Queere Geschichte
Schau vor dem Rathaus in Ingolstadt ruft zu Respekt auf

17.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:57 Uhr

Zu Beginn der Eröffnung hisste Bürgermeisterin Petra Kleine (v.l.) zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten Barbara Deimel, Sozialreferent Isfried Fischer und Stefanie Kürten, Grüne-Stadträtin und Vereinsvorsitzende von Queer, die Regenbogenfahne vor dem Historischen Rathaus. Foto: Brandl

Eine Ausstellung morgens um 8 Uhr zu eröffnen ist selbst in einer Großstadt eher ungewöhnlich. Am Mittwoch war genau das auf dem Rathausplatz der Fall. Der Grund: Die Open Air-Schau mit dem Titel „Queere Geschichte – We are Part of Culture“, bestehend aus rund 50 kunstvoll arrangierten Plakaten mit den Porträts und Geschichten von bekannten queeren Menschen, konnte nur einen Tag lang an dieser Stelle betrachtet werden. Anlass war der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am 17. Mai.

Regenbogenflagge wird gehisst

Zu Beginn der Eröffnung hisste Bürgermeisterin Petra Kleine zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten Barbara Deimel, Sozialreferent Isfried Fischer und Stefanie Kürten, Grüne-Stadträtin und Vereinsvorsitzende von Queer, die Regenbogenfahne vor dem Historischen Rathaus. Zur Gestaltung beigetragen haben außerdem Integrationsbeauftragte Ingrid Gumplinger und Silvia Iriarte-von Huth vom Migrationsrat.

Das offizielle Rahmenprogramm mit Ansprachen folgte ab 16 Uhr. Die Ausstellung mit ihren Begleittexten will zu Antidiskriminierung, Respekt vor Vielfalt und zu Akzeptanz motivieren. Das betonte am Morgen auch Kleine erneut. Dabei ginge es heute jedoch nicht mehr nur um das Ausleben gleichgeschlechtlicher Liebe, sondern dazu um die eigene Identität, sagte sie.

Trotz der frühen Stunde zog die Schau erste interessierte Passantinnen und Passanten an, die sich auf dem Weg zur Arbeit befanden oder auf ihren Termin im Rathaus warteten. Dabei gab es auch Anerkennung für die Zusammenstellung. Ein Mann entdeckte das Plakat, das den britischen Mathematiker und Computerpionier Alan Turing vorstellt und war davon begeistert. Turing war während des Zweiten Weltkrieges unter anderem maßgeblich an der Dekodierung der Enigma-Maschine beteiligt, verheimlichte seine Homosexualität aber, da gleichgeschlechtliche Beziehungen zu dieser Zeit im Vereinigten Königreich als Straftat geahndet wurden. Weiter zu sehen sind Porträts von LGBTIQ*-Persönlichkeiten wie etwa Leonardo da Vinci, Friedrich II. von Preußen, Simone de Beauvoir, Freddie Mercury, Marlene Dietrich und Lady Gaga.

Wanderausstellung steht auch Schulen zur Verfügung

Die Wanderausstellung, die seit 2017 schon an mehreren Orten in Deutschland sowie in den 20 größten Bahnhöfen zu sehen war, steht auch Schulen und Betrieben zur Verfügung und kann kostenfrei bei der Gleichstellungsstelle ausgeliehen werden.