Gaimersheim
„Weil wir miteinander das Beste wollen“

Gaimersheim startete mit einer Bürgerwerkstatt den ISEK-Prozess

24.05.2022 | Stand 22.09.2023, 23:19 Uhr

In zwei Workshops haben die Gaimersheimer Bürger skizziert, wie sie sich die Zukunft ihres Heimatorts vorstellen. Die Ergebnisse dieser ersten Bürgerwerkstatt wird vom Planungsbüro in den weiteren Prozess einbezogen. Foto: Domke

Von Constantin Domke

Gaimersheim – Wie stellen sich die Gaimersheimer ihre Gemeinde in Zukunft vor? Um Antworten auf diese und andere Fragen zu erhalten, hat der Markt Gaimersheim seine Bürger am Samstag zu einer dreistündigen Bürgerwerkstatt eingeladen. Diese markierte den Startpunkt für den kommenden ISEK-Prozess.

Trotz des sommerlichen Wetters füllte sich das Gaimersheimer Backhaus bis auf den letzten Platz. Die Bürger wollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, in lockerer Atmosphäre an der Zukunft ihrer Gemeinde mitzuarbeiten. Bereits am Eingang wartete die erste Aufgabe auf die Besucher: Auf zwei Karten des Gaimersheimer Gemeindegebiets sollte jeder seinen Wohnort und seinen Lieblingsort jeweils mit einem Punkt markieren. Dabei wurde der Bereich um den Marktplatz besonders oft markiert.

Nach kurzer Begrüßung der Bürgermeisterin Andrea Mickel (SPD), skizzierte Sonja Rube vom Planungsbüro USP Projekte aus München den Ablauf der Veranstaltung. „Das Mitmachen steht heute im Vordergrund“, erklärte Rube. „Wir möchten Ihren Plan schließlich nicht nur für Sie, sondern mit Ihnen gestalten.“ Um jeden der Besucher bestmöglich in den Beteiligungsprozess einzubinden, standen zwei Workshops auf dem Programm.

Doch bevor die Bürger zur Tat schreiten durften, erklärte Sonja Rube noch, was sich hinter dem Begriff „ISEK“ verbirgt: Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) hilft der Gemeinde bei ihrer optimalen städtebaulichen Weiterentwicklung und dient darüber hinaus auch dem Aufdecken von eventuellen Missständen. Es stellt somit eine wichtige Grundlage für die Zukunft des Marktes Gaimersheim dar. Da in den nächsten Jahren die Aufwertung der Gaimersheimer Ortsmitte fortgesetzt werden soll, ist das ISEK zudem eine Voraussetzung, um in die Städtebauförderung aufgenommen zu werden.

Im ersten Workshop sollten sich die Teilnehmer mit dem Status Quo beschäftigen. Auf verschiedenen Pinnwänden im Raum konnten die Besucher mithilfe von Kärtchen Antworten auf Fragen wie „Was müssen wir in Gaimersheim unbedingt bewahren?“ geben oder Sätze wie „Wenn ich mir die Entwicklung in Gaimersheim so ansehe, macht mir am meisten Sorgen…“ vervollständigen. Nach 15 Minuten waren die Wände gut bestückt. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Gaimersheimer mit ihrer Gemeinde größtenteils zufrieden sind – Worte wie Heimat, Gemeinschaft und Zusammenhalt waren oft zu finden. Dennoch gibt es Verbesserungspotenzial. Besonders viele Kärtchen waren mit Begriffen zu Themen wie Verkehrsbelastung, Wohndruck und Nachhaltigkeit beschriftet. Auf einer Karte wurde die hervorragende Führung der Gemeinde gelobt. „Das hab’ ich nicht selber geschrieben“, stellte Andrea Mickel lachend klar.

Der zweite Workshop trug den Titel „Zukunftsreise“. Die Teilnehmer wurden dafür in Gruppen eingeteilt und sollten gedanklich ins Jahr 2040 reisen. Wie da der optimale Tagesablauf von verschiedenen Personen aussehen könnte, wollten Sonja Rube und ihre Kollegen wissen. Bei der Lösung dieser Aufgabe erwiesen sich die Bürger als äußerst kreativ und hatten auch durchaus futuristische Ideen: So schlug eine Gruppe – nicht ganz ernst gemeint – eine Sky-Bar im BayWa-Turm vor. Gemeinsam hatten aber alle den Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit, Flexibilität und Gemeinschaft, besonders zwischen Jung und Alt.

DK