren Mittänzerinnen so die Zeit, um sich hinter der Bühne auf den nächsten Auftritt vorzubereiten und die Kostüme zu wechseln.

Wer noch nicht genug vom bunten Faschingstreiben hat und Mia sowie den Rest der Garde bestaunen möchte, kann sich über die Internet- oder die Facebookseite der Narrwalla über die weiteren anstehenden Events informieren.