Corona-Lockerungen
Streifzug durch die Innenstadt: Ingolstadt lässt die Masken auf

Viele Gastronomen und Kunden tragen weiterhin Mund-Nase-Schutz

04.04.2022 | Stand 23.09.2023, 2:04 Uhr

Egal ob im Gasthof Zum Anker oder im Café Anna: Die Mitarbeiter tragen Maske. Im Gasthof Zum Anker werden Gäste sogar per Schild dazu eingeladen, auch ihren Mund-Nase-Schutz aufzusetzen. Fotos: Schabenberger

Von Laura Schabenberger

Ingolstadt – Ob beim Italiener oder im bayerischen Traditionslokal – überall in Ingolstadt zeichnet sich am Sonntagmittag ein ähnliches Bild ab: Einige Menschen betreten die Gaststätten ohne Masken, die allermeisten tragen aber einen Mund-Nase-Schutz. Und das, obwohl sie nicht mehr müssten. Schließlich sind am Wochenende die 2G- beziehungsweise 3G-Regeln sowie die FFP2-Maskenpflicht in vielen Bereichen, darunter auch die Gastronomie, gekippt worden.

Doch viele Kunden würden die Masken noch aus Gewohnheit tragen, erklärt David Ebschke vom Café 59. Eine Beobachtung, die auch Thomas Siegler vom Café Anna macht: „Viele kommen im Moment mit Masken, erkennen aber dann, wenn sie rein kommen, dass eigentlich keine Maskenpflicht mehr gilt.“



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Rund 20 Prozent nehmen sie seiner Einschätzung nach dann wieder ab. Zu den anderen 80 Prozent gehört ein junger Mann, der es sich mit Kaffee und Bircher-Müsli in einer sonnigen Ecke des Cafés bequem macht und auf dem Weg zu diesem Plätzchen seine FFP2-Maske trägt. Er erklärt, dass er sich nicht so ganz sicher sei, ob und wann er nun eine Maske tragen müsse. Zwar habe er versucht, im Internet eine Antwort auf seine Frage zu finden – doch er sei auf keine verständliche Übersicht gestoßen.

Wer den Gasthof Zum Anker betritt, erhält eine klare Empfehlung: Denn im Eingangsbereich findet sich gleich unter der Tafel mit „Herzlich Willkommen“ ein Schild. Das macht deutlich: „Wir empfehlen Maske.“ Laut Servicepersonal teilen diese Sichtweise alle Gäste, sie würden sogar großen Wert auf einen Mund-Nase-Schutz legen.

Der Sicherheitsaspekt spielt auch für zwei Frauen aus Italien eine Rolle, die sogar an der frischen Luft mit Masken die Speisekarten von Lokalen am Viktualienmarkt studieren. Sie sind Begleitlehrkräfte eines Schüleraustausches und sehen sich gerade Ingolstadt an. Auf keinen Fall wollen sie sich vor ihrer Rückreise in die Heimat mit Corona infizieren, darum sind sie besonders vorsichtig.

Um sich nicht anzustecken, tragen auch die Mitarbeiter im Café Anna sowie im Gasthof Zum Anker weiterhin medizinische Masken. In beiden Gaststätten auf freiwilliger Basis. Ebschke vom Café 59 genieße es, wieder ohne Maske arbeiten zu dürfen. „Das ist viel angenehmer – wie im Urlaub.“ Was ihn zusätzlich glücklich macht: Die Gäste nicht mehr auf ihren Impfstatus kontrollieren und ihre Ausweise checken zu müssen, das spart Zeit. Dieser Zeit-Faktor stellt auch für Siegler vom Café Anna einen enormen Vorteil dar: „Ich lebe von der hohen Frequenz. Doch die ist in den letzten Jahren weggefallen. Durch die Kontrollen hat sich der Bedien- und Kassiervorgang in die Länge gezogen.“ Auch das Team vom Anker freut sich über die Arbeitserleichterung, wobei einige Kunden trotzdem mit den nötigen Unterlagen in den Händen in die Gaststätte kommen würden. „Ich glaube, viele Menschen haben das jetzt noch gar nicht registriert“, sagt Servicekraft Heidi.

Ob nun – angesichts der Lockerungen – mehr Menschen etwas essen oder trinken gehen, kann Ebschke vom Café 59 noch nicht abschätzen. Das werde sich erst im Laufe der nächsten Woche zeigen.

DK