Stadtgeflüster
Vorsicht, Stolperfalle

Die tägliche Glosse des Donaukurier

17.01.2023 | Stand 17.09.2023, 2:20 Uhr

Hier flüstern die DK-Redakteure, was Ingolstadt bewegt. Foto: Pixabay/Höcherl

Die SPD stolpert zurzeit nicht nur in der Bundespolitik. Zuletzt Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht unter anderem über ihr falsches Schuhwerk bei der Truppe. Karoline Schwärzli-Bühler stolpert indes auf kommunaler Ebene durch ihre Begrüßungsrede beim Neujahrsempfang der Sozialdemokraten in der Ingolstädter VHS.
Habe ich jetzt auch wirklich alle aufgezählt? Nachdenkliche Pause.


Sei’s drum. Zumindest die Namensliste der ranghohen Gäste ist länger als die der Themen. Die übernimmt dann der Chef. Nein, nicht Olaf Scholz, der gibt sich währenddessen gewohnt wortkarg auf seiner Tour durch den Süden der Republik.
Zum Vorbild genommen hat sich das wohl der Spitzenkandidat für die bayerische Landtagswahl im Oktober, Landes-SPD-Chef Florian von Brunn, eigens aus München an die Donau gereist. Doch so richtig überspringen will der Funke nicht, die eine oder andere Spitze zu zaghaft in Richtung des Amtsinhabers Markus Söder von der CSU.

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Ein Sinnbild der Mann, der die Gäste im Rudolf-Koller-Saal in den Rede-Pausen unterhält? Thomas Hans Zrieschling an der Zither. Natürlich drängt sich jedes Wortspiel auf. Es wird gezithert am Instrument: Zitterpartie. Muss die SPD zittern? Oder, so meint natürlich der Bayern-SPD-Chef, der Söder? Vor der SPD? In Bayern? Fraglich. Oder die Genossen vor der Fünf-Prozent-Hürde? Stolpern statt Zittern – das „S“ in SPD neu definiert?

Wenn der Schlüsselbund am Bunde fällt



Einziges Schlüsselerlebnis des Abends der ruhigen und bedachten Töne: Arbeitsagentur-Leiter Johannes Kolb lässt selbigen am Bunde fallen, ein Klirren weckt den Saal regelrecht. Danach gibt es dann doch noch den einen oder anderen spontanen Applaus für das Gesprochene. Die Agentur für Arbeit also muss es für die Sozialdemokraten richten.

Vorsitzender Christian De Lapuente versucht naturgemäß zusätzlich zu beruhigen: Zeitgleich spielt nämlich der FCI, doch es stehe nur 1:1 – die Besucherinnen und Besucher also hätten sich völlig richtig entschieden, dem Ruf der Bayern-SPD zu folgen. „Ihr habt nichts verpasst“, ruft er seinen Genossen zu. Am Ende verlieren die Schanzer allerdings gegen Erzgebirge Aue. So ein Glück. Und Häppchen gab’s auch noch.