Ingolstadt
Vorbereitungen für die Kunstmesse laufen

Nach zweimaliger Verschiebung startet die sechste Auflage nächste Woche mit 46 Ausstellern

03.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:37 Uhr

Kunst zum Sitzen: In der Kunst- und Kulturbastei sind in den vergangenen Wochen die Stühle für das Café der Kunstausstellung gestaltet worden. Die Messe startet am Freitag, 10. Juni. Foto: Hammer

Von Johannes Hauser

Ingolstadt – Es war einmal mehr das Corona-Virus, das den Turnus einer Veranstaltung aus dem Takt gebracht hat. Eigentlich hätte die sechste Ingolstädter Kunstmesse im Jahr 2020 stattfinden sollen. Zunächst wurde sie auf 2021 verschoben, dann ein weiteres Mal. Jetzt wird sie am Freitag, 10. Juni, für das Publikum eröffnet.

46 Künstlerinnen und Künstler aus ganz Bayern werden ihre Werke in der Exerzierhalle im Klenzepark präsentieren. „Wir hatten rund doppelt so viele Bewerbungen“, berichtet Stefan Wanzl-Lawrence, der Geschäftsführer des Berufsverbandes Bildender Künstler Oberbayern Nord und Organisator der Kunstmesse. Die Teilnahme sei bayernweit ausgeschrieben worden, Bewerbungen erreichten den BBK aber auch aus Frankfurt und Leipzig. Rund ein Drittel der heuer beteiligten Künstler stammt aus der Region, die anderen aus anderen Regionen des Freistaates. Die Beliebtheit der Ingolstädter Kunstmesse habe auch etwas mit der Unterstützung der Stadt zu tun, erklärt Wanzl-Lawrence. Das ermögliche dem BBK, den einzelnen Ausstellern mehr Platz zur Verfügung stellen zu können als andere Messen – eine Koje ist bis zu vier Metern breit – und dennoch niedrigere Gebühren zu verlangen. „Man kann die Messe auch als eine Kunstfördermaßnahme sehen“, findet Wanzl-Lawrence. In den letzten Jahren sind den Künstlern auch immer wieder gute Verkäufe gelungen. Auch Galeristen sieht man regelmäßig in der Kunstmesse.

Anders als 2018 steht der Kunstmesse heuer die Reithalle nicht zur Verfügung. Das Gebäude dient mittlerweile dem Bayerischen Armeemuseum als Lager. An einen anderen – größeren – Veranstaltungsort denke man derzeit nicht konkret nach. „Wir fühlen uns wohl im Klenzepark“, betont Wanzl-Lawrence. Auch, weil es hier immer wieder Spontanbesucher gibt, die bei einem Spaziergang durch die Grünanlage unvermittelt auf die Messe stoßen. „Wir bieten einen ganz niederschwelligen Zugang zur Kunst.“

Manch einer wundert sich, dass für den Zugang zur Messe Eintritt verlangt wird. Das allerdings sei durchaus üblich, schließlich handelt es sich nicht um eine Kunstausstellung. „Acht Euro sind auch nicht so viel“, findet Wanzl-Larence. „Schon alleine, weil man dafür auch einen 100-seitigen Katalog mit Werken und Beschreibungen aller Künstlerinnen und Künstlern bekommt.“ Gewinne macht der BBK mit der Kunstmesse nicht. „Alles, was wir einnehmen, fließt wieder in die Messe“, betont der Veranstalter.

Die Kunstmesse ist am Freitag, 10. Juni, von 11 bis 20 Uhr geöffnet, am Samstag, 11. Juni, von 11 bis 21 Uhr und am Sonntag, 12 Juni, von 10 bis 18 Uhr. Eine Tageskarte inklusive Katalog kostet acht Euro, Kinder bis 14 Jahre sind frei.

Gastronomie, Konzerte, Kinderbetreuung

Der Personalmangel in der Gastrobranche ist so groß, dass es für einen einzelnen Wirt kaum möglich wäre, neben dem laufenden Betrieb auch ein Café für die Kunstmesse zu betreiben. Daniel Lange, der für die Messeveranstalter die Organisation der Gastronomie übernommen hat, setzt deswegen auf ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Anbieter. Jeder bringt ein, was er am besten kann und was die Ressourcen hergeben. Das Café in der Exerzierhalle verspricht deswegen ein buntes und kreatives Konglomerat zu werden. Mit dabei sind unter anderem das Café Tagtraum, District 5 Cafe&Rösterei, Co/Lab, das Frisch & Veg, Griesmüllers Altstadtbrauerei, Nordbräu,
sowie die Konditormeisterin Regina Riegg. Unter anderem wird es eine eigene Bierflaschen-Edition mit unterschiedlichen Etiketten geben.

Die Einrichtung des Cafés – bei dem auch eine Außenbestuhlung vor der Halle vorgesehen ist – ist künstlerisch gestaltet. In der Kinder- und Jugendkunstschule Kunst und Kultur Bastei sind in den vergangen Wochen zahlreiche Stühle gestaltet worden. Motto: „Kunst fürn Arsch“. Die Stühle hat der Cari-Markt zur Verfügung gestellt. Die Gäste des Cafés werden sich so auf künstlerischen Unikaten niederlassen.

Die Kunst- und Kulturbastei bietet außerdem gegen einen Unkostenbeitrag am Samstag 11. Juni, von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag, 12. Juni, von 13 bis 18 Uhr im Café einen Kreativ-Workshop für Kinder an. Eltern sollen so die Möglichkeit bekommen, durch die Kunstmesse zu schlender und ihre Kinder dabei gut betreut zu wissen.

Auch zwei Konzerte sind geplant. Am Samstag von 17 bis 21 Uhr legen im Kunstcafé Alex Sayed & Hupkonzert Weltmusik auf. Am Sonntag ist von 10 bis 12 Uhr ein Jazzfrühstück geplant. Es spielt das FSD Trio der drei Jazzpreisträger Joey Finger (Trompete), Benedikt Streicher (Klavier) und Malik Diao (Bass). Dazu gibt es Weißwürste.

jhh