Ingolstadt
Eine Spur weniger für den Autoverkehr? Zwei Varianten für Radwegführung an der Schlosslände in Prüfung

06.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:52 Uhr

Für die Radwegführung an der Schlosslände werden zwei Varianten geprüft. Die präferierte Variante A sieht zulasten des Autoverkehrs einen beidseitigen Radweg vor. Foto: Hammer

Von Constantin Domke

Ingolstadt – Wie geht es an der Schlosslände weiter? In der vierten Sitzung des Ingolstädter Fahrradbeirats stellte Baureferent Gero Hoffmann den aktuellen Sachstand vor. Im Gespräch sind derzeit zwei Varianten: Variante A sieht laut Hoffmann im Bereich zwischen der Frühlingstraße und der Rossmühlstraße eine dreistreifige Straße vor, die durch den Wegfall einer Autospur mehr Platz für den Radverkehr bieten soll. Auf beiden Seiten der Straße wäre bei dieser Option ein eigener Radweg vorgesehen.

Variante B würde eine Optimierung der jetzigen vierstreifigen Straße vorsehen, ein beidseitiger Radweg wäre damit nicht möglich. Gero Hoffmann sprach davon, dass „die Knotenpunkte weiterhin leistungsfähig bleiben müssen“. Man wolle „keine Verdrängungsreaktionen provozieren.“ Die Untersuchungen werden voraussichtlich bis zum Jahresende beendet sein. „Ich bin guter Dinge für Variante A“, so der Baureferent. Sicher sei aber noch gar nichts. Beiratsmitglied Raimund Reibenspieß (FW) forderte, eine „gute Lösung“ zu finden. Die Schlosslände habe Signalwirkung auch für andere Projekte.

Zwischen dem Ingolstädter Ortsteil Pettenhofen und der Gemeinde Egweil soll ein Radweg entstehen. Wie die städtische Fahrradbeauftragte Theresa Schneider ausführte, wurde dieser Wunsch bereits im Mobilitätskonzept für den Radverkehr 2016 festgehalten. Die Radwegführung entlang der Straße sei durch fehlenden Grunderwerb gescheitert – die Gemeinde Egweil habe jedoch den Vorschlag eines alternativen Radwegs über bestehende Feldwege gemacht, so Schneider. Der Radweg würde voraussichtlich weder asphaltiert noch beleuchtet werden, teilte Gero Hoffmann mit. Als alternative Möglichkeit werde laut Ulrich Schäpe, dem Leiter des Amts für Verkehrsmanagement, ein Fahrradschutzstreifen auf der Kreisstraße geprüft. Beiratsmitglied Martin Köster (UWG) sprach sich für einen Fahrradschutzstreifen aus, denn Feldwege seien aufgrund der häufigen Verschmutzung für Radfahrer nicht attraktiv. „Wir müssen erst die Planungen des Landratsamts einsehen“, meinte Gero Hoffmann.

Bezüglich der Umlaufsperren in Friedrichshofen wurde Anfang Juni eine Verkehrsschau mit der Stadtverwaltung und der Polizeiinspektion Ingolstadt vorgenommen. Wie Theresa Schneider erläuterte, wurde dabei festgestellt, dass sieben von 14 Umlaufsperren – welche Radfahrer häufig zum Absteigen zwingen – durch Poller ersetzt werden könnten. Künftig sollen Umlaufsperren „regelkonform“ hergestellt werden, sprich Radfahrern mehr Platz bieten, um zu gewährleisten, dass diese auch mit Lastenfahrrädern und Fahrradanhängern umfahren werden können. Die Stadtverwaltung werde „nach und nach“ auf die Bezirksausschüsse zugehen, um weitere Umlaufsperren zu überprüfen. Das Ziel sei, so Theresa Schneider, dass bis Sommer 2023 alle städtischen Umlaufsperren hinsichtlich Abbau, Ersatz oder Austausch geprüft werden sollen.

DK