Mit 160 Pappkameraden
„Stille Demonstration“ des VdK in Ingolstadt für bessere Pflege

08.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:28 Uhr

Mit der Demonstration auf dem Paradeplatz fordert der VdK bessere Bedingungen für pflegende Angehörige. Foto: VdK Ingolstadt

Mit einer „stillen Demonstration“ auf dem Paradeplatz für bessere Bedingungen in der Pflege hat sich der VdK-Kreisverband Ingolstadt-Eichstätt an die Öffentlichkeit gewandt. Ziel war es, mehr Druck für eine grundlegende Pflegereform aufzubauen. Insbesondere geht es darum, die Situation der pflegebedürftigen Menschen und der sie versorgenden Angehörigen in der vertrauten häuslichen Umgebung zu verbessern.

Dazu stellte der VdK auf dem Paradeplatz 160 Pappkameraden auf, die die wichtigsten Forderungen des Sozialverbandes in die Öffentlichkeit trugen. „Pappkameraden deshalb“, sagt Kreisvorsitzender Achim Werner, „weil die pflegenden Angehörigen aufgrund ihrer Belastungen kaum Zeit haben, für ihre berechtigten Anliegen auf die Straße zu gehen.“

Werner weist darauf hin, dass 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland daheim versorgt werden, nur 20 Prozent in Pflegeheimen. Die Arbeit werde oft mit Unterstützung der ambulanten Pflegedienste überwiegend von den Angehörigen geleistet. Diese seien bis an die Belastungsgrenze und nicht selten darüber hinaus tätig. In der aktuell gestarteten Pflegereform seien die Angehörigen aber überhaupt nicht berücksichtigt, kritisiert Werner.

Lohn für pflegende Angehörige gefordert

Der VdK setzt sich dafür ein, dass sich das im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens im Deutschen Bundestag noch ändert. Im Wesentlichen gehe es unter anderem darum, die Leistungen der Angehörigen durch eine verbesserte Anerkennung der Pflegezeiten bei der Rentenberechnung zu würdigen, mehr Kurzzeit- und Tagespflegeplätze zur Entlastungen zu schaffen und eine bessere Vereinbarung von Beruf und Pflege zu ermöglichen. Der VdK fordert außerdem einen Pflegelohn für diese aufopferungsvolle Tätigkeit.

Die Aktion auf dem Paradeplatz fand im Rahmen der deutschlandweiten Kampagne „Nächstenpflege“ des VdK statt.