Ingolstadt
Gemischte Bilanz

„NachtAktiv“ lockt weniger Besucher als erhofft in die Ingolstädter City

27.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:22 Uhr
Sabine Kaczynski

Recht ruhig ging es in der Ingolstädter Innenstadt beim nächtlichen Shopping-Angebot zu. Foto: Kaczynski

Während sich in den Gassen des Christkindlmarkts am Theaterplatz die Besucher am Freitagabend drängten und ein Durchkommen kaum möglich war, war die Fußgängerzone der Ingolstädter City nur mäßig besucht und wirkte eher verwaist. Trotz der Aktion „NachtAktiv“, Black Friday und vieler Sonderaktionen der Geschäfte war die Shopping-Lust auf der Schanz augenscheinlich eher gedämpft.

„Ein bisschen enttäuscht“ war deshalb auch Arlett Mallon, Chefin des Stores „55 Brands“, vom ausbleibenden Besucheransturm. „Wir hatten uns schon ein bisschen mehr erhofft. Dennoch ist es toll, dass solche Aktionen von der Stadt angeboten werden.“

Beim Auftakt an der Eisarena mit dem Auftritt der Band „Pawn Painters“ seien aber viele Menschen vor Ort gewesen, auch die Buden um die Schlittschuhbahn waren gut besucht, beschrieb „Christkind“ Antonia Schrey, die durch die City bummelte.

Das schlechte Wetter – zeitweise hatte es stark geregnet – habe aber eventuell manche Leute davon abgehalten, in die Innenstadt zu kommen, vermutete Nora Narracci von IN-City, man hoffe dennoch, „dass letztlich alle zufrieden und happy mit der Veranstaltung sind“, so die Projektmanagerin. Wie etwa Familie Harrer, die mit vollen Einkaufstüten unterwegs war: „Wir waren erst in der Winterlounge und haben anschließend eingekauft – das fanden wir richtig toll“, meinten sie einhellig. Die Familie war extra aus Bergheim zum Nachtshopping gekommen, „aber wir haben uns gewundert, dass nicht mehr los ist“.

Wer gekommen war, war zufrieden bis begeistert

Auch Familie Winterbauer aus Irgertsheim zeigte sich von der Aktion „NachtAktiv“ begeistert – sie verfolgten jedoch die umgekehrte Strategie: „Nachdem wir erst Schuhe, eine Jacke und Wäsche ergattert haben, belohnen wir uns jetzt mit einem Glühwein“, lachten sie gut gelaunt. Etwas gemischt fiel dagegen das Fazit von Elke Mayr vom Modehaus Xaver Mayr aus: „Die Resonanz ist durchwachsen und eher wellenförmig. Wir hatten zunächst einen Ansturm, danach gingen die Leute zum Essen und nun sind wir guter Dinge, dass in den letzten beiden Stunden noch was geht“, hoffte die Inhaberin und wünscht sich, dass solche Angebote der Innenstadt noch mehr genutzt werden. „Wir alle wollen doch eine belebte City.“

Rein zufällig erfahren

Rein zufällig erfuhr dagegen Familie Kistner aus Karlshuld von der nächtlichen Shoppingmöglichkeit: „Wir wollten eigentlich nur zum Christkindlmarkt und haben dort mitbekommen, dass die Geschäfte geöffnet haben. Gerade zur Weihnachtszeit ist das eine prima Sache“, freuten sich die Eltern – und die Tochter profitierte sogar vom Spontanbesuch und fand eine neue Jacke. Gezielt zum Einkaufen ging dagegen Bianca Mayerhöfer mit Tochter Jasmin und deren Freundin Emilie. „Allerdings waren wir etwas enttäuscht, weil viele Geschäfte um acht Uhr schon geschlossen hatten. Primark hatte beispielsweise gar nicht auf“, meinen die beiden Jugendlichen, die trotzdem einige Schnäppchen erwischten. Jacken, Hosen und Röcke sind in den Einkaufstaschen gelandet – „das hat sich letztlich gelohnt“, meinten sie zufrieden.