Amouröse Verwicklungen, Neid, Missgunst
Theaterverein Baar-Ebenhausen inszeniert „Tante Luise“ – Inszenierung ist einen Besuch wert

11.11.2022 | Stand 22.09.2023, 2:33 Uhr
Ramona Schittenhelm

Im Hintergrund wurde viel vorbereitet, damit die Zuschauer „Tante Luise“ und die anderen Darsteller in Aktion erleben konnten. Viele kleine Details sorgen für das richtige Gefühl zwischen Bühnenbild und Darstellern. Sie machen die Theateraufführungen beim Theaterverein Baar-Ebenhausen aus. Foto: Schittenhelm

Manchmal hält der Theaterverein mit seinen Stücken der Gesellschaft einen Spiegel vor. Denn in den Aufführungen steckt häufig auch ein wenig Realität aus dem Alltag. Auch bei „Tante Luise“ – ein Lustspiel in zwei Akten von Uschi Bodlejska –, das die Baar-Ebenhausener Schauspiel-Laien heuer auf die Bühne bringen.

Und das wieder überaus überzeugend: Engagement und Temperament, die gewohnt gelungene Mischung aus nachrückenden Spielern und „alten“ Hasen und heuer erstmals unter der Regie der langjährigen Spielerin Sandra Dabitz.

Die pandemiebedingte Pause war bei der Vorpremiere ziemlich schnell vergessen, als man Platz genommen hatte. Denn „Tante Luise“ ist ein überaus kurzweiliges Stück, bei dem die Familie Wieninger – also Gustl und seine Frau Herta sowie Tochter Maxi und die Oma – Besuch bekommen. Besuch von der Erbtante. Und das gerade zur rechten Zeit, will doch ein privater Geldgeber (Bonifaz) sein Geld zurück. Verwicklungen amouröser Natur, Geheimnisse und auch ein wenig Neid und Missgunst spielen durchaus mit. Und ein bisschen Schwerhörigkeit: Oder muss die Oma am Ende doch in ein Altenheim?

Restkarten für die kurzweilige Abwechslung erhältlich

So bietet das Stück eine kurzweilige Abwechslung im Pfarrzentrum. Zu erleben an diesem Freitag, am Samstag (jeweils 19.30 Uhr) und am Sonntag (14.30 Uhr). Auch am kommenden Wochenende ist „Tante Luise“ dreimal zu sehen: Freitag und Samstag (jeweils 19.30 Uhr) sowie am Sonntag (18 Uhr). Restkarten für die Veranstaltungen gibt es im Getränkemarkt Hörl und an der Abendkasse.

Es ist aber nicht nur das Stück selbst, mit dem der Theaterverein Baar-Ebenhausen überzeugen kann. Auch mit den kleinen Details, die man bei genauem Hinschauen erkennt. Besucherinnen und Besucher, die diese Feinheiten entdecken, erhalten einen Eindruck, wie viel Arbeit bereits im Vorfeld in einem solchen Stück steckt. Die Kostüme müssen stimmig sein, das Bühnenbild und die Dekoration so gestaltet, dass alles zum Stück passt.

Im Frühjahr werden Stücke ausgewählt

„Bereits im Frühjahr werden solche Stücke ausgewählt“, erzählt die neue Regie-Verantwortliche Sandra Dabitz. Dann setze man sich im Team zusammen, überlege, wer spielen will und (zeitlich) kann. Allein damit, den Text zu lernen, ist es aber nicht getan. Denn als die Darsteller das erste Mal gemeinsam auf der Bühne standen, gab es viele „Aha-Erlebnisse“ und auch jede Menge Abstimmungsarbeit. Improvisation ist ebenfalls angesagt: Es gab kaum eine Probe, in der alle Mitspieler auch wirklich anwesend waren.

Umso erfreuter zeigten sich alle, dass bei der Generalprobe alles passte, das Make-up stimmte und die richtige Musikauswahl getroffen wurde. „Tante Luise“ in der Inszenierung des Theatervereins Baar-Ebenhausen ist einen Besuch wert.

DK