Ingolstadt
„Wertvolle Begleiter“

25. Ingolstädter Krippenweg im Liebfrauenmünster feierlich eröffnet

28.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:22 Uhr

„Die Geburt Jesu“: Maria mit dem Kind und Joseph sind umrahmt von barocken Engeln. Foto: Eberl

Mit einer stimmungsvollen Stunde wurde am Vorabend des 1. Advent der Ingolstädter Krippenweg im Westchor des Ingolstädter Liebfrauenmünsters eröffnet. Es galt zu feiern: das Jubiläum 25 Jahre Ingolstädter Krippenweg und dass die prachtvolle barocke Münsterkrippe in zwei neuen großen Vitrinen barrierefrei dauerhaft zugänglich ist.

Hausherr, Münsterpfarrer Dekan Bernhard Oswald, und Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf konnten unter den zahlreichen Gästen – Bürgerinnen und Bürger, Mitglieder des Stadtrats und der evangelische Dekan Thomas Schwarz – auch die Initiatoren des Ingolstädter Krippenwegs, den ehemaligen Pressesprecher der Stadt Ingolstadt, den Historiker Gerd Treffer, und den Journalisten, Historiker und Autor Gerald Huber begrüßen. Sie beide hatten 1998 den Krippenweg mit sechs Ingolstädter Krippen gestartet und weiter ausgebaut. In diesem Jahr sind insgesamt 34 Krippen zu sehen – auch im Umland.

Eine der schönsten Barockkrippen

In seiner Rede bezeichnete OB Scharpf die Münster krippe mit ihren 260 Figuren als „eine der schönsten Barockkrippen “ und eine „kulturhistorische Besonderheit“. Zu sehen ist nach aufwendiger Restaurierung in zwei großen Szenen und vier kleineren das Weihnachtsgeschehen mit „Verkündigung des Herrn“, „Herbergssuche“, „Geburt Jesu“, „Die Völker ziehen zum Herrn“, „Die Sterndeuter aus dem Osten“ und die „Darstellung des Herrn“. Diese Szene aus Lukas 2, 22 war mehr als zehn Jahre nicht aufgebaut worden, wie Diakon Michael Neufanger am Rande der Feier erläuterte. Aus konservatorischen Gründen wurde in den Vitrinen (Kosten rund 100000 Euro) bewusst auf Kulissenbau verzichtet, um die Figuren zu schützen. Sie stammen aus drei Jahrhunderten – der größte Teil ist zwischen 1722 und 1733 entstanden, weitere um 1840/1850 und um 1900.

Weihnachtsgeschichte jedes Jahr neu erleben

Krippen seien „wertvolle Begleiter in der Advents- und Weihnachtszeit“, sagte Scharpf und verband die Weihnachtsgeschichte mit dem aktuellen Weltgeschehen. Er mahnte, dankbar zu sein und an die zu denken, denen es nicht so gut gehe. „Die Weihnachtsgeschichte wiederholt sich. Aber wir Menschen haben uns verändert“, sagte Münsterpfarrer Bernhard Oswald. Deshalb gelte es, sich neu auf die Botschaft des Friedens einzulassen, „immer wieder neu aufzubrechen und dem Licht zu folgen“. Die Weihnachtsgeschichte sei aktuell, nahm er Scharpfs Ausführungen zum Ukraine-Krieg und dazu, dass in Deutschland seit nahezu 80 Jahren Frieden herrsche, auf und leitete auf die Lesung von Rudi und Marietta Schmidt über.

Diese vertieften an Szenen mit Maria, Elisabeth, Joseph und den Hirten zentrale Punkte der Weihnachtsbotschaft: „Für Gott ist nichts unmöglich“, „Ja-Sagen zu den eigenen Möglichkeiten und Grenzen“, „Fürchtet euch nicht“, „Aufbrechen trotz aller Bedenken, trotz aller Gefahren“. Dazu intonierte das Trio Herzenstöne um Christian Ledl (E-Piano), Annette Ledl (Akkordeon) und Daniela Mayer (Cello) Weihnachtslieder wie „Joseph, lieber Joseph mein“ oder „Maria durch den Dornwald ging‘“. Mit gemeinsam gesungenem Lied, mit dem Vaterunser und Segen klang die Stunde aus.