Stimmen zum zweiten Pre-Play-off-Duell
Matchwinner Charles Bertrand vom ERC: „Haben das Spiel in unsere Hände genommen“

14.03.2024 | Stand 14.03.2024, 18:52 Uhr

Mit 39 teils spektakulären Paraden – wie hier gegen Haie-Stürmer Maximilian Kammerer – war Michael Garteig am Mittwoch wieder mal der große Ingolstädter Rückhalt. Foto: Imago Images

Aggressiver, widerstandsfähiger, kontrollierter: Mit einer kämpferisch starken Leistung hat sich der ERC Ingolstadt am Mittwochabend gegen das frühe Saison-Aus in der Deutschen Eishockey-Liga gestemmt.



Durch den knappen 3:2-Erfolg vor knapp 17 000 Fans in der Lanxess-Arena, den Philipp Krauß und Casey Bailey jeweils mit abgefälschten Maury-Edwards-Schüssen sowie Charles Bertrand besiegelten, steht es in der „Best-of-Three“-Serie der Pre-Play-offs zwischen den Panthern und den Kölner Haien nun 1:1. Zum ersten Mal in den nun sechs Saisonduellen zwischen beiden Mannschaften bekam der ERC die Kölner Top-Reihe um Justin Schütz, Gregor MacLeod und Alexandre Grenier in den Griff. Klappt das ein weiteres Mal? An diesem Donnerstagabend (19.30 Uhr/Magenta Sport und DF1) fällt die Entscheidung, wer im Viertelfinale gegen die Pinguins Bremerhaven antreten darf.

French und die Freuden des Play-off-Hockeys

Der ungewohnte Spielplan mit Partien an zwei aufeinanderfolgenden Tagen („Back to back“) trieb kuriose Blüten: Der ERC musste vor Spiel zwei aus dem Teamhotel auschecken, nur um nach dem Sieg für eine weitere Nacht wieder dieselben Zimmer zu beziehen. „Das sind die Freuden des Play-off-Hockeys“, scherzte Trainer Mark French. „Aber wir haben uns auf dieses Szenario vorbereitet, und es ist besser, als nach Hause fahren zu müssen.“ Die Stimmen zum Spiel:

ERC-Stürmer Charles Bertrand (der beim 1:5 im ersten Duell am Sonntag noch überzählig pausieren musste): „Es ist weniger stressig, auf dem Eis zu stehen, als von der Tribüne aus zuzuschauen. Es hat von Anfang an wirklich Spaß gemacht und war eine tolle Teamleistung. Ich bin froh, ein Teil davon gewesen zu sein. Für unsere Mühen sind wir belohnt worden. Wir haben das Spiel in unsere Hände genommen, indem wir gekämpft und clever gespielt haben. Die drei Pfostentreffer waren ärgerlich, aber so etwas gehört zum Spiel dazu. Köln wird im dritten Spiel hungrig sein, da müssen wir bereit sein. Ob das Momentum jetzt auf unserer Seite liegt oder Köln mehr Druck hat, werden wir am Donnerstag in den ersten Minuten sehen.“

Ingolstadts Trainer Mark French: „Es ist immer hart, einen Importspieler auf die Tribüne setzen zu müssen. Aber wenn man so verliert wie am Sonntag, muss man etwas verändern. Charles Bertrand hat gegen Köln in dieser Saison gut gespielt, außerdem hat er einen guten Charakter. Wir wussten, dass wir von ihm eine Antwort bekommen. Ich finde zwar, dass wir den Puck immer noch zu oft hergegeben und Kölner Druckphasen erlaubt haben, aber es war deutlich besser als am Sonntag. Wir dürfen den Kölnern keine Möglichkeit zum Umschaltspiel geben, müssen ihr Tempo in der neutralen Zone kontrollieren. Dann bekommen wir auch eigene Konterchancen. Das wird auch in Spiel drei ein großer Faktor sein. Ich fand auch, dass wir in dieser Play-off-Situation mit dem Rücken zur Wand in Sachen Energie besser ausgesehen haben.“

Moritz Müller, Kapitän der Kölner Haie: „Ingolstadt hatte heute einen viel besseren Start und hat uns besser vom Tor weggehalten. Jetzt müssen wir es morgen ziehen.“

Michael Garteig, Torhüter der Panther: „Am schönsten ist heute, dass die Saison noch weitergeht. Wir haben um unser Leben gespielt und uns ein drittes Spiel verdient. Wir haben unseren Matchplan ein bisschen umgestellt, das hat funktioniert. Jetzt müssen wir uns gut regenerieren, es geht ja morgen schon weiter. Wenn wir so weiterspielen, können wir optimistisch sein.“

Uwe Krupp, Haie-Coach: „Die Jungs haben viel Aufwand betrieben und 40 Schüsse aufs Tor gebracht, aber eben nicht die notwendigen Treffer erzielt. Insgesamt war es ein gutes Play-off-Spiel mit allem was dazugehört.“