Social Media
Virales Instagram-Reel: Mit diesem Video begeistert eine Ingolstädter Firma die Massen

06.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:53 Uhr

Eine Firma aus Ingolstadt hat den Instagram-Algorithmus zumindest einmal geknackt: Ihr Reel ging viral. −Symbolbild: Fabian Sommer, dpa

Über 300.000 Likes für ein Reel, über 2000 Kommentare und Aufrufe im Millionen-Bereich. So sieht es aus, wenn ein Video viral geht. Genau das ist dem dreiköpfigen Social-Media-Team des Ingolstädter Unternehmens WK.IT gelungen.
 



Welches Thema kann so viele Menschen auf der ganzen Welt begeistern? In dem Reel gibt Dominik Schneider, Werksstudent bei WK IT, einen hilfreichen Tipp für alle, die auf der Arbeit eine extra Pause brauchen: Mit einem Fake-Windows-Update kann der Computer zeitweise nicht benutzt werden. „Ein kleiner Trick, wenn du mal eine Pause brauchst. Viel Spaß!“, steht dabei.

Lustiges Reel begeistert über 300.000 Menschen

Ein Arbeits-Tipp mit Augenzwinkern, doch einige Nutzer geben einen wichtigen Hinweis: „My boss: why in the gods name there‘s windows on a Mac?“ Der Nutzer stellt sich folgendes Szenario vor: Der Chef sieht das Update auf einem Apple-Rechner, der normalerweise mit dem Betriebssystem macOS läuft, und fragt sich: „Warum in Gottes Namen ist Windows auf einem Mac installiert?“ Aber Entwarnung: Den Fake gibt es auch in einer Mac-Version. In jedem Fall lassen sich die falschen Updates schnell im Internet finden und aufrufen. Bei den meisten Windows-Rechnern kann das Browser-Fenster mit der Taste F11 in den Vollbildmodus geschaltet werden und schon hat der Arbeitnehmer etwas Zeit zum Entspannen.

Dass ein einzelnes Reel so durch die Decke geht, damit haben weder Schneider noch Marketing-Chefin Laura Boegel gerechnet. Die Instagram-Posts zielen eigentlich auf den deutschsprachigen Raum ab. „Wir haben wohl einen Nerv getroffen“, sagt Boegel. Schneider hat überlegt, wie das Reel so erfolgreich geworden ist. „Die Idee ist lustig und noch nicht so bekannt gewesen.“ Auch wenn der Grundgedanke bereits von anderen genutzt wurde, habe er eine eigene Interpretation kreiert und nicht nur stumpf einen Trend nachgemacht.

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Social Media als Teil der Unternehmensstrategie

Der Instagram-Kanal von WK IT ist auf eine bestimmte Zielgruppe ausgelegt: Bewerber. Junge Leute, die über diesen Kanal eher angesprochen werden als beispielsweise über eine Webseite, wie Geschäftsführer Holger Imhof erklärt. Gemeinsam mit Daniel Seitle leitet er die IT-Firma, die sich auf Cyber-Security fokussiert. Mittlerweile gebe es Bewerber, die im Gespräch sagen, dass sie über Instagram auf das Unternehmen aufmerksam geworden sind. Und während WK IT den Channel weiter ausbaute und die Reichweite steigerte, stellte sich ein weiterer, unerwarteter Effekt ein.

„Wir haben die Truppe, die da Bock drauf hat das zu machen. Wir wollen jetzt auch den Rhythmus erhöhen, um auf Trends zu reagieren und es ist zu einer Mitarbeitermotivation geworden“, sagt er. Immer wieder würden sich Kollegen melden, denn die Video-Arbeiten sind zu einem Highlight geworden. „Dass es so funktioniert, haben wir nicht gedacht“, so Imhof.

Ein kleines Team mit großer Reichweite

Schneider, der seinen Bachelor in Digital Business an der Technischen Hochschule Ingolstadt macht, steht oft vor und hinter der Kamera und übernimmt den Video-Schnitt. Unterstützt werden er und Boegel von einem weiteren Werksstudenten. Instagram nutzt Schneider auch privat. „Das kann man nicht studieren, das lernt man in der Praxis“, sagt er.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist das Thema Social Media nicht wirklich messbar, erklärt Imhof. „Wir haben uns die Frage gestellt, was bringt uns das und was passiert, wenn wir das nicht machen.“ Investition und Ergebnis gegeneinander zu verrechnen sei schwierig. „Klar steckt man Energie und Zeit rein, aber im Marketing muss man manche Sachen einfach ausprobieren.“ Da das Ergebnis nicht direkt monetär messbar sei, haben Seitle und Imhof ein anderes Ziel definiert: „Wir wollen zwei Bewerber haben, die über Instagram auf uns aufmerksam geworden sind.“

Trotz des großen Erfolgs macht sich das Social-Media-Team nun aber keinen größeren Druck. „Wir geben unser Bestes, aber das kann man nicht so beeinflussen“, sagt Dominik Schneider. „Da gehört auch einfach Glück dazu.“